Pendler: Hier lohnt sich der Wohnungskauf im Düsseldorfer Umland

Medieninformation vom 21.10.2024
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole •&nbspPendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg über mindestens 25 Jahre lohnt •&nbspSehr gute Bedingungen in Duisburg und Erkrath

Trotz vie­ler­orts sin­ken­der Im­mo­bi­li­en­prei­se lie­gen sie vor al­lem in den grö­ß­ten Städ­ten der Re­pu­blik nach wie vor auf sehr ho­hem Ni­veau. Wer sich so­mit für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Speck­gür­tel und nicht in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann wei­ter­hin Geld spa­ren. In Düs­sel­dorf kos­te­te der Qua­drat­me­ter 2023 durch­schnitt­lich 5.008 Eu­ro. Da­mit muss­ten Käu­fer*in­nen in der Rhein­me­tro­po­le im Schnitt min­des­tens 1.900 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter mehr aus­ge­ben als für ei­ne durch­schnitt­li­che Im­mo­bi­lie in den um­lie­gen­den Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten. Im Um­land zu woh­nen und in der Düs­sel­dor­fer In­nen­stadt zu ar­bei­ten, hat je­doch nicht nur Vor­tei­le: Durch den län­ge­ren Ar­beits­weg fal­len zu­sätz­li­che Kos­ten für Ben­zin oder Zug­ti­cket an und es muss mehr Zeit ein­ge­plant wer­den. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Postbank ei­ne Mo­dell­rech­nung ent­wi­ckelt, mit der sich die­se Pen­del­kos­ten be­zif­fern las­sen. Der Postbank Woh­nat­las 2024 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land rech­net und wann der Kos­ten­vor­teil beim Kauf durch die er­höh­ten Pen­del­kos­ten auf­ge­zehrt ist. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt je Haus­halt ei­ne Per­son zur Ar­beit. Da­bei wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che ein­be­rech­net so­wie grö­ße­re Woh­nun­gen et­wa für Fa­mi­li­en be­rück­sich­tigt.

Ver­gli­chen wur­de je­weils der Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung so­wie ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in Düs­sel­dorf zur Selbst­nut­zung mit dem Er­werb ei­ner gleich gro­ßen Woh­nung in der kreis­frei­en Stadt Duis­burg so­wie in den grö­ß­ten Ort­schaf­ten der zwei Land­krei­se Mett­mann und Rhein-Kreis Neuss. Aus den Land­krei­sen wur­den ne­ben den je­weils vier be­völ­ke­rungs­reichs­ten Städ­ten al­le Kom­mu­nen mit mehr als 20.000 Ein­woh­nern in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen. Ins­ge­samt wur­den 18 Städ­te im Um­land Düs­sel­dorfs be­trach­tet. Käu­fer*in­nen soll­ten je­doch mit ei­nem Preis­auf­schlag auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses im Um­land für ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Woh­nun­gen rech­nen, da die­se deut­lich teu­rer sind als Im­mo­bi­li­en in ab­ge­le­ge­nen Ort­schaf­ten. Die­sen Auf­schlag ha­ben die Ex­pert*in­nen mit 20 Pro­zent kal­ku­liert.

Der Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel wur­de mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ver­rech­net. Da­bei ha­ben die Ex­pert*in­nen ne­ben den Kos­ten für das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV) oder für das Au­to in­klu­si­ve Ben­zin auch den hö­he­ren Zeit­auf­wand ein­be­zo­gen. Die Kos­ten für die Fahrt mit dem Au­to lie­gen nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Pend­ler­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter ein­fa­che Ent­fer­nung bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,13 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab 21 Ki­lo­me­ter mit 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt. Die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV wur­den durch die Ein­füh­rung des 49-Eu­ro-Ti­ckets nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 540 Eu­ro ge­de­ckelt.

Duis­burg bie­tet den längs­ten Preis­vor­teil trotz Pen­deln

Wird je­weils ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ver­gli­chen, pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen aus dem 28 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Duis­burg am längs­ten vom güns­ti­ge­ren Woh­nungs­kauf im Um­land: Wer den Ar­beits­weg je­den Tag mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu­rück­legt, hat den Kauf­preis­vor­teil ge­gen­über der Me­tro­po­le erst nach 71,4 Jah­ren auf­ge­braucht, bei täg­li­cher Fahrt mit dem Au­to schrumpft die­se Zeit­span­ne auf nur noch 19,9 Jah­re. Für den Durch­schnitts­käu­fer soll­ten die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit ei­nes Im­mo­bi­li­en­käu­fers, der in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt ist.

Un­ter die­sen Vor­ga­ben lohnt sich das täg­li­che Pen­deln für ÖPNV-Nut­zer beim Kauf ei­ner 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung in sechs Um­land­städ­ten von Düs­sel­dorf. Für Au­to­fah­rer*in­nen deckt die Kauf­prei­ser­spar­nis die er­höh­ten Pen­del­kos­ten hin­ge­gen nir­gend­wo im Düs­sel­dor­fer Um­land 25 Jah­re oder län­ger.

Ne­ben Duis­burg ist vor al­lem die Stadt Er­krath ei­nen Blick wert: Ei­ne Ei­gen­tums­woh­nung kos­tet dort pro Qua­drat­me­ter durch­schnitt­lich 1.471 Eu­ro we­ni­ger als in der Me­tro­po­le. Bis die­ser Preis­vor­teil auf­ge­zehrt ist, ver­ge­hen 45,8 Jah­re. Auch in Neuss und Meer­busch (Rhein-Kreis Neuss) so­wie Hil­den und Ra­tin­gen (Kreis Mett­mann) bleibt der Im­mo­bi­li­en­kauf nach 25 Jah­ren täg­li­chen Pen­delns laut Mo­dell­rech­nung noch güns­ti­ger als im Düs­sel­dor­fer Stadt­ge­biet – zu­min­dest bei Nut­zung von Bus und Bahn.

„Duis­burg bie­tet Pend­ler*in­nen auch au­ßer­halb der Me­tro­po­le Stadt­flair mit gu­ter In­fra­struk­tur und ei­ner Zug­an­bin­dung von drei­zehn Mi­nu­ten zum Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof bei den güns­tigs­ten Qua­drat­me­ter­prei­sen im ge­sam­ten Speck­gür­tel. Für mehr Grün am Wohn­ort sorgt das Na­tur­schutz­ge­biet Ne­an­der­tal in der Nä­he der 44.000-Ein­woh­ner-Stadt Er­krath, die per Bahn nur neun Mi­nu­ten vom Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof ent­fernt is­t“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, ver­ant­wort­lich für das Im­mo­bi­li­en­ge­schäft der Postbank. „Wer ei­nen Im­mo­bi­li­en­kauf im Um­land plant, soll­te ne­ben den güns­ti­gen Qua­drat­me­ter­prei­sen auch die Fahrt­kos­ten und den Zeit­auf­wand ein­pla­nen – der Pen­del­kos­ten­rech­ner lie­fert da­für ei­nen Über­blick. Dar­über hin­aus spie­len aber auch per­sön­li­che Vor­lie­ben, die in­di­vi­du­el­le La­ge zu Ki­tas und Bahn­hof so­wie die Aus­stat­tung der Woh­nung ei­ne Rol­le.“

Fa­mi­li­en und Haus­hal­te mit viel Platz­be­darf pro­fi­tie­ren in vie­len Um­land­städ­ten

Kin­der­zim­mer, ein grö­ße­rer Ess­tisch, mehr Stau­raum und ein Ar­beits­platz: Vor al­lem Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz. 120 Qua­drat­me­ter Wohn­ei­gen­tum in der Me­tro­po­le sind oh­ne­hin nicht leicht zu fin­den und mit nicht un­er­heb­li­chen Kos­ten ver­bun­den. Wer sich statt­des­sen für ei­ne gleich­gro­ße Woh­nung im Um­land ent­schei­det, und täg­lich mit Bus und Bahn in die Ci­ty pen­delt, pro­fi­tiert in fast al­len Städ­ten über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis. Ein­zig in Mon­heim am Rhein, Hei­li­gen­haus, Wülfrath (Kreis Mett­mann) und Jü­chen (Rhein-Kreis Neuss) pro­fi­tie­ren Käu­fer*in­nen von gro­ßen Woh­nun­gen nicht über ei­nen so lan­gen Zeit­ho­ri­zont. Am längs­ten hält der Vor­teil wie­der­um in Duis­burg an, wo es rein rech­ne­risch rund 122 Jah­re dau­ert, bis die im Ver­gleich zur Me­tro­po­le güns­ti­ge­ren Kauf­prei­se durch täg­li­ches Pen­deln mit dem ÖPNV auf­ge­braucht sind. Mit dem Au­to dau­ert es nur rund 34 Jah­re. In Er­krath lohnt sich der täg­li­che Weg in die Me­tro­po­le rund 79 Jah­re lang. Auch in Neuss, Hil­den, Ra­tin­gen und Meer­busch be­ste­hen mehr als 40 Jah­re lang Vor­tei­le. Vor­aus­ge­setzt, der Ar­beits­weg wird mit Bus und Bahn zu­rück­ge­legt. „In ei­ni­gen Re­gio­nen hält der Kauf­preis­vor­teil für grö­ße­re Ei­gen­tums­woh­nun­gen so lan­ge an, dass ein Kauf auch für jün­ge­re Fa­mi­li­en und Paa­re im Speck­gür­tel vor­teil­haft ist, selbst wenn ein Mit­glied der Fa­mi­lie für den Rest des Be­rufs­le­bens noch täg­lich in die Groß­stadt pen­del­t“, sagt Beer­mann.

Pendler*innen mit Homeoffice-Option profitieren immer

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice sind seit der Co­ro­na-Pan­de­mie aus der Be­rufs­welt nicht mehr weg­zu­den­ken und ge­hö­ren zum Stan­dard in vie­len Jobs. So kön­nen sich Lieb­ha­ber*in­nen von Na­tur und Ru­he nun häu­fi­ger den Traum von der Im­mo­bi­lie im Um­land er­fül­len. Mor­gens noch ei­ne Jog­gin­grun­de im Wald, dann Ho­me­of­fice mit Blick in den Gar­ten. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Um­land­preis pro­fi­tie­ren, wenn sie mit zwei Ho­me­of­fice-Ta­gen pro Wo­che pla­nen kön­nen und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Das Er­geb­nis: Kann das Haus­halts­mit­glied, das zur Ar­beit in die Düs­sel­dor­fer Ci­ty pen­delt, zwei Ta­ge im Ho­me­of­fice ar­bei­ten, ren­tiert sich der Kauf ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Ei­gen­tums­woh­nung in al­len 18 Re­gio­nen ge­gen­über der Me­tro­po­le. Spit­zen­rei­ter bleibt Duis­burg mit rech­ne­risch 186 Jah­ren, bis der Vor­teil auf­ge­braucht ist.

Sin­gles oder Paa­re, die auf 70 Qua­drat­me­tern im Um­land noch das Ar­beits­zim­mer un­ter­brin­gen kön­nen, sind bei ei­ner pen­deln­den Per­son mit zwei Ta­gen Ho­me­of­fice rein rech­ne­risch auch in zwölf Wohn­or­ten im Vor­teil ge­gen­über In­nen­stadt­be­woh­ner*in­nen – bei Nut­zung des ÖPNV. Nur in Gre­ven­broich, Vel­bert, Mon­heim am Rhein, Wülfrath, Hei­li­gen­haus und Jü­chen ist der Kauf­preis­vor­teil in we­ni­ger als 25 Jah­ren auf­ge­braucht.

Was Pen­deln wirk­lich kos­tet: So funk­tio­niert die Mo­dell­rech­nung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (2% vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Düs­sel­dorf und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2023, wo­bei in den Um­land­städ­ten und -ge­mein­den der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen in den grö­ß­ten Um­land­städ­ten und -ge­mein­den bei Pend­lern be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, soll­ten sich Pend­ler bei der Stand­orts­su­che an den Er­geb­nis­sen der Be­rech­nun­gen mit Preis­auf­schlä­gen von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se bei nicht kreis­frei­en Städ­ten ori­en­tie­ren.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für Men­schen, die in Düs­sel­dorf woh­nen, in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt und vom Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand durch das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Düs­sel­dorf er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2022 (28,76 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung er­laubt es dem Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei, statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu pen­deln (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2024

Der Postbank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den fünf­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de un­ter der Lei­tung von Di­plom-Volks­wir­tin Dör­te Nitt-Drie­ßel­mann, Se­ni­or Re­se­ar­che­rin beim Ham­bur­ger Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In der Gemeinde des Landkreises wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2023 erworben. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2023 gekauft.
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert.
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohnern der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof.
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Dienstagmorgen, den 13.06.2023, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den PKW und bei 0,13 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch die Einführung des 49 Euro-Tickets liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 546 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 588 Euro für das 49 Euro-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt.
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (Brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2022 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in.

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher