Pendeln ins Stuttgarter Umland: Hier lohnt sich der Immobilienkauf

Medieninformation vom 03.11.2025
Expert*innen analysieren Kaufpreisvorteile außerhalb der Metropole • Pendelkostenrechner zeigt, wo sich der Arbeitsweg mindestens 25 Jahre lohnt • Gute Bedingungen für Käufer*innen mit Homeoffice-Option bei großen Wohnungen in Ebersbach an der Fils und Göppingen

Die Im­mo­bi­li­en­prei­se in Deutsch­land sind 2024 leicht ge­sun­ken, in den Groß­städ­ten blei­ben sie je­doch hoch. Wer sich da­her für den Kauf ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Um­land statt in der In­nen­stadt ei­ner Me­tro­po­le ent­schei­det, kann in vie­len Fäl­len wei­ter­hin Geld spa­ren. In Stutt­gart lag der durch­schnitt­li­che Qua­drat­me­ter­preis für Be­stands­bau­ten bei 4.699 Eu­ro. In den Um­land­krei­sen war Wohn­ei­gen­tum im Schnitt min­des­tens 734 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter güns­ti­ger. Da­mit ist Stutt­gart un­ter al­len Big-7-Städ­ten die Me­tro­po­le mit den ge­rings­ten Preis­dif­fe­ren­zen zwi­schen Um­land und Ci­ty.

Gleich­zei­tig kos­tet es mehr Zeit und Geld, aus dem Um­land in die Stutt­gar­ter In­nen­stadt zur Ar­beit zu pen­deln, als in­ner­städ­tisch un­ter­wegs zu sein. Wer au­ßer­halb der Ne­ck­ar­me­tro­po­le wohnt, zahlt mehr für Kraft­stoff, La­de­strom oder das Ti­cket im öf­fent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr (ÖPNV), und ver­liert Zeit. Das Ham­bur­gi­sche Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI) hat für die Postbank ei­ne Mo­dell­rech­nung für die Pen­del­kos­ten ent­wi­ckelt. Der Postbank Woh­nat­las 2025 zeigt, wie vie­le Jah­re sich der Im­mo­bi­li­en­er­werb im Um­land lohnt und wann die er­höh­ten Pen­del­kos­ten den Preis­vor­teil auf­ge­zehrt ha­ben. Im Mo­dell pen­delt je Haus­halt ei­ne Per­son zur Ar­beit. Ne­ben ei­ner Voll­zeit­tä­tig­keit wur­de auch der Fak­tor Ho­me­of­fice oder Teil­zeit mit drei statt fünf Pen­del­ta­gen pro Wo­che be­rück­sich­tigt.

Die Un­ter­su­chung des HW­WI ver­gleicht den Kauf ei­ner durch­schnitt­lich teu­ren 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Woh­nung in Stutt­gart zur Selbst­nut­zung mit gleich gro­ßen Im­mo­bi­li­en in den grö­ß­ten Ort­schaf­ten der fünf Land­krei­se Böb­lin­gen, Ess­lin­gen, Göp­pin­gen, Lud­wigs­burg und Rems-Murr-Kreis. Ne­ben den je­weils vier be­völ­ke­rungs­reichs­ten Städ­ten wur­den aus den Land­krei­sen al­le Kom­mu­nen mit mehr als 20.000 Ein­woh­ner*in­nen in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen. Ins­ge­samt hat das HW­WI so­mit 26 Städ­te und Ge­mein­den im Um­land Stutt­garts un­ter­sucht. Da Im­mo­bi­li­en in ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­nen grö­ße­ren Ort­schaf­ten im Um­land deut­lich teu­rer sind als in ab­ge­le­ge­nen klei­ne­ren Ge­mein­den, gin­gen die Ex­pert*in­nen bei ih­ren Ana­ly­sen von ei­nem Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses aus.

Dar­über hin­aus hat das HW­WI den Kauf­preis­vor­teil im Speck­gür­tel mit den jähr­li­chen Pen­del­kos­ten ge­gen­ge­rech­net. In die Rech­nung flie­ßen ne­ben Kos­ten für das ÖPNV-Ti­cket oder für das Fahr­zeug in­klu­si­ve Kraft­stoff bzw. La­de­strom auch der hö­he­re Zeit­auf­wand fürs Pen­deln ein. Die Kos­ten für die Au­to­fahrt lie­gen nach Ab­zug der Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen durch die Ent­fer­nungs­pau­scha­le bei 0,45 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter und ab ei­ner ein­fa­chen Ent­fer­nung von 21 Ki­lo­me­tern bei 0,43 Eu­ro. Die Fahrt mit Bus und Bahn wird mit 0,14 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter ver­an­schlagt, ab 21 Ki­lo­me­tern be­trägt der Preis 0,12 Eu­ro pro Ki­lo­me­ter. Durch das Deutsch­land-Ti­cket sind die jähr­li­chen Mo­bi­li­täts­kos­ten im ÖPNV nach Ab­zug von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen auf 645 Eu­ro ge­de­ckelt. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Jahr 2024 in Stutt­gart er­ziel­ten Brut­to­lohn von 36,70 Eu­ro je Stun­de be­wer­tet.

Kei­ne län­ger­fris­ti­gen Preis­vor­tei­le im Um­land für Käu­fer*in­nen von 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nun­gen

Wird je­weils ei­ne 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nung ver­gli­chen, pro­fi­tie­ren Pend­ler*in­nen auf­grund der ge­rin­gen Preis­un­ter­schie­de zwi­schen Me­tro­po­le und Um­land in kei­ner der an­gren­zen­den Städ­te und Ge­mein­den län­ger als 25 Jah­re. Am ehes­ten lohnt sich der Um­zug in die 32 Ki­lo­me­ter ent­fern­te Stadt Ebers­bach an der Fils im Land­kreis Göp­pin­gen: Wer den Ar­beits­weg je­den Tag mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu­rück­legt, hat den Kauf­preis­vor­teil der öst­lich von Stutt­gart ge­le­ge­nen Stadt ge­gen­über der Me­tro­po­le nach 10,7 Jah­ren auf­ge­braucht, bei täg­li­cher Fahrt mit dem Au­to schrumpft die­se Zeit­span­ne auf 5,8 Jah­re. Für Ar­beit­neh­mer*in­nen mit Ho­me­of­fice­mög­lich­keit, die drei­mal in der Wo­che nach Stutt­gart mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln pen­deln, er­höht sich der Zeit­raum auf 17,1 Jah­re. Durch­schnitts­käu­fer*in­nen soll­ten je­doch dar­auf ach­ten, dass die er­höh­ten Pen­del­kos­ten min­des­tens 25 Jah­re lang durch die Kauf­prei­ser­spar­nis­se ge­deckt wer­den. Dies ent­spricht in der Re­gel der rest­li­chen Le­bens­ar­beits­zeit ei­nes Im­mo­bi­li­en­käu­fers oder ei­ner Im­mo­bi­li­en­käu­fe­rin, der oder die in Deutsch­land im Durch­schnitt 40 Jah­re alt ist. Un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen lohnt sich der Um­zug in kei­ne Um­land­kom­mu­ne.

„Der Speck­gür­tel Stutt­garts ist im Ver­gleich zu al­len an­de­ren Me­tro­pol­re­gio­nen in Deutsch­land eher un­ge­eig­net für Käu­fer*in­nen von 70-Qua­drat­me­ter-Woh­nun­gen, die sich ei­nen Preis­vor­teil vom Um­zug er­hof­fen. Das Pen­deln, al­so das Ar­bei­ten im Zen­trum und Woh­nen im Um­land, ist auf­grund der ge­rin­gen Kauf­preis­un­ter­schie­de nur im Ein­zel­fall die bes­se­re Wahl“, sagt Ma­nu­el Beer­mann, Lei­ter Pro­dukt­ma­nage­ment Im­mo­bi­li­en der Pri­vat­kun­den­bank in Deutsch­land. „Im­mo­bi­li­en­in­ter­es­sier­te soll­ten sich den Woh­nungs­kauf im Um­land kei­nes­falls schön­rech­nen. Als Über­brü­ckung bis zu ei­nem neu­en Job oder dem Ru­he­stand kön­nen Nach­tei­le durch län­ge­re Ar­beits­we­ge und we­ni­ger Frei­zeit aber kurz­fris­tig in Kauf ge­nom­men wer­den.“

Im Land­kreis Lud­wigs­burg lie­gen die Im­mo­bi­li­en­prei­se mit ei­nem Auf­schlag von 20 Pro­zent für zen­tra­le La­gen so­gar noch über dem Durch­schnitts­preis der Lan­des­haupt­stadt. In Lud­wigs­burg, Bie­tig­heim-Bis­sin­gen, Korn­west­heim, Vai­hin­gen an der Enz, Rem­s­eck am Ne­ckar und Dit­zin­gen zah­len Im­mo­bi­li­en­käu­fer*in­nen durch­schnitt­lich 4.758 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter und da­mit rund 60 Eu­ro mehr als im Durch­schnitt in Stutt­gart. Auch im Land­kreis Böb­lin­gen lie­gen die Qua­drat­me­ter­prei­se nach die­ser Be­rech­nung mit durch­schnitt­lich 4.751 Eu­ro rund 50 Eu­ro über de­nen der Ne­ck­ar­me­tro­po­le. Rein rech­ne­risch lohnt sich für Be­schäf­tig­te mit Ar­beits­platz in Stutt­gart ein Kauf von ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­nen Woh­nun­gen in die­sen Land­krei­sen da­her nur in Aus­nah­me­fäl­len. „Die sinn­vol­le­re Op­ti­on könn­te dar­in lie­gen, in Stutt­gart nach Woh­nun­gen zu su­chen, de­ren Preis un­ter dem Durch­schnitts­preis der Lan­des­haupt­stadt lieg­t“, sagt Beer­mann.

Kin­der­zim­mer, ein grö­ße­rer Ess­tisch, mehr Stau­raum und ein Ar­beits­platz: Vor al­lem Fa­mi­li­en be­nö­ti­gen viel Platz – was in Stutt­gart nicht leicht zu fin­den und mit nicht un­er­heb­li­chen Kos­ten ver­bun­den ist. Wer sich statt­des­sen für ei­ne 120-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im Um­land ent­schei­det und täg­lich mit Bus und Bahn in die Ci­ty pen­delt, pro­fi­tiert über ei­nen Zeit­raum von mehr als 25 Jah­ren in kei­ner Um­land­stadt vom güns­ti­ge­ren Kauf­preis. Am nächs­ten dran sind ÖPNV-Pend­ler*in­nen in Ebers­bach an der Fils. 18,3 Jah­re dau­ert es dort, bis die Er­spar­nis durch güns­ti­ge­re Qua­drat­me­ter­prei­se durch die Fahrt­kos­ten auf­ge­zehrt wird. Für Au­to-Pend­ler*in­nen hal­biert sich die Zeit­span­ne auf 9,9 Jah­re. Da­hin­ter folgt Göp­pin­gen. Dort hält der Kauf­preis­vor­teil 16,1 Jah­re an, wenn die Pend­ler*in­nen Bus und Bahn nut­zen. Mit dem Au­to sind es nur 7,9 Jah­re. Die Fahrt vom Bahn­hof der 43 Ki­lo­me­ter ent­fern­ten Ho­hen­stau­fen­stadt Göp­pin­gen zum Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof dau­ert mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln al­ler­dings 31 Mi­nu­ten. Au­to­pend­ler*in­nen ver­brin­gen im Schnitt 37 Mi­nu­ten auf der Stra­ße.

Pend­ler*in­nen mit Ho­me­of­fice-Op­ti­on pro­fi­tie­ren in zwei Um­land­städ­ten

Mo­bi­les Ar­bei­ten und Ho­me­of­fice sind seit der Co­ro­na-Pan­de­mie aus der Be­rufs­welt nicht mehr weg­zu­den­ken und ge­hö­ren zum Stan­dard in vie­len Jobs. Vor die­sem Hin­ter­grund ha­ben die Ex­pert*in­nen des HW­WI be­rech­net, wie lan­ge Käu­fer*in­nen vom güns­ti­ge­ren Um­land­preis pro­fi­tie­ren, wenn sie mit zwei Ho­me­of­fice-Ta­gen pro Wo­che pla­nen kön­nen bzw. drei Ta­ge in Teil­zeit ar­bei­ten und der Preis au­ßer­dem 20 Pro­zent über dem kreis­wei­ten Durch­schnitt liegt. Das Er­geb­nis: Der Kauf ei­ner 120-Qua­drat­me­ter-Ei­gen­tums­woh­nung ren­tiert sich in zwei der un­ter­such­ten 26 Um­land-Re­gio­nen mehr als 25 Jah­re lang. Be­son­ders Ebers­bach an der Fils ist ei­nen Blick wert. Dort dau­ert es 29,4 Jah­re, bis der güns­ti­ge­re Qua­drat­me­ter­preis durch das län­ge­re Pen­deln mit Bus und Bahn auf­ge­braucht ist. In Göp­pin­gen pro­fi­tie­ren ÖPNV-Nut­zer*in­nen 26 Jah­re. Mit dem Au­to ist der Vor­teil be­reits deut­lich frü­her auf­ge­braucht.

„Je grö­ßer die Woh­nung, des­to hö­her sind in der Re­gel die Kauf­preis­vor­tei­le beim Aus­wei­chen von der Me­tro­po­le in güns­ti­ge­re Um­land­kom­mu­nen. Für Stutt­gar­ter*in­nen lohnt sich ins­be­son­de­re der Blick auf die grö­ße­ren Städ­te des Land­krei­ses Göp­pin­gen. So­fern nicht täg­lich ge­pen­delt wird oder die ver­blei­ben­de Le­bens­ar­beits­zeit un­ter 20 Jah­ren liegt, stei­gen die Chan­cen, dass sich ein Um­zug dort­hin rech­ne­t“, sagt der Im­mo­bi­li­en­ex­per­te Beer­mann. „Zu be­den­ken ist et­wa, dass Pend­ler*in­nen we­ni­ger Zeit mit ih­rer Fa­mi­lie oder Hob­bys ver­brin­gen kön­nen. Der Pen­del­kos­ten­rech­ner hilft Kauf­in­ter­es­sier­ten bei der Ent­schei­dung für den Um­zug ins Um­land.“

Was Pen­deln wirk­lich kos­tet: So funk­tio­niert die Mo­dell­rech­nung

Aus­gangs­punkt für die Mo­dell­rech­nung sind die kal­ku­la­to­ri­schen Kos­ten für den Kauf ei­ner 70 Qua­drat­me­ter bzw. 120 Qua­drat­me­ter gro­ßen Ei­gen­tums­woh­nung aus dem Be­stand zu­züg­lich No­tar­ge­büh­ren (zwei Pro­zent vom Kauf­preis) und Grund­er­werbs­steu­er in Stutt­gart und im je­wei­li­gen Um­land­kreis. Der Er­werb er­folgt zum je­wei­li­gen Durch­schnitts­preis des Jah­res 2024, wo­bei in den Um­land­städ­ten und -ge­mein­den der Durch­schnitts­preis des je­wei­li­gen Land­krei­ses zu­grun­de ge­legt wird. Da ver­kehrs­güns­tig ge­le­ge­ne Wohn­la­gen in den be­trach­te­ten grö­ß­ten Um­land­städ­ten der Land­krei­se bei Pend­ler*in­nen be­son­ders be­gehrt sind und nur in den sel­tens­ten Fäl­len zum Durch­schnitts­preis des Land­krei­ses er­wor­ben wer­den kön­nen, wird ein Preis­auf­schlag von 20 Pro­zent auf den Durch­schnitts­preis der je­wei­li­gen Land­krei­se er­ho­ben.

Es pen­delt je­weils ei­ne Per­son des Haus­halts vom Um­land in die Me­tro­po­le. Für die Kal­ku­la­ti­on wird an­ge­nom­men, dass die Fahrt­zei­ten für die Be­woh­ner*in­nen Stutt­garts in­ner­halb der Ci­ty iden­tisch sind mit de­nen der Pend­ler*in­nen von der Haus­tür zum Bahn­hof der be­tref­fen­den Stadt im Um­land und vom Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof zum Ar­beits­platz. Zu­sätz­li­che Pen­del­zei­ten ent­ste­hen für Pend­ler*in­nen al­so vom Um­land-Bahn­hof zum Stutt­gar­ter Haupt­bahn­hof. Ana­ly­siert wur­den so­wohl die Fahrt­zei­ten mit öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (ÖPNV) als auch mit dem Au­to.

