Auch in einem Umfeld sinkender Immobilienpreise existieren weiterhin Regionen, in denen Wohnungseigentümer*innen einen sehr hohen Anteil ihres Haushaltseinkommens für die laufende Kreditzahlung ausgeben müssen. Laut HWWI mussten 2023 in 33 Regionen durchschnittlich mehr als 30 Prozent aufgewendet werden. In acht dieser Regionen waren es sogar mehr als 40 Prozent – darunter die Big-7-Metropolen München, Berlin und Hamburg. Frankfurt am Main liegt mit 39,7 Prozent knapp unter dieser Marke, während Düsseldorf, Köln und Stuttgart bei Belastungen zwischen 30 und 32 Prozent landen. Spitzenreiter ist der Landkreis Nordfriesland mit den Nordseeinseln Föhr, Amrum und Sylt, der fast die 60 Prozent erreicht. Die Feriengebiete mit den Landkreisen Aurich, Vorpommern-Rügen, Garmisch-Partenkirchen sowie Miesbach zählen ebenfalls zu den teuersten acht Regionen.
Die anteilige durchschnittliche Einkommensbelastung durch Nettokaltmieten bleibt deutschlandweit mit Ausnahme von Berlin und der bayerischen Landeshauptstadt München unterhalb der 25-Prozent-Schwelle. Allerdings kommt sie dieser Marke in Freiburg und Heidelberg mit rund 24 Prozent schon relativ nah. Berlin verzeichnete mit 18,4 Prozent nominal den größten Anstieg der Nettokaltmieten aller 400 deutschen Regionen, das Einkommen erhöhte sich dort durchschnittlich um 8,6 Prozent. Damit stieg der Einkommensanteil für die Nettokaltmiete einer 70-Quadratmeter-Wohnung in der Hauptstadt gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozentpunkte auf 26,4 Prozent. Auch in München, Freiburg und Heidelberg stiegen die Mieten 2023 im Vergleich zum Vorjahr nominal um mehr als 5 Prozent. Da in München die Einkommenszuwächse mit plus 8,0 Prozent höher als die Mietsteigerungen ausfielen, sank der Einkommensanteil für Miete um 0,6 Prozentpunkte auf 25,8 Prozent, auch in Freiburg und Heidelberg ging der Anteil leicht zurück.
Rund 24 Prozent der deutschen Haushalte leben in für Mieter*innen hochpreisigen Regionen, in denen mindestens 17 Prozent des durchschnittlichen regionalen Haushaltsnettoeinkommens für die Nettokaltmiete ausgegeben werden müssen. Darunter fallen 32 Großstädte, sieben Mittelstädte und elf Landkreise.
Hohe Kreditbelastung für Wohneigentum in Großstädten
In den Big 7-Metropolen sank 2023 die Einkommensbelastung für Mieten im Durchschnitt nur leicht, für den Immobilienkauf dagegen stärker. Der Anteil des Einkommens für die Nettokaltmiete in den größten sieben deutschen Städten sank 2023 im Durchschnitt um 0,2 Prozentpunkte auf 22,3 Prozent. Für die monatliche Ratenzahlung einer Eigentumswohnung mussten Durchschnittskäufer*innen in den Big 7 einen um 10,7 Prozentpunkte geringeren Anteil am verfügbaren Einkommen aufwenden: Er betrug über alle sieben Metropolen im Durchschnitt 38,3 Prozent nach 49,0 Prozent im Vorjahr.
Die Liste der zehn Großstädte mit den höchsten durchschnittlichen Einkommensbelastungen für Käufer*innen führt München mit 46,7 Prozent an — obwohl die Münchener*innen zugleich über die höchsten regionalen Haushaltseinkommen verfügen. Berlin folgt mit 46,4 Prozent Belastung dicht dahinter - vor Hamburg und Frankfurt mit 41,5 Prozent und 39,7 Prozent.