Gemeinsame Geldanlage: Wen kümmert’s?

Medieninformation vom 22.03.2023
Fast jeder dritte Deutsche (30 Prozent), der in einer Beziehung lebt, lässt seine Finanzangelegenheiten von der besseren Hälfte regeln, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Das kann schiefgehen – vor allem, wenn es um die Ersparnisse oder sogar die Altersvorsorge geht.

Bild Nr. 1668, Quelle: Postbank/© Yuri Arcurs

Verfügt der Partner oder die Partnerin über ein gutes Gespür für Finanz­an­gelegen­heiten? Oder hat man selbst einfach keine Lust, die Geld­geschäfte zu regeln? Egal aus wel­chem Grund – 30 Pro­zent der Deutschen, die in einer Be­ziehung leben, geben an, dass sich ihre bessere Hälfte um ihre Finanzen kümmert. Das ergibt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank. Auf­fallend häufig dele­gieren Befragte mit minder­jährigen Kindern ihre Geld­geschäfte (42 Prozent; ohne Kinder: 26 Prozent). Dabei spielt das Ge­schlecht kaum eine Rolle: 29 Prozent der Männer und 31 Prozent der Frauen über­lassen es ihrem Partner oder ihrer Partnerin, sich ums Geld zu sorgen. Frank Kuczera von der Postbank sieht in dem blinden Ver­trauen keinen Liebes­beweis: „Niemand sollte die Ver­ant­wor­tung für die eigenen Finan­zen aus den Händen geben – auch nicht inner­halb einer Lebens­partner­schaft oder Ehe. Wer seinem Partner oder seiner Partnerin die Ver­waltung der ge­mein­samen Er­spar­nisse oder sogar der Alters­vor­sorge über­lässt, kann nicht sicher sein, ob die eigenen Interessen auch wirklich gewahrt sind.“ Es sei positiv, wenn sich beide Partner in Geld­fragen unter­stützen und beraten – aber am Ende sollte man für sich selbst mündige Ent­schei­dungen treffen. Dafür sei aller­dings ein solides Finanz­wissen nötig, so der Postbank Experte.

Paare sparen

Beim Sparen machen deutsche Paare be­sonders häufig ge­mein­same Sache: 61 Pro­zent geben an, dass sie zu­sam­men Rück­lagen bilden – davon sogar 38 Pro­zent aus­schließ­lich mit dem Partner oder der Partnerin. Knapp jeder Vierte (23 Pro­zent) spart ge­mein­sam mit der besseren Hälfte und zu­sätz­lich noch für sich selbst. Eben­falls knapp jeder Vierte (23 Prozent) spart nur für sich selbst. „Zum kurz­fristigen Sparen kann sich ein ge­mein­sames Tages­geld- oder Fest­geld­konto eignen“, empfiehlt Frank Kuczera. Hier sollten als Not­fall­reserve min­des­tens zwei Monats­gehälter liegen. „Für die volle Kon­trolle kann man das ge­mein­same Spar­konto als so­genanntes ‚Und-Konto‘ ein­richten. In diesem Fall können die Partner nur mit gegen­seitigem Ein­ver­ständ­nis über das Gut­haben verfügen“, rät der Experte. Für die lang­fristige Geld­an­lage sollten Paare das Ein­richten eines Ge­mein­schafts­depots prüfen – auch dieses lässt sich mit „Und-Option“ führen. Laut Postbank Umfrage ist die Alters­vor­sorge nur für gut jeden Dritten ein Ge­mein­schafts­pro­jekt: Ledig­lich 37 Pro­zent der Be­frag­ten, die in einer Be­ziehung leben, sorgen gemein­sam mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin für den Lebens­abend vor.

Informationen zur Umfrage

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 20. und 22. Januar 2023 insgesamt 2.042 Befragte ab 18 Jahren, davon 1.261 Befragte, die in einer Beziehung leben.

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Kontakt

Iris Laduch
Mediensprecherin