Die Pen­del­kos­ten set­zen sich aus den Ti­cket­prei­sen für Bus und Bahn be­zie­hungs­wei­se den lau­fen­den Kos­ten für das Au­to pro Ki­lo­me­ter zu­sam­men. Hin­zu kom­men die Zeit­kos­ten: Der zu­sätz­li­che Zeit­auf­wand für das Pen­deln vom Um­land in die Me­tro­po­le wur­de mit dem im Mit­tel in Stutt­gart er­ziel­ten Brut­to­lohn im Jahr 2024 (36,70 Eu­ro je Stun­de) be­wer­tet. Dar­über hin­aus wur­de ei­ne wei­te­re Va­ri­an­te be­rech­net: Ei­ne Ho­me­of­fice-Lö­sung oder ei­ne Teil­zeit­tä­tig­keit er­laubt es dem Be­rufs­pen­deln­den, nur noch an drei statt an fünf Ta­gen pro Wo­che ins Bü­ro zu pen­deln (130 statt 220 Ta­ge im Jahr).

Hinter­grund­infor­ma­tionen zum Postbank Wohn­atlas 2025

Der Postbank Woh­nat­las ist ei­ne jähr­lich er­schei­nen­de, mehr­tei­li­ge Stu­di­en­rei­he, die den deut­schen Im­mo­bi­li­en­markt un­ter ver­schie­de­nen As­pek­ten re­gio­nal bis auf Kreis­ebe­ne be­leuch­tet. Für die vor­lie­gen­de Ana­ly­se, die den sieb­ten Stu­di­en­teil des dies­jäh­ri­gen Woh­nat­las dar­stellt, wur­de un­ter der Lei­tung von Di­plom-Volks­wir­tin Dör­te Nitt-Drie­ßel­mann, Se­ni­or Re­se­ar­che­rin beim Ham­bur­gi­schen Welt­Wirt­schafts­In­sti­tut (HW­WI), die Im­mo­bi­li­en­preis­ent­wick­lung in den 400 deut­schen Land­krei­sen und kreis­frei­en Städ­ten un­ter­sucht.

An­nah­men und Be­rech­nun­gen der Pen­del­kos­ten

  1. In kreisfreien Umlandstädten wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern zum Durchschnittspreis des Landkreises im Jahre 2024 erworben. Für in Landkreisen gelegene größere Kommunen erfolgt ein Preisaufschlag von 20 Prozent auf den Durchschnittspreis des Landkreises. Alternativ wird eine Eigentumswohnung von 70 oder 120 Quadratmetern in der Metropole zum Durchschnittpreis der Metropole im Jahre 2024 gekauft. 
  2. Der berechnete Kaufpreis wird um Notargebühren von zwei Prozent sowie der derzeit im Bundesland geltenden Grunderwerbsteuer erhöht.
  3. Einsparungen beim Kauf einer Eigentumswohnung im Umland im Vergleich zu einem Kauf in der Metropole werden um notwendige Mobilitätskosten (direkte entfernungsabhängige Mobilitätskosten und bewerteter Zeitaufwand für das Pendeln), die durch den Umzug in das Umland entstehen, reduziert. 
  4. Zusätzliche Mobilitätszeiten für Bewohner*innen des Umlandes gegenüber den Bewohner*innen der Metropole entstehen für den Weg vom Bahnhof der Umlandgemeinde zum Hauptbahnhof der Metropole. Alle Pendler*innen nehmen den Weg von Bahnhof zu Bahnhof. 
  5. Als Pendelzeit für den einfachen Weg wird die kürzeste Reisezeit angesetzt, die mit dem jeweiligen Verkehrsmittel am Mittwoch, den 21.05.2025, zwischen 7.00 Uhr und 8.30 Uhr erzielt werden konnte.
  6. Die Mobilitätszeiten für Hin- und Rückweg sind identisch.
  7. Bis (ab) 20 km liegen die Mobilitätskosten pro einfachem Entfernungskilometer nach Abzug der Steuervergünstigungen bei 0,45 (0,43) Euro für den Pkw und bei 0,14 (0,12) Euro für den ÖPNV. Durch das Deutschland-Ticket liegen die jährlichen Mobilitätskosten im ÖPNV aktuell bei maximal 645 Euro nach Steuern (bei Ticketkosten von 696 Euro für das D-Ticket) und werden in den Berechnungen auf diesen maximal möglichen Betrag gedeckelt. 
  8. Der Zeitaufwand für das Pendeln wird mit dem Medianeinkommen von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (Brutto je Stunde) bewertet, der im Jahre 2024 in der Metropole erzielt wurde.
  9. Pro Haushalt pendelt ein*e Arbeitnehmer*in. 

Kontakt

Oliver Rittmaier
Mediensprecher