Pendler*innen: Hier lohnt sich der Wohnungskauf im Hamburger Umland

Medieninformation vom 18.11.2024
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole • Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg über mindestens 25 Jahre lohnt • Sehr gute Bedingungen in Seevetal, Schwarzenbek und Pinneberg

Trotz vie­ler­orts sin­ken­der Im­mo­bi­li­en­prei­se lie­gen die­se vor al­lem in den grö­ß­ten Städ­ten der Re­pu­blik nach wie vor auf sehr ho­hem Ni­veau. Wer sich so­mit für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Speck­gür­tel und nicht in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann wei­ter­hin Geld spa­ren. In Ham­burg kos­te­te der Qua­drat­me­ter 2023 durch­schnitt­lich 6.230 Eu­ro. Da­mit muss­ten Käu­fer*in­nen in der Han­se­stadt im Schnitt durch­schnitt­lich min­des­tens 2.740 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter mehr aus­ge­ben als für ei­ne Woh­nung in den um­lie­gen­den Land­krei­sen.

Im Um­land zu woh­nen und in der Ham­bur­ger In­nen­stadt zu ar­bei­ten, hat je­doch nicht nur Vor­tei­le: Durch den län­ge­ren Ar­beits­weg fal­len zu­sätz­li­che Kos­ten für Treib­stoff oder Zug­ti­cket an und es muss mehr Zeit ein­ge­plant wer­den. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Post­bank ei­ne Mo­dell­rech­nung ent­wi­ckelt, mit der sich die­se Pen­del­kos­ten be­zif­fern las­sen. Der Post­bank Woh­nat­las 2024 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land rech­net und wann der Kos­ten­vor­teil beim Kauf durch die er­höh­ten Pen­del­kos­ten auf­ge­zehrt ist. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt ein*e Ar­beit­neh­mer*in. Da­bei wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che ein­be­rech­net so­wie grö­ße­re Woh­nun­gen et­wa für Fa­mi­li­en be­rück­sich­tigt.

Ver­gli­chen wur­de je­weils der Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung so­wie ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in Ham­burg zur Selbst­nut­zung mit dem Er­werb ei­ner gleich gro­ßen Woh­nung in den grö­ß­ten Ort­schaf­ten der sechs Land­krei­se Her­zog­tum Lau­en­burg, Pin­ne­berg, Se­ge­berg, Stor­marn, Har­burg und Sta­de. Aus den Land­krei­sen wur­den die je­weils vier be­völ­ke­rungs­reichs­ten Kom­mu­nen in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen. Ins­ge­samt wur­den 24 Städ­te und Ge­mein­den im Um­land Ham­burgs be­trach­tet. Käu­fer*in­nen soll­ten je­doch mit ei­nem Preis­auf­schlag auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses im Um­land für ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Woh­nun­gen rech­nen, da die­se deut­lich teu­rer sind als Im­mo­bi­li­en in ab­ge­le­ge­nen Ort­schaf­ten. Die­sen Auf­schlag ha­ben die Ex­pert*in­nen mit 20 Pro­zent kal­ku­liert.

Der Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel wur­de mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ver­rech­net. Da­bei ha­ben die Ex­pert*in­nen ne­ben den Kos­ten für das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) oder für das Au­to in­klu­si­ve Treib­stoff auch den hö­he­ren Zeit­auf­wand ein­be­zo­gen. Die Kos­ten für die Fahrt mit dem Au­to lie­gen nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Pend­ler*in­nen­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter ein­fa­che Ent­fer­nung bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,13 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter mit 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt. Die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV wur­den durch die Ein­füh­rung des 49-Eu­ro-Ti­ckets nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 540 Eu­ro ge­de­ckelt.

Preis­vor­tei­le im Um­land vor al­lem in See­ve­tal und Schwar­zen­bek

Wird je­weils ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ver­gli­chen, pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen aus dem 24 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten See­ve­tal im Land­kreis Har­burg am längs­ten vom güns­ti­ge­ren Woh­nungs­kauf im Um­land: Wer den Ar­beits­weg je­den Tag mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu­rück­legt, hat den Kauf­preis­vor­teil ge­gen­über der Me­tro­po­le erst nach 44,6 Jah­ren auf­ge­braucht, bei täg­li­cher Fahrt mit dem Au­to schrumpft die­se Zeit­span­ne auf 18,4 Jah­re. Im mit 39 Ki­lo­me­tern et­was wei­ter ent­fern­ten Schwar­zen­bek (Her­zog­tum Lau­en­burg) hält der Kauf­preis­vor­teil 42,6 Jah­re mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, aber nur 13,7 Jah­re für Au­to­pend­ler*in­nen. Für Durch­schnitts­käu­fer*in­nen soll­ten je­doch die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit ei­nes Im­mo­bi­li­en­käu­fers oder ei­ner Im­mo­bi­li­en­käu­fe­rin, der oder die in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt ist. Un­ter die­sen Vor­ga­ben lohnt sich das Pen­deln für Au­to­fah­rer*in­nen je­doch in kei­ner der 24 un­ter­such­ten Kom­mu­nen.

Pend­ler*in­nen, die täg­lich mit Bus und Bahn fah­ren, ha­ben den Kauf­preis­vor­teil ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in elf Um­land­kom­mu­nen auch nach 25 Jah­ren noch nicht auf­ge­braucht. Ne­ben See­ve­tal und Schwar­zen­bek ist vor al­lem die Stadt Pin­ne­berg im gleich­na­mi­gen Land­kreis ei­nen Blick wert: Mit dem ÖPNV dau­ert die Fahrt vom Bahn­hof der Um­land­stadt bis zum Haupt­bahn­hof in Ham­burg nur 18 Mi­nu­ten, ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung kos­tet dort pro Qua­drat­me­ter mit ei­nem Auf­schlag von 20 Pro­zent für zen­tra­le La­gen durch­schnitt­lich 2.251 Eu­ro we­ni­ger als in der Me­tro­po­le. Bis die­ser Preis­vor­teil auf­ge­zehrt ist, ver­ge­hen 41,5 Jah­re. Auch in Ah­rens­burg, Win­sen (Lu­he), Buch­holz in der Nord­hei­de, Elms­horn, Bux­te­hu­de, Bad Ol­des­loe, Rein­bek und Geest­hacht bleibt der Im­mo­bi­li­en­kauf nach 25 Jah­ren täg­li­chen Pen­delns laut Mo­dell­rech­nung noch güns­ti­ger als im Ham­bur­ger Stadt­ge­biet – zu­min­dest bei Nut­zung von Bus und Bahn.

„In Ham­burg gilt: Nur wenn der täg­li­che Ar­beits­weg mit dem ÖPNV zu­rück­ge­legt wird, lohnt sich der Um­zug in ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im Um­land für Pend­ler*in­nen oh­ne Ho­me­of­fice­mög­lich­keit. Kauf­in­ter­es­sier­te soll­ten ih­ren Blick be­son­ders auf Or­te wie bei­spiels­wei­se See­ve­tal, Pin­ne­berg, Ah­rens­burg und Rein­bek len­ken, denn dort pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen zu­meist das rest­li­che Ar­beits­le­ben lang und ei­ne schnel­le und di­rek­te Bahn­ver­bin­dung macht die­se Re­gio­nen be­son­ders at­trak­ti­v“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, ver­ant­wort­lich für das Im­mo­bi­li­en­ge­schäft der Post­bank. „Wer sich für den Im­mo­bi­li­en­kauf im Um­land in­ter­es­siert, soll­te ne­ben den güns­ti­gen Qua­drat­me­ter­prei­sen auch die Fahr­kos­ten und den Zeit­auf­wand ein­pla­nen – der Pen­del­kos­ten­rech­ner lie­fert da­für ei­nen Über­blick. Dar­über hin­aus spie­len aber auch per­sön­li­che Vor­lie­ben, die in­di­vi­du­el­le La­ge zu Ki­tas und Bahn­hof so­wie die Aus­stat­tung der Woh­nung ei­ne Rol­le.“

Fa­mi­li­en und Haus­hal­te mit viel Platz­be­darf pro­fi­tie­ren in vie­len Umlandstäd­ten

Kin­der­zim­mer, ein grö­ße­rer Ess­tisch, mehr Stau­raum und ein Ar­beits­platz: Vor al­lem Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz – was in Ham­burg nicht leicht zu fin­den und mit nicht un­er­heb­li­chen Kos­ten ver­bun­den ist. Wer sich statt­des­sen für ei­ne 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im Um­land ent­schei­det und täg­lich mit Bus und Bahn in die Ci­ty pen­delt, pro­fi­tiert in al­len 24 Städ­ten über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis. In zwölf Kom­mu­nen hält der Kauf­preis­vor­teil rech­ne­risch so­gar mehr als 40 Jah­re lang. Spit­zen­rei­ter ist er­neut See­ve­tal: Pend­ler*in­nen brau­chen laut Mo­dell­rech­nung 76,5 Jah­re, um den güns­ti­ge­ren Im­mo­bi­li­en­preis im Um­land mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu ver­fah­ren. In Schwar­zen­bek sind es 73 Jah­re. An den Stand­or­ten Pin­ne­berg, Ah­rens­burg, Win­sen (Lu­he), Buch­holz in der Nord­hei­de, Elms­horn, Bux­te­hu­de, Bad Ol­des­loe, Rein­bek, Geest­hacht und Neu Wulm­storf de­cken die Ein­spa­run­gen zwi­schen 71 und 41 Jah­ren täg­li­chen Pen­delns ab. Hier lohnt sich der Um­zug in den Speck­gür­tel für Haus­hal­te mit viel Platz­be­darf noch si­cher bis zur Ren­te. „In ei­ni­gen Re­gio­nen hält der Kauf­preis­vor­teil für grö­ße­re Ei­gen­tums­woh­nun­gen so lan­ge an, dass ein Kauf auch für jün­ge­re Fa­mi­li­en und Paa­re im Speck­gür­tel vor­teil­haft ist, auch wenn die­se ihr gan­zes Ar­beits­le­ben noch in die Groß­stadt pen­deln“, sagt Beer­mann.

Auch in den wei­te­ren zwölf Städ­ten und Ge­mein­den sind Käu­fer*in­nen gro­ßer Woh­nun­gen mehr als 25 Jah­re lang im Vor­teil ge­gen­über Ei­gen­tü­mer*in­nen in Ham­burg. Al­ler­dings sind bei­spiels­wei­se Ol­den­dorf-Him­mel­pfor­ten, Rat­ze­burg und Har­se­feld we­ni­ger gut an Ham­burg an­ge­bun­den, die ein­fa­che Fahrt mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln dau­ert min­des­tens ei­ne Stun­de. Je nach Ent­fer­nung von Tür zur Tür (Ar­beits­stät­te und Wohn­ort) fällt ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Zeit an, die auch mit Kos­ten ver­bun­den ist, zum Bei­spiel durch län­ge­re Kin­der­be­treu­ung. Da­her rät Im­mo­bi­li­en­ex­per­te Hell­mann: „Dis­ku­tie­ren Sie ehr­lich und mög­lichst un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler As­pek­te die Vor- und Nach­tei­le al­ter­na­ti­ver Wohn­or­te. Und las­sen Sie sich bei Fra­gen zu La­ge, mög­li­cher Wert­ent­wick­lung, Sa­nie­rungs­be­dar­fen und En­er­gie­ef­fi­zi­enz pro­fes­sio­nell be­ra­ten.“

Pendler*innen mit Homeoffice-Option profitieren immer

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice sind seit der Co­ro­na-Pan­de­mie aus der Be­rufs­welt nicht mehr weg­zu­den­ken und ge­hö­ren zum Stan­dard in vie­len Jobs. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Um­land­preis pro­fi­tie­ren, wenn sie mit zwei Ho­me­of­fice-Ta­gen pro Wo­che pla­nen kön­nen und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Das Er­geb­nis: Mit zwei Ta­gen Ho­me­of­fice ren­tiert sich der Kauf ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Ei­gen­tums­woh­nung in al­len un­ter­such­ten 24 Um­land-Re­gio­nen mehr als 40 Jah­re lang ge­gen­über der Me­tro­po­le. Be­sit­zer*in­nen von gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nun­gen im Um­land mit Ho­me­of­fice-An­teil sind in al­len un­ter­such­ten Fäl­len ein gan­zes Ar­beits­le­ben lang ge­gen­über Ham­bur­ger*in­nen im Vor­teil. Spit­zen­rei­ter mit ei­ner Zeit­span­ne von mehr als 100 Jah­ren, bis bei drei­ma­li­gem Pen­deln pro Wo­che der Kauf­preis­vor­teil auf­ge­braucht ist, sind er­neut See­ve­tal, Schwar­zen­bek, Pin­ne­berg und Ah­rens­burg.

Wer sich mit 70 Qua­drat­me­tern im Um­land be­gnügt, ist rein rech­ne­risch bei zwei Ta­gen Ho­me­of­fice in 22 der 24 un­ter­such­ten Wohn­or­te über den Zeit­raum von min­des­tens 25 Jah­ren im Vor­teil. Ein­zig Rat­ze­burg und Ol­den­dorf-Him­mel­pfor­ten ver­feh­len mit 24,9 bzw. 24,5 Jah­ren die 25-Jah­re-Mar­ke knapp. In 15 die­ser 22 Or­te muss der ÖPNV ge­nutzt wer­den, da­mit der Um­zug über mehr als 25 Jah­re trägt. Ab See­ve­tal, Pin­ne­berg, Rein­bek, Geest­hacht, Nor­der­stedt und We­del kön­nen hin­ge­gen bei­de Ver­kehrs­mit­tel mit ei­nem Vor­teil von mehr als 25 Jah­ren ge­nutzt wer­den, wo­bei der ÖPNV ge­gen­über dem Au­to deut­li­che Vor­zü­ge bie­tet. In Glin­de hin­ge­gen soll­ten Pend­ler auf das Au­to zu­rück­grei­fen. Der Grund: Der Ar­beits­weg von der Glin­de­ner In­nen­stadt bis zum Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof dau­ert auf der Stra­ße nur 22 Mi­nu­ten, die un­güns­ti­ge­re Ver­bin­dung mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln schlägt al­ler­dings mit 50 Mi­nu­ten zu Bu­che.

Was Pen­deln wirk­lich kos­tet: So funk­tio­niert die Mo­dell­rech­nung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter be­zie­hungs­wei­se 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (2 Pro­zent vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Ham­burg und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2023, wo­bei in den Um­land­städ­ten und -ge­mein­den der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, soll­ten sich Pend­ler*in­nen bei der Stand­orts­su­che an den Er­geb­nis­sen der Be­rech­nun­gen mit Preis­auf­schlä­gen von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se bei nicht kreis­frei­en Städ­ten ori­en­tie­ren.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für Stadt­be­woh­ner*in­nen in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt und vom Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Ham­bur­ger Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand durch das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Ham­burg er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2022 (26,31 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung er­laubt es Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu fah­ren (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2024

Der Post­bank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den fünf­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In der Gemeinde des Landkreises wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2023 erworben. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2023 gekauft.
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert.
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof. 
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Dienstagmorgen, den 13. Juni 2023, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den Pkw und bei 0,13 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch die Einführung des 49-Euro-Tickets liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 546 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 588 Euro für das 49-Euro-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt. 
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2022 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in.

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher