Die Rente reicht, oder?

Aus Ausgabe 3/2024

Augen zu und durch: Viele junge Menschen blenden ihre zukünftige Rentenlücke einfach aus
Bild Nr. 1725, Quelle: Postbank / © luismolinero

Wer über 45 Jah­re durch­schnitt­lich ver­dient, dem zahlt die ge­setz­li­che Ren­ten­ver­si­che­rung im Al­ter et­wa die Hälf­te sei­nes vor­he­ri­gen Ein­kom­mens. Ob die­se Sum­me für die Fi­nan­zie­rung des Le­bens­abends aus­reicht, ist frag­lich. Den­noch glaubt rund je­der drit­te Er­werbs­tä­ti­ge un­ter 35 Jah­ren (36 Pro­zent), dass er sein Aus­kom­men im Al­ter al­lein mit der ge­setz­li­chen Ren­te be­strei­ten kann. Das er­gibt ei­ne ak­tu­el­le You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Postbank. „Fal­sche An­nah­men kön­nen Men­schen da­von ab­hal­ten, pri­vat für die Ren­te vor­zu­sor­gen“, warnt Kars­ten Rusch von der Postbank. „Ge­ra­de jun­ge Be­schäf­tig­te ha­ben gu­te Chan­cen, auch mit klei­nen, re­gel­mä­ßi­gen Spar­be­trä­gen über Jah­re und Jahr­zehn­te ei­ne an­sehn­li­che Sum­me zu spa­ren. Der Fak­tor Zeit ar­bei­tet für sie – be­son­ders, wenn das Geld ge­winn­brin­gend an­ge­legt ist.“ Ge­win­ne aus ei­ner Wert­pa­pier­an­la­ge, die nicht aus­ge­zahlt, son­dern wie­der an­ge­legt wer­den, las­sen den An­la­ge­be­trag auf lan­ge Sicht ex­po­nen­ti­ell an­wach­sen. Loh­nend sei zu­dem, Zu­schüs­se vom Ar­beit­ge­ber und staat­li­che För­de­run­gen zu nut­zen – zum Bei­spiel im Rah­men von ver­mö­gens­wirk­sa­men Leis­tun­gen (VL). Da­bei über­weist der Ar­beit­ge­ber für den Mit­ar­bei­ten­den zu­sätz­lich zum Ge­halt bis zu 40 Eu­ro mo­nat­lich in spe­zi­el­le Spar- und An­la­ge­pro­duk­te. Wer bis zu 40.000 Eu­ro im Jahr ver­dient (80.000 Eu­ro für Ver­hei­ra­te­te), den för­dert der Staat zu­sätz­lich mit der Ar­beit­­neh­mer­­spar­zu­la­ge – aus­ge­nom­men hier­bei sind VL-Bank­spar­plä­ne. Ma­xi­mal kann die­se För­de­rung bis zu 123 Eu­ro pro Jahr be­tra­gen, für Ehe­paa­re gilt der dop­pel­te Be­trag. Die Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge wird jähr­lich mit der Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung be­an­tragt. Um in den Ge­nuss der Woh­nungs­bau­prä­mie zu kom­men, darf das Ein­kom­men die Gren­ze von 35.000 Eu­ro (70.000 Eu­ro bei Ver­hei­ra­te­ten) nicht über­schrei­ten. Die Prä­mie wird un­ter an­de­rem auf Bau­spar­ver­trä­ge ge­währt und be­trägt zehn Pro­zent der för­der­fä­hi­gen Auf­wen­dun­gen, ma­xi­mal 70 Eu­ro (Ver­hei­ra­te­te: 140 Eu­ro) pro Jahr.

Informationen zur Umfrage

Die ver­wen­de­ten Da­ten be­ru­hen auf ei­ner On­line-Um­fra­ge der You­Gov-Deutsch­land GmbH, an der 2.248 Per­so­nen zwi­schen dem 26. und 29.7.2024 teil­nah­men (da­von 1.152 Er­werbs­tä­ti­ge). Die Er­geb­nis­se wur­den ge­wich­tet und sind re­prä­sen­ta­tiv für die deut­sche Be­völ­ke­rung ab 18 Jah­ren.