Studie: Jugendliche können durchschnittlich 427 Euro im Monat ausgeben

Medieninformation vom 10.12.2024
Jungen stehen finanziell besser da als Mädchen • Deutliche Mehrheit nutzt Online-Banking

Postbank Jugend-Digitalstudie 2024
Jugendliche können durchschnittlich 427 Euro im Monat ausgeben

Ju­gend­li­chen im Al­ter von 16 bis 18 Jah­ren ste­hen pro Mo­nat durch­schnitt­lich 427 Eu­ro für pri­va­te Aus­ga­ben zur Ver­fü­gung. 25 Pro­zent un­ter ih­nen ha­ben mehr als 500 Eu­ro, da­ge­gen kön­nen 17 Pro­zent nur we­ni­ger als 100 Eu­ro aus­ge­ben. Das er­gab die re­prä­sen­ta­ti­ve Ju­gend-Di­gi­tal­stu­die der Postbank.

Auch im Ge­schlech­ter­ver­gleich sind die fi­nan­zi­el­len Mit­tel un­gleich ver­teilt. Wäh­rend Jun­gen nach ei­ge­ner Ein­schät­zung durch­schnitt­lich 516 Eu­ro pro Mo­nat zur Ver­fü­gung ha­ben, sind es bei den Mäd­chen 330 Eu­ro. Mit dem Al­ter steigt der fi­nan­zi­el­le Spiel­raum. So ver­fü­gen 16-Jäh­ri­ge im Schnitt über 311 Eu­ro, 17-Jäh­ri­ge über 436 Eu­ro und 18-Jäh­ri­ge über 519 Eu­ro.

Geld liegt vor al­lem auf dem Gi­ro­kon­to

Für die Geld­an­la­ge nut­zen die Ju­gend­li­chen am liebs­ten das ei­ge­ne Gi­ro­kon­to. Die Hälf­te ver­fügt über ein sol­ches, ein Drit­tel über ein Spar- oder Fest­geld­kon­to. Auch das Ta­ges­geld­kon­to ge­winnt an Be­deu­tung. 14 Pro­zent le­gen ihr Geld so an – fünf Pro­zent­punk­te mehr als im Vor­jahr. Im­mer­hin 13 Pro­zent nut­zen noch kein ei­ge­nes Kon­to oder an­de­re For­men der Geld­an­la­ge.

Wenn es um all­täg­li­che Bank­ge­schäf­te geht, ist das On­line-Ban­king bei Ju­gend­li­chen mit ei­ge­nem Gi­ro-, Spar- oder Fest­geld­kon­to weit ver­brei­tet. 77 Pro­zent nut­zen die­se Mög­lich­keit, um zum Bei­spiel den Kon­to­stand ab­zu­fra­gen oder Über­wei­sun­gen zu tä­ti­gen. Am liebs­ten grei­fen die Be­frag­ten mo­bil auf ihr Kon­to zu: 47 Pro­zent log­gen sich über die Ban­king-App auf ih­rem Smart­pho­ne ein, 35 Pro­zent über das On­line-Ban­king-Por­tal ih­res Kre­dit­in­sti­tuts im Brow­ser. Im Durch­schnitt sind die Ju­gend­li­chen zwi­schen 15 und 16 Jah­re alt, wenn sie mit dem On­line-Ban­king be­gin­nen.

Kennt­nis­se beim Da­ten­schutz ver­bes­sert

Bei ih­ren ers­ten Schrit­ten in der Welt des On­line-Ban­king sind die meis­ten Ju­gend­li­chen nicht auf sich al­lein ge­stellt. 94 Pro­zent ha­ben da­bei Hil­fe in An­spruch ge­nom­men. 72 Pro­zent wen­de­ten sich an die El­tern, ge­folgt von der ei­ge­nen Bank (37 Pro­zent), äl­te­ren Ge­schwis­tern (13 Pro­zent) und Freund*in­nen (13 Pro­zent).

Beim The­ma Cy­ber­si­cher­heit ist das ei­ge­ne Fi­nanz­in­sti­tut mit­un­ter so­gar die wich­tigs­te Quel­le. 50 Pro­zent der Ju­gend­li­chen er­hiel­ten von ih­rer Bank In­for­ma­tio­nen über die Ge­fah­ren von Ha­cker­an­grif­fen, 44 Pro­zent von ih­ren El­tern oder an­de­ren Per­so­nen. Um­ge­kehrt ver­hält es sich beim si­che­ren Um­gang mit per­sön­li­chen Da­ten: Hier wur­den 51 Pro­zent durch El­tern oder Um­feld sen­si­bi­li­siert, 48 Pro­zent durch das Geld­in­sti­tut. Der An­teil der­je­ni­gen, die gar nicht über die Ge­fah­ren des On­line-Ban­kings in­for­miert sind, ist im Ver­gleich zum Vor­jahr ge­sun­ken. So wis­sen nur noch neun Pro­zent nicht, was Phis­hing ist. Im Vor­jahr wa­ren es noch fünf Pro­zent­punk­te mehr.

„Jun­ge Men­schen wach­sen heu­te mit dem Smart­pho­ne auf und er­le­di­gen ih­re Bank­ge­schäf­te schon früh im In­ter­ne­t“, sagt Tho­mas Brosch, Lei­ter Di­gi­tal­ver­trieb bei der Postbank. „Des­halb ist es für uns wich­tig, ih­nen früh­zei­tig den si­che­ren Um­gang mit ih­ren Kon­ten und Da­ten zu ver­mit­teln. Da­für ha­ben wir On­line-Tu­to­ri­als ent­wi­ckelt und ge­ben, wenn nö­tig, auch Warn­hin­wei­se. Denn selbst die si­chers­te App schützt nur dann vor Be­trug, wenn ih­re Nut­zer nicht auf die Ein­flüs­te­run­gen von Be­trü­gern her­ein­fal­len.“

Hintergrundinformationen zur Postbank Jugend-Digitalstudie 2024

Die „Ju­gend-Di­gi­tal­stu­die“ der Postbank un­ter­sucht seit 2019, wie sich das Le­ben Ju­gend­li­cher in Deutsch­land im Be­zug auf die Di­gi­ta­li­sie­rung und da­bei be­son­ders mit Blick auf Fi­nanz­the­men ver­än­dert. Da­für wur­den im Sep­tem­ber die­ses Jah­res in Deutsch­land 1.000 Per­so­nen zwi­schen 16 und 18 Jah­ren be­fragt. Um die Struk­tur der Be­völ­ke­rung re­prä­sen­ta­tiv ab­zu­bil­den, er­folg­te ei­ne Ge­wich­tung der Stich­pro­be nach Bun­des­land, Al­ter und Ge­schlecht. Als Re­fe­renz­da­tei dien­te der Mi­kro­zen­sus 2023 des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes. Die Er­geb­nis­se sind auf gan­ze Zah­len ge­run­det.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Mediensprecher