Nach der Zinswende: Aufholen beim Eigenkapital

Medieninformation vom 19.09.2023
Die Bauzinsen sind in diesem Jahr sprunghaft gestiegen. 35 Prozent derjenigen, die in diesem oder dem nächsten Jahr Bau, Kauf oder Sanierung planen, haben ausreichend finanzielle Reserven. Unter den Jüngeren verfügen nur 18 Prozent über genug Eigenkapital.

Umfrage von YouGov / BHW Bausparkasse unter 2.018 Befragten, davon 270 mit Erwerbs- oder Sanierungsplan

Die Nied­rig­zins­pha­se en­de­te plötz­lich, hat aber lang­fris­ti­ge Fol­gen für das Bau­ge­sche­hen in Deutsch­land. So pla­nen laut ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge der BHW Bau­spar­kas­se der­zeit nur acht Pro­zent der un­ter 35-jäh­ri­gen Mie­te­rin­nen und Mie­ter in die­sem oder dem nächs­ten Jahr den Er­werb ei­ner ei­ge­nen Im­mo­bi­lie. Zwölf Pro­zent der be­frag­ten Mie­ter un­ter 35 ha­ben ih­re kon­kre­ten Kauf­plä­ne auf ei­nen spä­te­ren Zeit­punkt ver­scho­ben, sechs Pro­zent ganz auf­ge­ge­ben.

Ge­bot der Stun­de

Der Zins­schock wirkt nach, bei vie­len sitzt der Frust tief. „Ei­gen­ka­pi­tal an­zu­spa­ren ist das Ge­bot der Stun­de“, sagt Hen­ning Gö­bel, Vor­stands­vor­sit­zen­der der BHW Bau­spar­kas­se. „Das ist nach wie vor der ent­schei­den­de He­bel für den Er­werb von Wohn­ei­gen­tum und die Um­set­zung en­er­ge­ti­scher Mo­der­ni­sie­run­gen.“ Im­mer­hin: Von den jun­gen Be­frag­ten un­ter 35 Jah­ren mit Plan zum Bau, Kauf oder Sa­nie­rung ha­ben 37 Pro­zent be­reits mit dem An­spa­ren be­gon­nen, wei­te­re 28 Pro­zent ste­hen am Start. Für po­ten­zi­el­le Käu­fer sind die Er­werbs­be­din­gun­gen ak­tu­ell aber güns­ti­ger, als oft an­ge­nom­men. Laut dem Er­schwing­lich­keits­in­dex, ei­nem Lang­zeit­ver­gleich der wich­ti­gen Fak­to­ren für den Er­werb, sind die Zin­sen heu­te im lang­fris­ti­gen Ver­gleich noch eher nied­rig, wäh­rend sich die Ein­kom­men seit An­fang der 1980er-Jah­re stär­ker er­höht ha­ben als die Im­mo­bi­li­en­prei­se.

Grund­er­werb­steu­er ab­schaf­fen?

Hen­ning Gö­bel sieht auch po­si­ti­ve Si­gna­le im Markt. „Die Prei­se für Häu­ser und Woh­nun­gen ge­ben vie­ler­orts nach. Und wer ein Ge­bäu­de en­er­ge­tisch sa­niert, pro­fi­tiert von För­der­an­ge­bo­ten.“ Trans­pa­ren­te För­der­po­li­tik und ei­ne Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung wä­ren neue und wich­ti­ge Im­pul­se. „Un­nö­ti­ge Bau­nor­men und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren ge­hö­ren drin­gend auf den Prüf­stand, eben­so wie die Grund­er­werb­steu­er“, for­dert Gö­bel. Fast je­der drit­te Deut­sche (31 Pro­zent) möch­te die­se Steu­er am liebs­ten ab­schaf­fen.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse