Vermögensbildung: Kein Geld verschenken!

Medieninformation vom 27.07.2023
Die Mehrheit der Beschäftigten nutzt keine vermögenswirksamen Leistungen (VL), so eine Postbank Umfrage. Vor allem Berufstätige in den unteren Einkommensgruppen lassen sich diese Arbeitgeberleistungen entgehen – oft aus Unwissenheit. Im nächsten Jahr werden VL für viele noch attraktiver.

Bild Nr. 1686, Quelle: Postbank / © Yuri Arcurs
Beschäftigte mit kleinem Einkommen – wie Berufseinsteiger – profitieren besonders von vermögenswirksamen Leistungen

Ver­mö­gens­wirk­sa­me Leis­tun­gen (VL) sol­len Be­schäf­tig­te da­bei un­ter­stüt­zen, ein fi­nan­zi­el­les Pols­ter auf­zu­bau­en. Da­für über­weist der Ar­beit­ge­ber im Mo­nat für den Mit­ar­bei­ter bis zu 40 Eu­ro zu­sätz­lich zum Ge­halt in spe­zi­el­le Spar- und An­la­ge­pro­duk­te. Ge­re­gelt wird die­se Pra­xis durch das Ver­mö­gens­bil­dungs­ge­setz. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen för­dert der Staat die Spar­an­stren­gun­gen der Bür­ger noch ein­mal zu­sätz­lich mit der Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge. Ei­ne at­trak­ti­ve Sa­che für Ar­beit­neh­mer. Trotz­dem nimmt nach ei­ner ak­tu­el­len You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Post­bank die Mehr­heit der Be­schäf­tig­ten (57 Pro­zent) die­se Mög­lich­keit nicht wahr. Le­dig­lich 40 Pro­zent ha­ben ei­nen ent­spre­chen­den Ver­trag ab­ge­schlos­sen. Und nur je­der vier­te Be­frag­te mit ei­nem mo­nat­li­chen Haus­halts­net­to­ein­kom­men von un­ter 2.500 Eu­ro (27 Pro­zent) bil­det Rück­la­gen über VL. „Es ist be­denk­lich, dass ins­be­son­de­re Be­schäf­tig­te mit nied­ri­ge­rem Ein­kom­men kei­ne ver­mö­gens­wirk­sa­men Leis­tun­gen be­zie­hen. Ge­ra­de ih­nen soll auf die­sem Weg er­mög­licht wer­den, Ka­pi­tal zu bil­den“, sagt Tho­mas Far­ber von der Post­bank. Un­ter den Be­frag­ten, de­nen 2.500 Eu­ro und mehr zur Ver­fü­gung ste­hen, nutzt fast je­der Zwei­te (46 Pro­zent) die För­de­rung. „Vie­le Be­schäf­tig­te ken­nen an­schei­nend die­se Form der Ver­mö­gens­bil­dung nich­t“, er­klärt Tho­mas Far­ber. So gibt dann auch je­der sechs­te Ar­beit­neh­mer mit nied­ri­ge­rem Ein­kom­men (17 Pro­zent) an, nicht zu wis­sen, was VL sind. Un­ter Be­frag­ten mit hö­he­rem Ein­kom­men trifft dies nur auf je­den Neun­ten (elf Pro­zent) zu.

Mehr Geld für Fonds­spa­ren

In Zu­kunft will der Staat noch mehr Men­schen zum VL-Spa­ren ani­mie­ren und mit der Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge be­loh­nen – al­ler­dings nur, wenn ih­re VL in ei­nen Ak­ti­en­fonds­spar­plan flie­ßen. Auch Mit­ar­bei­ter­ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen sind för­der­fä­hig. Bis­lang wur­den Spar­leis­tun­gen von Be­schäf­tig­ten nur dann ge­för­dert, wenn de­ren zu ver­steu­ern­des Ein­kom­men ei­ne be­stimm­te Ein­kom­mens­gren­ze nicht über­schritt. Laut Zu­kunfts­fi­nan­zie­rungs­ge­setz ent­fällt die­se Gren­ze im Fal­le ei­ner Wert­pa­pier­an­la­ge oder Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung ab dem 1. Ja­nu­ar 2024. Zu­dem soll der För­der­be­trag kräf­tig stei­gen: von ma­xi­mal 80 Eu­ro auf 240 Eu­ro im Jahr. Ak­tu­ell las­sen 21 Pro­zent der VL-Spa­rer Geld in ei­nen Ak­ti­en­fonds­spar­plan flie­ßen. Durch die Re­form der Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge kann sich ih­re Zahl deut­lich er­hö­hen. Bis­lang ist der Bau­spar­ver­trag die am häu­figs­ten ge­nutz­te VL-An­la­ge (36 Pro­zent), ge­folgt von der be­trieb­li­chen Al­ters­vor­sor­ge (24 Pro­zent). Auch ein Bau­kre­dit lässt sich per VL til­gen – tat­säch­lich nut­zen die­se Mög­lich­keit aber nur zwei Pro­zent der Be­schäf­tig­ten. Die Kon­di­tio­nen die­ser VL-An­la­gen än­dern sich durch das neue Ge­setz nicht. 

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 24. und 27. April 2023 ins­ge­samt 1.011 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ab 18 Jah­ren.

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Kontakt

Iris Laduch
Mediensprecherin