Holz verbauen statt verfeuern

Medieninformation vom 16.05.2023
Umweltexpertinnen und -experten schlagen Alarm. Wir verbrauchen mehr Holz, als der Wald hergibt. Viele Hausbesitzende betreiben jetzt ihre Kamine und Pelletanlagen intensiver, weil fossile Brennstoffe knapp und teuer geworden sind. Doch einmal verheizt, ist der klimafreundliche Baustoff Holz auf immer und ewig verloren.

Gut behandelt ist Bauholz äußerst langlebig und recyclingfähig
Bild Nr. 6563, Quelle: Baufritz.de / BHW Bausparkasse

Holz wächst laufend nach – innerhalb einer Sekunde entsteht in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Kubik­meter Wald. Steht Holz also im Übermaß zur Verfügung? Aktuelle Zahlen der Um­welt­schutz­orga­ni­sation WWF belehren uns eines Besseren. Weltweit werden den Wäldern jährlich bis zu zwei Milliarden Kubikmeter Holz zu viel entnommen. Das entspricht etwa der Hälfte aller Bäume in den deutschen Beständen.

Holz im Kreislauf

Hierzulande nimmt der Verbrauch in Zeiten von Energie- und Klimakrise rasant zu. Holz droht inzwischen rar zu werden, folglich steigt auch sein Preis. „Wir brauchen eine neue Form der Kreis­lauf­wirtschaft für Holz“, fordert Holm Breitkopf von der Bausparkasse BHW. „Langlebige Zwecke, wie der Einsatz für den Wohnungs­bau, sollten Priorität genießen.“ Erst am Ende des Kreislaufs, also nach Wieder­ver­wertung und Re­cycling, sollte das wertvolle Naturgut für die Energie­­gewinnung verwendet werden.

Rückbau statt Abriss

Ziel des zirkulären Bauens ist es, mit möglichst wenig Material möglichst viel zu bauen und Abfall zu vermeiden. Bauholz kann so zu großen Teilen rück­gebaut und weiter genutzt werden, was bei histo­rischen Gebäuden bereits gängig ist. Bei Immobilien aus der Nach­kriegs­zeit fällt die Entscheidung noch allzu häufig für den Abriss. Das geht schneller, ist aber nur in einer reinen Kosten­betrachtung, die Umweltfolgen nicht berück­sichtigt, auch günstiger.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse