Pendler*innen: Hier lohnt sich der Wohnungskauf im Stuttgarter Umland

Medieninformation vom 11.11.2024
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole • Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg über mindestens 25 Jahre lohnt • Gute Bedingungen für Pendler*innen mit großen Wohnungen in Ebersbach an der Fils

Trotz vie­ler­orts sin­ken­der Im­mo­bi­li­en­prei­se lie­gen die­se vor al­lem in den grö­ß­ten Städ­ten der Re­pu­blik nach wie vor auf sehr ho­hem Ni­veau. Wer sich so­mit für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Speck­gür­tel und nicht in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann wei­ter­hin Geld spa­ren. In Stutt­gart kos­te­te der Qua­drat­me­ter 2023 durch­schnitt­lich 4.868 Eu­ro. Da­mit muss­ten Käu­fer*in­nen in der Ne­ck­ar­me­tro­po­le im Schnitt min­des­tens knapp 800 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter mehr aus­ge­ben als für ei­ne durch­schnitt­li­che Im­mo­bi­lie in den um­lie­gen­den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten.

Im Um­land zu woh­nen und in der Stutt­gar­ter In­nen­stadt zu ar­bei­ten, hat je­doch nicht nur Vor­tei­le: Durch den län­ge­ren Ar­beits­weg fal­len zu­sätz­li­che Kos­ten für Treib­stoff oder Zug­ti­cket an und es muss mehr Zeit ein­ge­plant wer­den. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Post­bank ei­ne Mo­dell­rech­nung ent­wi­ckelt, mit der sich die­se Pen­del­kos­ten be­zif­fern las­sen. Der Post­bank Woh­nat­las 2024 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land rech­net und wann der Kos­ten­vor­teil beim Kauf durch die er­höh­ten Pen­del­kos­ten auf­ge­zehrt ist. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt ein*e Ar­beit­neh­mer*in. Da­bei wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che ein­be­rech­net so­wie grö­ße­re Woh­nun­gen et­wa für Fa­mi­li­en be­rück­sich­tigt.

Ver­gli­chen wur­de je­weils der Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung so­wie ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in Stutt­gart zur Selbst­nut­zung mit dem Er­werb ei­ner gleich gro­ßen Woh­nung in den grö­ß­ten Ort­schaf­ten der fünf Land­krei­se Böb­lin­gen, Ess­lin­gen, Göp­pin­gen, Lud­wigs­burg und Rems-Murr-Kreis. Aus den Land­krei­sen wur­den ne­ben den je­weils vier be­völ­ke­rungs­reichs­ten Städ­ten al­le Kom­mu­nen mit mehr als 20.000 Ein­woh­ner*in­nen in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen. Ins­ge­samt wur­den 26 Städ­te im Um­land Stutt­garts be­trach­tet. Käu­fer*in­nen soll­ten je­doch mit ei­nem Preis­auf­schlag auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses im Um­land für ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Woh­nun­gen rech­nen, da die­se deut­lich teu­rer sind als Im­mo­bi­li­en in ab­ge­le­ge­nen Ort­schaf­ten. Die­sen Auf­schlag ha­ben die Ex­pert*in­nen mit 20 Pro­zent kal­ku­liert.

Der Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel wur­de mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ver­rech­net. Da­bei ha­ben die Ex­pert*in­nen ne­ben den Kos­ten für das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) oder für das Au­to in­klu­si­ve Treib­stoff auch den hö­he­ren Zeit­auf­wand ein­be­zo­gen. Die Kos­ten für die Fahrt mit dem Au­to lie­gen nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Pend­ler*in­nen­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter ein­fa­che Ent­fer­nung bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,13 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter mit 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt. Die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV wur­den durch die Ein­füh­rung des 49-Eu­ro-Ti­ckets nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 540 Eu­ro ge­de­ckelt.

