Smart gespart oder draufgezahlt?

Medieninformation vom 09.05.2023
Smart-Home-Anwendungen sollen den Alltag erleichtern, das Haus sicher machen und dabei helfen, Strom- und Heizkosten zu senken. Doch die Technologie hat auch Schattenseiten – einen hohen Energiebedarf und Ressourcenverbrauch. Und auch der Faktor Mensch hat so seine Tücken.

Im Stand-by-Modus nicht immer energiesparend: Smart-Home-Geräte
Bild Nr. 6550, Quelle: tado.com / BHW Bausparkasse

An­wendungen von der Heizungs­steuerung per App über Tür-, Fenster- und Raum­sensoren bis hin zur Vorsorge gegen Ein­brüche gibt es in immer mehr Haus­halten. Über drei Millionen Deutsche setzen High­tech ein, so das Statis­tische Bundes­amt. Doch wie viel Energie kann man damit ein­sparen?

Energiefresser: Stand-by

Smart-Home-Fans schätzen, dass Ein­sparungen von theo­retisch bis zu 30 Pro­zent bei energie­be­zogener Haus­technik möglich sind. Bei solchen Angaben wird jedoch selten der Lebens­zyklus der Smart-Home-Geräte be­rück­sich­tigt – schon die Pro­duk­tion, der Trans­port und ebenso die Ent­sorgung von Ge­häusen, Elek­tronik und Batterien ver­brauchen Energie und pro­duzieren CO2. Einmal in Betrieb ge­nommen, kann der ständige Stand-by-Modus Kosten von jährlich 100 Euro verursachen, hat die Um­welt­orga­nisa­tion BUND be­rech­net. „Wenn der Nutzen von smarten An­wen­dun­gen be­wertet wird, sollte man auch Haus­halts­größe, Ge­bäude­alter und Bau­subs­tanz ein­be­ziehen“, er­läutert Krzysztof Pompa von der Bausparkasse BHW.

Faktor Mensch

In einer Studie der Tech­nischen Hoch­schule Köln ver­brauch­ten 57 Prozent der be­teilig­ten Ein­familien­haus­halte bei der zwei­jährigen Nutzung eines Smart-Home-Systems zwar weniger Energie. Doch nur 14 Pro­zent konnten den Gas­ver­brauch mit 20 bis über 30 Prozent deutlich senken. Bei den rest­lichen 43 Pro­zent stieg der Energie­bedarf sogar. So kann auch intelligente Technik bei­spiels­weise ein falsches Lüftungs­ver­halten mit ge­kipptem Fenster bei laufender Heizung nicht mehr aus­gleichen. „Wer Geräte smart steuert, sollte auch seine Ver­brauchs­ge­wohn­heiten kri­tisch prüfen und gegebenen­falls an­passen“, so Pompa. Je nach Wohnung und Mög­lich­keiten vor Ort kann es eine Alter­na­tive sein, statt in Technik in Wärme­dämmung zu inves­tieren, am besten mit na­tür­lichen Bau­stoffen. Dann sinkt die Energie­rech­nung tat­säch­lich.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse