5 goldene Regeln fürs Vererben

Medieninformation vom 28.02.2024
Streit unter Erben? Kommt in den besten Familien vor. Um den Frieden zu wahren, sollten Erblasser vorausschauend planen und einige Vorkehrungen treffen. So machen sie den Erben nicht nur das Leben leichter, sondern mindern auch deren Steuerlast.

Bild Nr. 1702, Quelle Postbank / © ssuaphoto

1. Erb­schaft pla­nen!

Der ei­ge­ne Tod ist noch weit weg und so­wie­so kein The­ma, mit dem man sich zu Leb­zei­ten be­fas­sen möch­te. Von ei­nem of­fe­nen Ge­spräch mit den Nach­kom­men ganz zu schwei­gen. Au­ßer­dem sei doch eh kein nen­nens­wer­tes Ver­mö­gen vor­han­den. So den­ken vie­le zu­künf­ti­ge Erb­las­ser. Doch: „Je­der Mensch hat ei­nen Nach­lass, des­sen Über­ga­be an die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on ge­plant wer­den soll­te“, meint An­ja Maultzsch von der Post­bank. „Denn un­zu­rei­chen­de Pla­nung und feh­len­de Ab­spra­chen kön­nen nicht nur zu Kon­flik­ten in­ner­halb der Fa­mi­lie, son­dern auch zu fi­nan­zi­el­len Ein­bu­ßen füh­ren.“ 

2. Letz­ten Wil­len hin­ter­las­sen

Oh­ne ei­nen Letz­ten Wil­len erbt, wer dem Erb­las­ser ver­wandt­schaft­lich am nächs­ten steht: zu­nächst Ehe­gat­ten und Kin­der, dann El­tern und Ge­schwis­ter und schlie­ß­lich an­de­re Ver­wand­te. Durch die­se „ge­setz­li­che Erb­fol­ge“ ent­steht sel­ten ei­ne fi­nan­zi­ell vor­teil­haf­te Er­ben­kon­stel­la­ti­on. Zu­dem kön­nen na­he­ste­hen­de Per­so­nen völ­lig leer aus­ge­hen – das ist zum Bei­spiel bei un­ver­hei­ra­te­ten Le­bens­part­nern der Fall. „Mit ei­nem Tes­ta­ment oder Erb­ver­trag kann man je­de be­lie­bi­ge Per­son an der Erb­schaft be­tei­li­gen oder sie per Ver­mächt­nis mit ei­nem be­stimm­ten Ver­mö­gens­teil be­den­ken“, sagt An­ja Maultzsch. „Das Erbrecht ist kom­plex, bie­tet aber auch zahl­rei­che Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten. Au­ßer­dem müs­sen For­ma­li­tä­ten ein­ge­hal­ten wer­den, da­mit der Letz­te Wil­le gül­tig ist. Da­her lohnt es sich, den Rat ei­nes Fach­an­walts für Erbrecht oder ei­nes No­tars ein­zu­ho­len.“

3. Zu Leb­zei­ten schen­ken und Frei­be­trä­ge nut­zen

Vom „Ver­er­ben mit war­mer Han­d“ spricht man, wenn zu­künf­ti­ge Erb­las­ser Tei­le ih­res Ver­mö­gens zu Leb­zei­ten ver­schen­ken. Zwar wer­den auch für Schen­kun­gen Steu­ern fäl­lig – und zwar in glei­cher Hö­he wie für Erb­schaf­ten –, al­ler­dings kön­nen die Frei­be­trä­ge al­le zehn Jah­re neu in An­spruch ge­nom­men wer­den. „Nicht nur Be­sit­zer grö­ße­rer Ver­mö­gen soll­ten die­se Mög­lich­keit recht­zei­tig prü­fen, son­dern auch Im­mo­bi­li­en­ei­gen­tü­mer“, rät die Post­bank Ex­per­tin. „Die Prei­se für Häu­ser und Grund­stü­cke sind in den letz­ten Jah­ren deut­lich ge­stie­gen. In die­sem Zu­ge hat der Fis­kus sein Be­wer­tungs­ver­fah­ren für Im­mo­bi­li­en ge­än­dert und setzt in be­stimm­ten Fäl­len ei­nen hö­he­ren Im­mo­bi­li­en­wert an.“ Das kön­ne da­zu füh­ren, dass für „Oma ihr klein Häus­chen“ un­ver­hofft ein Wert von jen­seits ei­ner hal­ben Mil­li­on an­ge­nom­men – und da­mit un­ter Um­stän­den Erb­schafts­steu­er fäl­lig wird.

4. Ver­trau­te mit Voll­mach­ten aus­stat­ten

Rech­nun­gen be­zah­len, Spar­gut­ha­ben ab­he­ben, Wert­pa­pie­re ver­kau­fen: Kon­to­in­ha­ber kön­nen ei­ner drit­ten Per­son Voll­mach­ten aus­stel­len, die sie er­mäch­ti­gen, die Bank­ge­schäf­te stell­ver­tre­tend für sie zu re­geln. Sol­che Bank­voll­mach­ten sind in der Re­gel auch über den Tod hin­aus gül­tig, so­dass die Ver­trau­ens­per­son wei­ter­hin Zu­griff auf die Kon­ten hat – et­wa um die Be­stat­tungs­kos­ten be­zah­len zu kön­nen. Sie gel­ten so lan­ge, bis die Er­ben die­se wi­der­ru­fen.

5. Di­gi­ta­len Nach­lass re­geln

Was ge­schieht nach dem Tod mit den Pro­fi­len in so­zia­len Me­di­en? Wel­che Abos für Apps und di­gi­ta­le Dienst­leis­tun­gen müs­sen ge­kün­digt wer­den? Und wie er­hal­ten die Er­ben Zu­gang zum E-Mail-Post­fach? In­ter­net­nut­zer soll­ten ih­ren Hin­ter­blie­be­nen un­nö­ti­ge Kos­ten und Mü­hen er­spa­ren und ih­ren „di­gi­ta­len Nach­las­s“ zu Leb­zei­ten re­geln. Da­zu ge­hört, ei­ne Über­sicht mit sämt­li­chen Kon­ten, Be­nut­zer­na­men und Kenn­wör­tern zu er­stel­len – das funk­tio­niert auch di­gi­tal per Pass­wort-Ma­na­ger. Wich­tig: „Die Zu­gangs­da­ten für das On­line-Ban­king ge­hö­ren nicht in die­se Über­sich­t“, sagt An­ja Maultzsch. „Wer die­se sen­si­blen Da­ten wei­ter­gibt, ver­stö­ßt ge­gen die all­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen und Sorg­falts­pflich­ten, die der Kon­to­in­ha­ber mit der Er­öff­nung des Kon­tos ak­zep­tiert hat.“ 

Weitere Informationen

Kontakt

Iris Laduch
Mediensprecherin