Altersvorsorge: Der Inflation ein Schnippchen schlagen

Medieninformation vom 08.11.2023
Wer für sein Alter vorsorgt, sollte die Inflation bei seiner Planung berücksichtigen. Je höher die Lebenshaltungskosten, desto höher muss die Rente sein, um den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Wie lässt sich die private Altersvorsorge neu justieren, um einer wachsenden Rentenlücke entgegenzusteuern?

Bild Nr. 1689, Quelle: Postbank / © ljsphotography
Wer die Weichen für seine Altersvorsorge richtig stellt, kann sich entspannt zurücklehnen.

Seit An­fang 2022 ist die In­fla­ti­on kei­ne abs­trak­te Grö­ße mehr, die Men­schen be­kom­men sie im All­tag haut­nah zu spü­ren. Et­wa beim Wo­chen­ein­kauf im Su­per­markt: Die Le­bens­mit­tel­prei­se stie­gen von Ju­li 2021 bis Ju­li 2023 um 27 Pro­zent, so der Ver­brau­cher­preis­in­dex des Sta­tis­ti­schen Bun­des­amts. „In­fla­ti­on be­deu­tet, dass Geld an Wert ver­liert, man sich al­so von ei­nem be­stimm­ten Geld­be­trag we­ni­ger leis­ten kann. Das be­trifft auch den Wert der Er­spar­nis­se, wie die Al­ters­vor­sor­ge“, er­klärt Kars­ten Rusch von der Post­bank. Be­reits ei­ne mo­dera­te In­fla­ti­on von jähr­lich zwei Pro­zent sorgt für ei­nen spür­ba­ren Kauf­kraft­ver­lust: Ein Be­trag von 1.000 Eu­ro wür­de durch ei­ne jähr­li­che In­fla­ti­on von zwei Pro­zent nach 20 Jah­ren nur noch ei­ner Kauf­kraft von knapp 673 Eu­ro ent­spre­chen. Drei Pro­zent In­fla­ti­on wür­den den Be­trag schon auf knapp 554 Eu­ro und vier Pro­zent so­gar auf rund 456 Eu­ro Kauf­kraft schmel­zen las­sen. Je hö­her die In­fla­ti­ons­ra­te, des­to grö­ßer al­so der Ver­lust. Mit Blick auf das Aus­kom­men im Al­ter kön­nen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger dem Wert­ver­lust ent­ge­gen­wir­ken, in­dem sie mehr Geld in die pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge in­ves­tie­ren oder ei­nen In­fla­ti­ons­aus­gleich mit ih­ren Rück­la­gen er­zie­len – das hei­ßt, dass die Ge­win­ne ih­rer Geld­an­la­ge die In­fla­ti­ons­ra­te über­tref­fen.

Mehr raus­ho­len

Die pri­va­te Al­ters­vor­sor­ge auf­zu­sto­cken kommt für vie­le Men­schen an­ge­sichts der teu­ren Le­bens­hal­tungs­kos­ten nicht in­fra­ge. „Da­her ist es um­so wich­ti­ger, die ver­füg­ba­ren Er­spar­nis­se mög­lichst ge­winn­brin­gend an­zu­le­gen“, meint Kars­ten Rusch. „Ren­di­ten las­sen sich lang­fris­tig am ehes­ten am Ak­ti­en­markt er­zie­len. Da­her kön­nen Wert­pa­pie­re ein so­li­der Bau­stein der Al­ters­vor­sor­ge sein.“ Grund­sätz­lich soll­te die­se Geld­an­la­ge je­doch nur ei­nen Teil der pri­va­ten Vor­sor­ge aus­ma­chen, da die Aus­sicht auf ge­stei­ger­ten Er­trag im­mer auch mit ei­nem er­höh­ten Ri­si­ko ver­bun­den ist. An­le­ge­rin­nen und An­le­ger soll­te das je­doch nicht ab­schre­cken: „Wenn man ei­ni­ge Re­geln be­ach­tet, lässt sich das Ri­si­ko re­du­zie­ren“, so der Post­bank Ex­per­te. Ei­ne Grund­re­gel lau­tet, Geld an der Bör­se stets lang­fris­tig an­zu­le­gen, um even­tu­el­le Kurs­schwan­kun­gen ab­fan­gen zu kön­nen. „Da die Al­ters­vor­sor­ge in der Re­gel auf ei­nen lan­gen An­la­ge­zeit­raum aus­ge­rich­tet ist, kann ei­ne Wert­pa­pier­an­la­ge da­für ein gu­tes In­stru­ment sein“, sagt Kars­ten Rusch. Zu­dem sei es rat­sam, sprich­wört­lich nicht al­le Ei­er in ei­nen Korb zu le­gen, son­dern sein Ri­si­ko zu streu­en – zum Bei­spiel, in­dem man An­tei­le an ei­nem breit auf­ge­stell­ten Fonds er­wirbt. Ex­per­ten und Ver­brau­cher­schüt­zer sind sich ei­nig, dass ein so­ge­nann­ter In­dex­fonds (ETF) ei­ne gu­te, güns­ti­ge Wahl für den pri­va­ten Ver­mö­gens­auf­bau sein kann. Ei­nen ETF-Spar­plan kann man be­reits mit ei­ner Spar­sum­me von 25 Eu­ro im Mo­nat ab­schlie­ßen. „Die mo­nat­li­chen Bei­trä­ge kön­nen fle­xi­bel an­ge­passt und der Ver­trag je­der­zeit ge­kün­digt wer­den“, so der Post­bank Ex­per­te.

Steu­ern spa­ren

Deut­lich ver­bind­li­cher ist ei­ne klas­si­sche pri­va­te Ren­ten­ver­si­che­rung, die auch als Fonds­va­ri­an­te ab­ge­schlos­sen wer­den kann: Die Spare­rin oder der Spa­rer zahlt da­bei re­gel­mä­ßig Ra­ten, die in ei­nen In­vest­ment­fonds oder ETF in­ves­tiert wer­den. Ab Ein­tritt in den Ru­he­stand zahlt die Ver­si­che­rung ei­ne le­bens­lan­ge Ren­te, ei­ne ein­ma­li­ge Aus­zah­lung oder ei­ne Kom­bi­na­ti­on aus bei­dem. Wie hoch die Ren­te zum Aus­zah­lungs­zeit­punkt ist, hängt da­von ab, wie sich die Kur­se über die Lauf­zeit ent­wi­ckeln. Un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen lohnt sich die Ren­ten­po­li­ce steu­er­lich, zum Bei­spiel wenn die Bei­trags­zah­lun­gen bis zum Ren­ten­ein­tritt fort­ge­führt wer­den: „Wäh­rend auf Ka­pi­tal­er­trä­ge die Ab­gel­tungs­steu­er von 25 Pro­zent plus So­li­da­ri­täts­zu­schlag und even­tu­ell Kir­chen­steu­er zu zah­len ist, sind die Er­trä­ge aus der Ren­ten­ver­si­che­rung wäh­rend der An­spar­pha­se steu­er­frei. Bei Aus­zah­lung muss – je nach Art der Aus­zah­lung, Län­ge der Ver­trags­lauf­zeit und Ren­ten­ein­tritts­al­ter – nur ein Teil der Er­trä­ge ver­steu­ert wer­den“, er­klärt der Post­bank Ex­per­te.

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Iris Laduch
Mediensprecherin