Jeder Vierte kauft bereits überwiegend im Internet – Nachhaltigkeit bleibt wichtig

Medieninformation vom 19.08.2024
82 Prozent der Käufer*innen sind gegen die Vernichtung von Retouren • 67 Prozent der unter 30-Jährigen akzeptieren höhere Preise bei klimaneutralem Versand

Postbank Digitalstudie 2024
Online-Shopping

Der di­gi­ta­le Wa­ren­korb bleibt in Deutsch­land be­liebt: Rund drei von zehn Ein­käu­fen er­le­di­gen die Bun­des­bür­ger*in­nen über das In­ter­net, ge­nau­so vie­le wie im Co­ro­na-Jahr 2020. 27 Pro­zent der Be­frag­ten kau­fen min­des­tens die Hälf­te ih­rer Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen on­line. Da­bei spielt Nach­hal­tig­keit ei­ne wich­ti­ge Rol­le: Rund drei Vier­tel (77 Pro­zent) der Käu­fer*in­nen be­vor­zu­gen An­bie­ter, die mi­ni­mal und nach­hal­tig ver­pa­cken und kauft bei ih­nen on­line ein. 43 Pro­zent ach­ten beim Be­stel­len dar­auf, nur Pro­duk­te zu wäh­len, die sie wahr­schein­lich nicht zu­rück­sen­den müs­sen. Und 82 Pro­zent un­ter­stüt­zen die Idee, dass Re­tou­ren nicht ver­nich­tet wer­den dür­fen. Das sind Er­geb­nis­se der re­prä­sen­ta­ti­ven „Postbank Di­gi­tal­stu­die 2024“.

Der Stu­die zu­fol­ge sind jün­ge­re Men­schen dem E-Com­mer­ce ge­gen­über deut­lich auf­ge­schlos­se­ner als äl­te­re: Die Di­gi­tal Na­ti­ves (un­ter 40 Jah­re) be­sor­gen 40 Pro­zent ih­rer Wa­ren on­line – 13 Pro­zent­punk­te mehr als die Di­gi­tal Im­mi­grants (ab 40 Jah­re). Auch die Grün­de für das On­line-Shop­ping va­ri­ie­ren stark zwi­schen Alt und Jung. Wäh­rend die be­que­me Zu­stel­lung nach Hau­se für On­line-Käu­fer*in­nen in bei­den Ge­ne­ra­tio­nen der Haupt­grund für das di­gi­ta­le Ein­kau­fen bleibt, liegt der An­teil bei den Jün­ge­ren mit 52 Pro­zent deut­lich un­ter dem Durch­schnitt (62 Pro­zent). Für die jün­ge­ren On­line-Shop­per sind die so­for­ti­ge Ver­füg­bar­keit (38 Pro­zent) und die Mög­lich­keit, un­ter­wegs per App ein­zu­kau­fen (30 Pro­zent) be­son­ders wich­tig. Im Ver­gleich da­zu nut­zen bis­lang nur 22 Pro­zent der äl­te­ren User*in­nen Apps zum Ein­kau­fen. Güns­ti­ge­re Prei­se schät­zen 56 Pro­zent der äl­te­ren On­line-Shop­per, wäh­rend das für nur 46 Pro­zent der jün­ge­ren wich­tig ist. Ein wei­te­rer Un­ter­schied zeigt sich in punc­to fle­xi­ble Öff­nungs­zei­ten: 53 Pro­zent der ab 40-Jäh­ri­gen schät­zen die Mög­lich­keit, je­der­zeit ein­kau­fen zu kön­nen, im Ver­gleich zu 40 Pro­zent der un­ter 40-jäh­ri­gen On­line-Käu­fer*in­nen.

