Hart wie Beton – aber klimafreundlich

Medieninformation vom 25.06.2024
Zement ist die größte Hürde für die Klimaziele beim Bauen. Mit jeder Tonne, die von der Beton-Zutat hergestellt wird, entweichen 660 Kilogramm CO2 in die Atmosphäre. Doch nach und nach kommen Alternativen auf den Markt.

Alleskönner auf dem Prüfstand: Beton muss grüner werden
Bild Nr. 6623, Quelle: pixabay / agshotcreteservices1 / BHW Bausparkasse

Beim Al­les­kön­ner Be­ton ist vor al­lem der Klin­ker­an­teil im Ze­ment für die CO2-Emis­sio­nen ver­ant­wort­lich. Ze­ment­klin­ker ist ein ge­brann­tes Ton-Kalk-Ge­misch, das für die Aus­här­tung des Ze­ments sorgt, und ist da­her nicht mit den Klin­ker­stei­nen, die der Haus­ver­klei­dung die­nen, zu ver­wech­seln. Wer baut oder sa­niert, kann neu­er­dings Ma­te­ri­al ver­wen­den, bei dem zum Bei­spiel Öl­schie­fer oder Hüt­ten­sand den Ze­ment­klin­ker er­set­zen. „Mit klin­ker­ar­mem Öko-Be­ton kann man 30 bis 50 Pro­zent der CO2-Emis­sio­nen ein­spa­ren“, sagt Holm Breit­kopf von der BHW Bau­spar­kas­se. Auch Spann­be­ton-Fer­tig­de­cken brin­gen Zeit- und Geld­vor­tei­le, weil sie schnel­ler fer­tig­zu­stel­len sind und we­ni­ger Ge­wicht ha­ben. Der Be­ton­ver­brauch sinkt da­bei um bis zu 50 Pro­zent, der CO2-Aus­stoß im Ver­gleich zur mas­si­ven Be­ton­de­cke um 25 Pro­zent.

Ma­te­ri­al der Zu­kunft?

Die For­schung ar­bei­tet an wei­te­ren neu­en Ide­en, von de­nen Bau- und Sa­nie­rungs­wil­li­ge künf­tig pro­fi­tie­ren kön­nen. Da­zu ge­hö­ren Va­ri­an­ten, die Ze­ment er­set­zen, wie Car­bon-Be­ton mit Koh­len­stoff­fa­sern, „Grü­ner Be­ton“ mit ge­rei­nig­ter Flug­asche und Bio-Be­ton mit Pflan­zen­fa­sern. Ein vor­bild­li­ches Pro­jekt steht seit 2022 in Dres­den. „The Cu­be“ ist das welt­weit ers­te Ge­bäu­de aus Car­bon-Be­ton. Car­bon­mat­ten oder -stä­be er­set­zen hier kon­ven­tio­nel­le Stahl­tei­le. Die Kon­struk­tio­nen sind bis zu vier­mal leich­ter und be­sit­zen den­noch ei­ne bis zu sechs Mal grö­ße­re Zug­fes­tig­keit. „Car­bon hat das Po­ten­zi­al, den Woh­nungs­bau in ab­seh­ba­rer Zu­kunft en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter zu ma­chen“, so Breit­kopf. „Die Fa­sern kön­nen auch gut wie­der­ver­wer­tet wer­den.“ Beim Bau ei­nes neu­en ICE-Werks in Cott­bus wur­de eben­falls kli­ma­freund­li­cher Be­ton ver­wen­det. Bei der Pro­duk­ti­on des Ma­te­ri­als sorgt ein Hoch­leis­tungs­ul­tra­schall da­für, dass die­ser schnel­ler fest wird. Ein Ver­fah­ren, das bis zu 30 Pro­zent CO2 und eben­so viel En­er­gie ein­spart.

Haus im Druck

Bald wer­den auch im­mer mehr Baufa­mi­li­en ihr Haus dru­cken. Im west­fä­li­schen Beck­um ent­stand 2023 in­ner­halb von nur 100 Stun­den Deutsch­lands ers­tes Ein­fa­mi­li­en­haus aus dem 3D-Dru­cker. Mit dem ein­ge­setz­ten ze­ment­frei­en Druck-Be­ton kann man die Emis­sio­nen im Ver­gleich zu klas­si­schem Be­ton um rund 70 Pro­zent re­du­zie­ren.

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Kontakt

Iris Laduch
BHW Bausparkasse