Kei­ne län­ger­fris­ti­gen Preis­vor­tei­le im Um­land für Käu­fer*in­nen von 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nun­gen

Wird je­weils ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ver­gli­chen, pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen auf­grund der ge­rin­gen Preis­un­ter­schie­de zwi­schen Me­tro­po­le und Um­land in kei­ner der an­gren­zen­den Städ­te und Ge­mein­den län­ger als 25 Jah­re. Am ehes­ten lohnt sich der Um­zug in die 32 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Stadt Ebers­bach an der Fils im Land­kreis Göp­pin­gen: Wer den Ar­beits­weg je­den Tag mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu­rück­legt, hat den Kauf­preis­vor­teil der öst­lich von Stutt­gart ge­le­ge­nen Stadt ge­gen­über der Me­tro­po­le nach 14,1 Jah­ren auf­ge­braucht, bei täg­li­cher Fahrt mit dem Au­to schrumpft die­se Zeit­span­ne auf 6,6 Jah­re. Für Ar­beit­neh­mer mit Ho­me­of­fice­mög­lich­keit, die drei­mal in der Wo­che nach Stutt­gart mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln pen­deln, er­höht sich der Zeit­raum auf 22,5 Jah­re. Durch­schnitts­käu­fer*in­nen soll­ten je­doch dar­auf ach­ten, dass die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit ei­nes Im­mo­bi­li­en­käu­fers oder ei­ner Im­mo­bi­li­en­käu­fe­rin, der oder die in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt ist. Un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen lohnt sich der Um­zug in kei­ne Um­land­kom­mu­ne.

„Der Speck­gür­tel Stutt­garts ist im Ver­gleich zu al­len an­de­ren Me­tro­pol­re­gio­nen in Deutsch­land eher un­ge­eig­net für Käu­fer*in­nen von 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nun­gen, die sich ei­nen Preis­vor­teil vom Um­zug er­hof­fen. Das Pen­deln, al­so das Ar­bei­ten im Zen­trum und Woh­nen im Um­land, ist auf­grund der ge­rin­gen Kauf­preis­un­ter­schie­de nur im Ein­zel­fall die bes­se­re Wahl“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, ver­ant­wort­lich für das Im­mo­bi­li­en­ge­schäft der Post­bank. „Im­mo­bi­li­en­in­ter­es­sier­te soll­ten sich den Woh­nungs­kauf im Um­land kei­nes­falls schön­rech­nen. Als Über­brü­ckung bis zu ei­nem neu­en Job oder dem Ru­he­stand kön­nen Nach­tei­le durch län­ge­re Ar­beits­we­ge und we­ni­ger Frei­zeit aber kurz­fris­tig in Kauf ge­nom­men wer­den.“

Im Land­kreis Lud­wigs­burg lie­gen die Im­mo­bi­li­en­prei­se mit ei­nem Auf­schlag von 20 Pro­zent für zen­tra­le La­gen so­gar noch über dem Durch­schnitts­preis der Lan­des­haupt­stadt. In Lud­wigs­burg, Bie­tig­heim-Bis­sin­gen, Korn­west­heim, Vai­hin­gen an der Enz, Rem­s­eck am Ne­ckar und Dit­zin­gen zah­len Im­mo­bi­li­en­käu­fer*in­nen durch­schnitt­lich 4.919 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter und da­mit rund 50 Eu­ro mehr als im Durch­schnitt in Stutt­gart. Im Land­kreis Böb­lin­gen lie­gen die Qua­drat­me­ter­prei­se mit durch­schnitt­lich 4.898 Eu­ro rund 30 Eu­ro über de­nen der Ne­ck­ar­me­tro­po­le. Rein rech­ne­risch lohnt sich für Be­schäf­tig­te mit Ar­beits­platz in Stutt­gart ein Kauf von ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­nen Woh­nun­gen in die­sen Land­krei­sen da­her nur in Aus­nah­me­fäl­len. „Die sinn­vol­le­re Op­ti­on könn­te dar­in lie­gen, in Stutt­gart nach Woh­nun­gen zu su­chen, de­ren Preis un­ter dem Durch­schnitts­preis der Lan­des­haupt­stadt lieg­t“, sagt Beer­mann.