„Bei der Di­gi­ta­li­sie­rung un­se­res An­ge­bots von Bank­ge­schäf­ten ha­ben wir es mit ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen zu tun“, sagt Tho­mas Brosch, Lei­ter Di­gi­tal­ver­trieb der Postbank. „Die Be­dürf­nis­se der Ge­ne­ra­tio­nen un­ter­schei­den sich. Wir müs­sen un­se­re Ser­vices und die Be­nut­zer­freund­lich­keit un­se­rer An­ge­bo­te stän­dig wei­ter op­ti­mie­ren – im On­line-Ban­king, auf dem Smart­pho­ne und in der Fi­lia­le. Auf die­se Wei­se kön­nen wir jun­gen und al­ten Kun­den glei­cher­ma­ßen gu­te An­ge­bo­te ma­chen.“ 

On­line-Shop­pen ja, aber bit­te oh­ne Reue

Die 18- bis 39-Jäh­ri­gen sind deut­lich eher be­reit, für Nach­hal­tig­keit tie­fer in die Ta­sche zu grei­fen als die ab 40-Jäh­ri­gen. Zum Bei­spiel ach­ten jün­ge­re On­line-Käu­fer*in­nen stär­ker auf ei­ne CO2-Kom­pen­sie­rung und sind über­durch­schnitt­lich häu­fig zu ei­ner frei­wil­li­gen Aus­gleichs­zah­lung be­reit: 26 Pro­zent be­stel­len be­vor­zugt in Shops, in der als Aus­gleich für das ent­stan­de­ne CO2 ei­ne Spen­de ge­zahlt wer­den kann. Bei den Äl­te­ren trifft das da­ge­gen nur auf 11 Pro­zent zu. Zwei von drei jün­ge­ren Deut­schen ak­zep­tie­ren auch hö­he­re Pro­dukt­prei­se bei ei­nem nach­hal­ti­gen Ver­sand, wäh­rend bei den ab 40-Jäh­ri­gen nicht ein­mal je­de*r Zwei­te (46 Pro­zent) da­zu neigt.

70 Pro­zent der Di­gi­tal Na­ti­ves ha­ben schon Er­fah­rung mit In-App-Käu­fen

Die Stu­die zeigt auch ei­nen wei­te­ren Trend: Rund vier von zehn Deut­schen ha­ben be­reits In-App-Käu­fe ge­tä­tigt. Da­bei ha­ben 70 Pro­zent der Di­gi­tal Na­ti­ves schon Er­fah­rung da­mit, zu­sätz­li­che In­hal­te oder Funk­tio­nen in mo­bi­len An­wen­dun­gen zu kau­fen. Ab 40-Jäh­ri­ge sind hier deut­lich zö­ger­li­cher: Le­dig­lich 29 Pro­zent ha­ben schon min­des­tens ein­mal In-App-Käu­fe ge­tä­tigt, 43 Pro­zent ha­ben auch nicht vor, das zu tun. Da­bei ist den Di­gi­tal Na­ti­ves nicht nur ein gu­tes Preis­leis­tungs­ver­hält­nis bei In-App-Käu­fen wich­tig, son­dern auch aus­rei­chen­der Schutz vor un­er­wünsch­ten Aus­ga­ben. Ein Vier­tel in die­ser Al­ters­grup­pe wünscht sich das, wäh­rend es bei den Äl­te­ren le­dig­lich 18 Pro­zent sind.

Jün­ge­re Käu­fer*in­nen nut­zen häu­fi­ger Bank­dienst­leis­tun­gen beim On­line-Shop­ping

Wenn es ans Zah­len geht, ha­ben sechs von zehn Di­gi­tal Na­ti­ves beim On­line-Shop­ping be­reits Ra­ten­zah­lun­gen oder Kre­dit­an­ge­bo­te an­ge­nom­men. Ne­ben güns­ti­gen Kon­di­tio­nen (36 Pro­zent) und ei­nem se­riö­sen Zah­lungs­dienst­leis­ter (35 Pro­zent) ist den jun­gen Käu­fer*in­nen vor al­lem wich­tig, dass die Nut­zung der Bank­dienst­leis­tun­gen ein­fach ist (35 Pro­zent). Über al­le Al­ters­grup­pen hin­weg ha­ben be­reits 89 Pro­zent der Deut­schen sol­che Bank­dienst­lei­tun­gen ge­nutzt.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2024

Für die „Postbank Digitalstudie 2024 – Die digitalen Deutschen“ wurden im April dieses Jahres 3.171 Einwohner*innen befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im zehnten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in verschiedenen Lebensbereichen in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2021 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Mediensprecher