Dauerauftrag versus Lastschrift

Aus Ausgabe 4/2024
Einige Bankkunden zögern, Empfängern von Zahlungen ein Lastschriftmandat zu erteilen. Aus Sicherheitsbedenken überweisen sie das Geld lieber selbst oder richten einen Dauerauftrag ein. Die Zweifel sind unbegründet – eine Lastschrift hat im Gegenteil klare Vorteile.

Eine unberechtigte Lastschrift lässt sich problemlos zurückbuchen
Bild Nr. 1672, Quelle: Postbank/© HayDmitriy

Will man ei­nen Ver­trag bei ei­nem Strom­ver­sor­ger oder ei­nem In­ter­net­an­bie­ter ab­schlie­ßen, liegt das SE­PA-Last­schrift­man­dat den Un­ter­la­gen meist bei. Mit der Un­ter­schrift er­mäch­tigt man den Zah­lungs­emp­fän­ger, Geld vom ei­ge­nen Kon­to ab­zu­bu­chen. Die­ser zieht fäl­li­ge Be­trä­ge ter­min­ge­recht ein, als Kon­to­in­ha­ber muss man sich um nichts küm­mern – au­ßer, dass das Kon­to aus­rei­chend ge­deckt ist. Ist das Gut­ha­ben zu ge­ring, um die Last­schrift aus­zu­füh­ren, kön­nen un­ter Um­stän­den zu­sätz­li­che Ent­gel­te an­fal­len. „Das Last­schrift­ver­fah­ren bie­tet sich an, wenn re­gel­mä­ßi­ge Zah­lun­gen ver­ein­bart wer­den, die in der Hö­he va­ri­ie­ren“, sagt Mi­cha­el Acker­mann von der Post­bank. Bei gleich­blei­ben­den Rech­nun­gen kön­nen Ver­brau­cher al­ter­na­tiv ei­nen Dau­er­auf­trag ein­rich­ten. Da­bei wird re­gel­mä­ßig zu ei­nem ge­wünsch­ten Ter­min ein fes­ter Be­trag an den Zah­lungs­emp­fän­ger über­wie­sen. Das nut­zen Kun­den zum Bei­spiel häu­fig, um ih­re Mie­te zu be­zah­len. Ein Dau­er­auf­trag lässt sich mit we­ni­gen Klicks im On­line-Ban­king ein­rich­ten oder wie­der lö­schen und muss per Si­cher­heits­ver­fah­ren frei­ge­ge­ben wer­den. Ist das Kon­to zum Zeit­punkt der Aus­füh­rung nicht aus­rei­chend ge­deckt, wird die Bu­chung nicht aus­ge­führt.

Fal­sche Bu­chung – und nun?

Man­che Bank­kun­den ha­ben Be­den­ken, Frem­den ih­re Bank­da­ten zu über­mit­teln und ih­nen den Zu­griff auf ihr Kon­to zu er­mög­li­chen. Da­bei sind die Ver­brau­cher bei ei­ner SE­PA-Last­schrift be­son­ders ge­schützt: „Beim Last­schrift­ver­fah­ren greift das Wi­der­rufs­recht, das hei­ßt, dass man in­ner­halb von acht Wo­chen der Last­schrift wi­der­spre­chen kann. Wur­de un­be­rech­tigt Geld ab­ge­bucht, zum Bei­spiel wenn kein SE­PA-Last­schrift­man­dat vor­liegt, hat man so­gar 13 Mo­na­te Zeit, die Zah­lung rück­gän­gig zu ma­chen“, er­klärt der Post­bank Ex­per­te. Wur­de das Geld hin­ge­gen über­wie­sen – et­wa per Dau­er­auf­trag –, kann es nicht mehr so ein­fach zu­rück­ge­bucht wer­den, so­bald es dem Emp­fän­ger­kon­to gut­ge­schrie­ben wur­de. In die­sem Fall muss der Kun­de Kon­takt mit dem Emp­fän­ger auf­neh­men und ihn auf­for­dern, das Geld zu er­stat­ten. „Bank­kun­din­nen und -kun­den soll­ten ih­re Kon­to­aus­zü­ge re­gel­mä­ßig kon­trol­lie­ren und prü­fen, ob sämt­li­che Ab­bu­chun­gen kor­rekt sind. Ent­de­cken sie ei­ne un­be­rech­tig­te Last­schrift­zah­lung, soll­ten sie um­ge­hend Kon­takt zu ih­rer Haus­bank auf­neh­men“, rät Mi­cha­el Acker­mann.