Familien und Haushalte mit viel Platzbedarf profitieren in Ebersbach an der Fils

Kin­der­zim­mer, ein grö­ße­rer Ess­tisch, mehr Stau­raum und ein Ar­beits­platz: Vor al­lem Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz – was in Stutt­gart nicht leicht zu fin­den und mit nicht un­er­heb­li­chen Kos­ten ver­bun­den ist. Wer sich statt­des­sen für ei­ne 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im Um­land ent­schei­det und täg­lich mit Bus und Bahn in die Ci­ty pen­delt, pro­fi­tiert über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren in kei­ner Um­land­stadt vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis. Im­mer­hin nah dran sind ÖPNV-Pend­ler*in­nen in Ebers­bach an der Fils. 24,1 Jah­re dau­ert es dort, bis die Er­spar­nis durch güns­ti­ge­re Qua­drat­me­ter­prei­se durch die Fahrt­kos­ten auf­ge­zehrt wird. Für Au­to-Pend­ler*in­nen hal­biert sich die Zeit­span­ne auf 11,2 Jah­re. Auch in Göp­pin­gen ist die 25-Jah­res-Gren­ze noch in Reich­wei­te. Dort hält der Kauf­preis­vor­teil 20,6 Jah­re an, wenn die Pend­ler*in­nen Bus und Bahn nut­zen. Mit dem Au­to sind es nur 9,1 Jah­re. Die Fahrt in die 44 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Ho­hen­stau­fen­stadt Göp­pin­gen dau­ert mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln al­ler­dings 32 Mi­nu­ten. Au­to­pend­ler*in­nen ver­brin­gen im Schnitt 40 Mi­nu­ten auf der Stra­ße.

Pendler*innen mit Homeoffice-Option profitieren in drei Umlandstädten

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice sind seit der Co­ro­na-Pan­de­mie aus der Be­rufs­welt nicht mehr weg­zu­den­ken und ge­hö­ren zum Stan­dard in vie­len Jobs. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Um­land­preis pro­fi­tie­ren, wenn sie mit zwei Ho­me­of­fice-Ta­gen pro Wo­che pla­nen kön­nen und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Das Er­geb­nis: Der Kauf ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Ei­gen­tums­woh­nung ren­tiert sich in drei der un­ter­such­ten 26 Um­land-Re­gio­nen mehr als 25 Jah­re lang. Be­son­ders Ebers­bach an der Fils ist ei­nen Blick wert. Dort dau­ert es 38,6 Jah­re, bis der güns­ti­ge­re Qua­drat­me­ter­preis durch das län­ge­re Pen­deln mit Bus und Bahn auf­ge­braucht ist. In Göp­pin­gen pro­fi­tie­ren ÖPNV-Nut­zer*in­nen 33,2 Jah­re und in Fell­bach 26,6 Jah­re. Mit dem Au­to ist der Vor­teil be­reits je­weils nach et­wa der Hälf­te der Zeit auf­ge­braucht.

„Pend­ler*in­nen sind oft fi­nan­zi­ell bes­ser­ge­stellt als Stadt­be­woh­ner*in­nen, wenn sie für Fa­mi­lie oder Hob­by oh­ne­hin mehr Platz be­nö­ti­gen. Ist zu­dem im Um­land noch Ho­me­of­fice mög­lich, stei­gen die Chan­cen, dass sich der Um­zug rech­ne­t“, sagt Post­bank-Im­mo­bi­li­en­ex­per­te Beer­mann. „Zu be­den­ken ist et­wa, dass Pend­ler*in­nen we­ni­ger Zeit mit ih­rer Fa­mi­lie oder Hob­bys ver­brin­gen kön­nen. Der Pen­del­kos­ten­rech­ner hilft Kauf­in­ter­es­sier­ten bei der Ent­schei­dung für den Um­zug ins Um­land.“

Was Pen­deln wirk­lich kos­tet: So funk­tio­niert die Mo­dell­rech­nung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter be­zie­hungs­wei­se 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (2 Pro­zent vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Stutt­gart und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2023, wo­bei in den Um­land­städ­ten der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, soll­ten sich Pend­ler*in­nen bei der Stand­ort­su­che an den Er­geb­nis­sen der Be­rech­nun­gen mit Preis­auf­schlä­gen von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se bei nicht kreis­frei­en Städ­ten ori­en­tie­ren.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für Stadt­be­woh­ner*in­nen in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt und vom Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand durch das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Stutt­gart er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2022 (30,24 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung er­laubt es Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu fah­ren (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2024

Der Post­bank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den fünf­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In der Gemeinde des Landkreises wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2023 erworben. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2023 gekauft.
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert.
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof. 
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Dienstagmorgen, den 13. Juni 2023, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den Pkw und bei 0,13 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch die Einführung des 49-Euro-Tickets liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 546 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 588 Euro für das 49-Euro-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt. 
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2022 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in.

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher