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Immobilienverkauf: Zeit für Profis
Eine professionelle Verkaufsstrategie kann die Vermarktungschancen einer Immobilie deutlich erhöhen
Bild Nr. 1678, Quelle: Postbank / © Fabrice Michaudeau
Die steigenden Bauzinsen, hohe Immobilienpreise und Baukosten machen zurzeit vielen Käufern und Käuferinnen einen Strich durch die Rechnung – die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt lässt spürbar nach: „Verbraucher müssen ihre Ansprüche an ein Kaufobjekt herunterschrauben, ihre Kaufpläne auf Eis legen oder zum Teil sogar ganz aufgeben“, beschreibt Florian Schüler von Postbank Immobilien die Entwicklung. „Den Nachfragerückgang sehen wir deutlich an der Zahl der Interessenten für ein Objekt. Diese ist im Verlauf des letzten Jahres erheblich zurückgegangen – für manche Objekte sogar um bis zu zwei Drittel.“ Das wirke sich auf Vermarktungsdauer und möglichen Verkaufspreis aus.
Kein Selbstläufer
Immer mehr Wohneigentümerinnen und -eigentümer entscheiden deshalb, sich beim Verkauf professionell unterstützen zu lassen. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag von Postbank Immobilien ist die Zahl der Verkaufswilligen, die einen Makler beauftragen wollen, von knapp 22 Prozent in 2021 auf heute 29 Prozent gestiegen – ein Plus von 32 Prozent. Während 2021 noch gut 41 Prozent der potenziellen Immobilienverkäuferinnen und -verkäufer ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung privat veräußern wollten, sind es heute nur noch 33 Prozent – das entspricht einem Rückgang um 20 Prozent. „Der Verkauf einer Immobilie ist kein Selbstläufer mehr und die Dienstleistungen von Profis sind heute gefragter denn je“, sagt Florian Schüler.
Erfolgsrezept
Ob eine Vermarktung erfolgreich ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab: Zunächst muss die Verkaufsstrategie auf die Besonderheiten des regionalen Marktes und der angebotenen Immobilie zugeschnitten sein. Besonderes Augenmerk legen Kaufinteressierte derzeit beispielsweise auf die Energiebilanz eines Gebäudes. Diese ist laut Postbank Immobilien Umfrage rund 92 Prozent der potenziellen Käufer wichtig. Die Kalkulation des Preises ist eine besondere Herausforderung – besonders im aktuellen Marktumfeld. Einerseits möchte man den bestmöglichen Gewinn für den Verkäufer realisieren, andererseits darf der Preis nicht zu hoch angesetzt werden. Sonst wird die Immobilie zum Ladenhüter. „In diesen Tagen den passenden Immobilienkäufer zu finden, der auch die erforderliche Finanzierung stemmen kann, ist eine Herausforderung“, erklärt Florian Schüler. „Gute Makler haben Kontakt zu einer großen Zahl potenzieller Käufer, die sich bei ihnen vorgestellt haben und die bei anderen Angeboten bislang nicht zum Zug kamen.“ Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist das Exposé. Es sollte qualitativ hochwertig gestaltet sein, möglichst die passenden Zielgruppen ansprechen und die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der Immobilie herausstellen. Kaufinteressierte sollten das Objekt zeitnah besichtigen können. Dies muss zunächst nicht vor Ort stattfinden. Eine digitale 360-Grad-Besichtigung, bei der man sich vom heimischen Computer aus virtuell durch das Wohngebäude bewegt, kann einen guten ersten Eindruck von Haus oder Wohnung vermitteln.
Informationen zu den Umfragen
„Immobilienvermarktung“, YouGov, Online-Umfrage, 2.098 Befragte ab 18 Jahre, bevölkerungsrepräsentativ, Januar 2023
„Immobilienbesitzer 2021“, Kantar, Online-Umfrage, 1.500 Befragte ab 18 Jahren, bevölkerungsrepräsentativ, Februar/März 2021