Mehr als nur eine Liebhaberei: mit Sammeln Geld verdienen?

Medieninformtion vom 14.02.2024
Von Briefmarken über Sneaker bis zu edlen Luxusuhren: Laut einer aktuellen Postbank Umfrage sammelt jeder Dritte (30 Prozent) Gegenstände mit einem gewissen Wert. Kann ein solches Hobby eine lohnende Geldanlage sein?

Grafik 1696 & Bild Nr. 1703, Quelle Postbank / © swisshippo

Sam­meln ist deut­scher Volks­sport: Laut ei­ner ak­tu­el­len You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Post­bank frönt knapp je­der drit­te Deut­sche (30 Pro­zent) ei­ner Sam­mel­lei­den­schaft. Un­ter den Män­nern liegt der An­teil so­gar bei 39 Pro­zent. Be­son­ders be­liebt ist hier­zu­lan­de das Zu­sam­men­tra­gen von Mün­zen (40 Pro­zent), Brief­mar­ken (21 Pro­zent), De­ko-Ob­jek­ten (19 Pro­zent), Schmuck (19 Pro­zent), Spiel­zeug (17 Pro­zent) und Kunst (16 Pro­zent). Für die Mehr­heit ist dies ei­ne rei­ne Lieb­ha­be­rei: Je­der fünf­te Bun­des­bür­ger (21 Pro­zent) sam­melt in ers­ter Li­nie zum Spaß; für im­mer­hin je­den zehn­ten (zehn Pro­zent) ist es ei­ne Form der Geld­an­la­ge. Wer mit der An­la­ge Ge­winn er­wirt­schaf­ten möch­te, in­ves­tiert be­son­ders häu­fig in Mün­zen: Laut Post­bank Um­fra­ge trägt knapp je­der zwei­te Be­frag­te, der mit Ge­winn­ab­sicht sam­melt (43 Pro­zent), Geld­stü­cke zu­sam­men.

Exo­ti­sche Sach­wer­te

Grund­sätz­lich zäh­len Sam­mel­ob­jek­te zu den so­ge­nann­ten Sach­wer­ten: Sach­wer­te kön­nen Ver­lus­te durch die In­fla­ti­on ab­fe­dern, da sie ei­nen Wert dar­stel­len, der un­ab­hän­gig von Geld­wert­schwan­kun­gen ist. Ent­schei­dend für ih­ren Preis ist Sel­ten­heit und Nach­fra­ge am Markt. Der Klas­si­ker un­ter den Sach­wer­ten ist Gold, das be­reits seit Jahr­tau­sen­den als Schmuck so­wie als Zah­lungs­mit­tel und Wert­auf­be­wah­rungs­mit­tel ge­nutzt wird. Mit ei­nem Wert­auf­be­wah­rungs­mit­tel kann man Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen be­zah­len oder han­deln – oder Kauf­kraft, wie in ei­nem Spei­cher, ge­schützt vor Geld­wert­schwan­kun­gen auf­be­wah­ren. Der Gold­preis schwankt stark, den­noch gilt ein völ­li­ger Wert­ver­lust des Edel­me­talls als aus­ge­schlos­sen. An­ders sieht es bei vie­len Sam­mel­ob­jek­ten aus, de­nen ein rei­ner Ma­te­ri­al­wert fehlt: Ob Brief­mar­ken, Schall­plat­ten oder an­ti­kes Por­zel­lan lang­fris­tig zu gu­ten Prei­sen am Markt ge­han­delt wer­den oder ir­gend­wann nur zu wert­lo­sem Plun­der zäh­len, ist rei­ne Spe­ku­la­ti­on. Zu­dem sind man­che der Gü­ter emp­find­lich und kön­nen bei fal­scher La­ge­rung oder beim Trans­port leicht be­schä­digt wer­den und so ih­ren Wert ver­lie­ren.

Wert­pa­pie­re als Al­ter­na­ti­ve

Um die Ren­di­te­chan­cen ei­nes Sam­mel­ob­jekts ein­schät­zen zu kön­nen, ist viel Bran­chen­kennt­nis nö­tig. Die­ses Wis­sen ist auch von­nö­ten, um ei­nen fai­ren Kauf­preis zu er­zie­len und nicht auf ei­ne Fäl­schung her­ein­zu­fal­len. Ein­mal er­wor­ben, lässt sich das Ob­jekt der Be­gier­de oft nicht oh­ne Wei­te­res wie­der zu Geld ma­chen. Un­ter Um­stän­den kann es Jah­re dau­ern, ei­nen ge­eig­ne­ten Käu­fer zu fin­den, der be­reit ist, ei­nen an­ge­mes­se­nen Preis zu be­zah­len. Wer sam­melt, soll­te dies des­halb in ers­ter Li­nie aus emo­tio­na­len Grün­den tun. „Soll das Geld vor al­lem ge­winn­brin­gend an­ge­legt wer­den, hat ein Wert­pa­pier­fonds in der Re­gel deut­lich bes­se­re Ren­di­te­chan­cen“, sagt Kars­ten Rusch, Wert­pa­pier­ex­per­te der Post­bank. Statt ei­nen kost­ba­ren Wein­vor­rat im Kel­ler zu ver­wah­ren, kann die In­ves­ti­ti­on in ei­nen Fonds, der auf Wein­gü­ter und Wein­ber­ge spe­zia­li­siert ist, ei­ne Al­ter­na­ti­ve sein. Je­doch gibt es auch bei ei­ner sol­chen An­la­ge ein ge­wis­ses Ver­lust­ri­si­ko: „Emp­feh­lens­wert ist in der Re­gel ei­ne mög­lichst breit ge­streu­te Wert­pa­pier­an­la­ge, die in ver­schie­de­ne Un­ter­neh­men aus un­ter­schied­li­chen Bran­chen und Re­gio­nen in­ves­tiert und über ei­nen lan­gen Zeit­raum ge­hal­ten wir­d“, rät Post­bank Ex­per­te Kars­ten Rusch.

Informationen zur Umfrage

In ei­ner be­völ­ke­rungs­re­prä­sen­ta­ti­ven On­line-Be­fra­gung in­ter­view­te You­Gov im Auf­trag der Post­bank zwi­schen dem 27. und 30. Ok­to­ber 2023 ins­ge­samt 2.120 Per­so­nen ab 18 Jah­ren.

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Kontakt

Iris Laduch
Mediensprecherin