Zinsanlagen sind Sparers Liebling

Aus Ausgabe 2/2024
Die Deutschen lieben Zinsanlagen, das bestätigt eine aktuelle Postbank Umfrage. Sie sind sicher, gut planbar und leicht verständlich. Zudem bringen sie den Sparenden lohnende Erträge ein. Bleibt das so?

Bild Nr. 1716, Quelle: Postbank / © Yuri Arcurs

Je­der zwei­te Deut­sche (54 Pro­zent) er­wirt­schaf­tet Zin­sen – zahlt Rück­la­gen auf ein Ta­ges­geld-, Fest­geld- oder klas­si­sches Spar­kon­to ein, be­spart ei­nen Bau­spar­ver­trag oder nutzt fest­ver­zins­li­che Wert­pa­pie­re, Ren­ten- oder Geld­markt­fonds. Das er­gibt ei­ne ak­tu­el­le You­Gov-Um­fra­ge, die von der Post­bank be­auf­tragt wur­de. Je­der drit­te Spa­rer (32 ­Pro­zent) steckt so­gar den Gro­ß­teil sei­ner Er­spar­nis­se in An­la­gen, die Zin­sen ab­wer­fen – das ist spit­ze un­ter al­len Spar­for­men. „Die Deut­schen lie­ben klas­si­sche An­la­ge­pro­duk­te mit Ver­zin­sung. Sie ent­spre­chen ih­rem aus­ge­präg­ten Be­dürf­nis nach Si­cher­heit“, er­klärt Frank Kuc­ze­ra von der Post­bank. Dank Ein­la­gen­si­che­rung sei­en Spar­an­la­gen sehr gut ge­gen Ver­lust ge­schützt. Zu­dem müs­sen Spa­rer kei­ne Wert­schwan­kun­gen ak­zep­tie­ren: „Zins­an­la­gen sind in der Re­gel kal­ku­lier­bar und wert­sta­bil. Des­halb gel­ten sie als Fun­da­ment je­der An­la­ge­stra­te­gie.“

Die In­fla­ti­on schla­gen

Wäh­rend die Wert­ent­wick­lung bei Ak­ti­en in den ro­ten Be­reich rut­schen kann, blei­ben die Ein­la­gen auf dem Ta­ges­geld- oder Fest­geld­kon­to im­mer im Plus. Zu­min­dest auf dem Pa­pier. „Tat­säch­lich ver­lie­ren Er­spar­nis­se an Wert, wenn ih­re Er­trä­ge hin­ter der In­fla­ti­ons­ra­te zu­rück­blei­ben – al­so wenn die Prei­se stär­ker stei­gen als die Zin­sen“, sagt Frank Kuc­ze­ra. In wel­che Rich­tung sich die An­la­ge­zin­sen in den kom­men­den zwölf Mo­na­ten ent­wi­ckeln wer­den, dar­über herrscht un­ter den Bun­des­bür­gern Un­ei­nig­keit. Laut Postbank Um­fra­ge zuckt knapp je­der drit­te (31 ­Pro­zent) mit den Schul­tern, knapp je­der vier­te (23 Pro­zent) geht da­von aus, dass die Zin­sen das Ni­veau hal­ten, je­der fünf­te (21 ­Pro­zent) glaubt, dass sie sin­ken, und je­der sechs­te (17 Pro­zent) rech­net mit stei­gen­den Er­trä­gen. Ma­ß­geb­lich für die Hö­he der An­la­ge­zin­sen ist der Ein­la­gen­zins­satz, der von der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB) fest­ge­legt wird. Seit Ju­li 2022 hat­te die EZB den Zins schritt­wei­se an­ge­ho­ben, um der ho­hen In­fla­ti­on ent­ge­gen­zu­steu­ern. Im Ju­ni 2024 wur­de er wie­der leicht um 0,25 Pro­zent­punk­te auf 3,75 Pro­zent ge­senkt. Der Postbank Ex­per­te meint: „Die Aus­wir­kun­gen der Leit­zins­sen­kung auf die An­la­ge­zin­sen sind spür­bar, aber noch mo­derat. Auch wenn die­ses Jahr noch zwei wei­te­re Zins­sen­kun­gen wahr­schein­lich sind, soll­ten sich Spare­rin­nen und Spa­rer nicht ver­un­si­chern las­sen.“ Wich­tig sei, sich an die Grund­re­geln des Spa­rens zu hal­ten und sei­ne in­di­vi­du­el­le An­la­ge­stra­te­gie zu ver­fol­gen. „Für die ei­ser­ne Re­ser­ve, die aus­rei­chen soll­te, um drei Mo­na­te lang die Le­bens­hal­tungs­kos­ten zu de­cken, eig­net sich das Ta­ges­geld­kon­to bes­tens. Für Be­trä­ge, die mit­tel- bis lang­fris­tig an­ge­legt wer­den kön­nen, bie­tet sich zum Bei­spiel ein Fest­geld­kon­to an. Da­mit kön­nen sich An­le­ger die ak­tu­ell hö­he­ren Zin­sen für ei­nen fes­ten Zeit­raum si­chern.“

Informationen zur Umfrage

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 17. April 2024 insgesamt 2.140 Personen ab 18 Jahren.