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Mehr als nur eine Liebhaberei: mit Sammeln Geld verdienen?
Sammeln ist deutscher Volkssport: Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank frönt knapp jeder dritte Deutsche (30 Prozent) einer Sammelleidenschaft. Unter den Männern liegt der Anteil sogar bei 39 Prozent. Besonders beliebt ist hierzulande das Zusammentragen von Münzen (40 Prozent), Briefmarken (21 Prozent), Deko-Objekten (19 Prozent), Schmuck (19 Prozent), Spielzeug (17 Prozent) und Kunst (16 Prozent). Für die Mehrheit ist dies eine reine Liebhaberei: Jeder fünfte Bundesbürger (21 Prozent) sammelt in erster Linie zum Spaß; für immerhin jeden zehnten (zehn Prozent) ist es eine Form der Geldanlage. Wer mit der Anlage Gewinn erwirtschaften möchte, investiert besonders häufig in Münzen: Laut Postbank Umfrage trägt knapp jeder zweite Befragte, der mit Gewinnabsicht sammelt (43 Prozent), Geldstücke zusammen.
Exotische Sachwerte
Grundsätzlich zählen Sammelobjekte zu den sogenannten Sachwerten: Sachwerte können Verluste durch die Inflation abfedern, da sie einen Wert darstellen, der unabhängig von Geldwertschwankungen ist. Entscheidend für ihren Preis ist Seltenheit und Nachfrage am Markt. Der Klassiker unter den Sachwerten ist Gold, das bereits seit Jahrtausenden als Schmuck sowie als Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel genutzt wird. Mit einem Wertaufbewahrungsmittel kann man Waren und Dienstleistungen bezahlen oder handeln – oder Kaufkraft, wie in einem Speicher, geschützt vor Geldwertschwankungen aufbewahren. Der Goldpreis schwankt stark, dennoch gilt ein völliger Wertverlust des Edelmetalls als ausgeschlossen. Anders sieht es bei vielen Sammelobjekten aus, denen ein reiner Materialwert fehlt: Ob Briefmarken, Schallplatten oder antikes Porzellan langfristig zu guten Preisen am Markt gehandelt werden oder irgendwann nur zu wertlosem Plunder zählen, ist reine Spekulation. Zudem sind manche der Güter empfindlich und können bei falscher Lagerung oder beim Transport leicht beschädigt werden und so ihren Wert verlieren.
Wertpapiere als Alternative
Um die Renditechancen eines Sammelobjekts einschätzen zu können, ist viel Branchenkenntnis nötig. Dieses Wissen ist auch vonnöten, um einen fairen Kaufpreis zu erzielen und nicht auf eine Fälschung hereinzufallen. Einmal erworben, lässt sich das Objekt der Begierde oft nicht ohne Weiteres wieder zu Geld machen. Unter Umständen kann es Jahre dauern, einen geeigneten Käufer zu finden, der bereit ist, einen angemessenen Preis zu bezahlen. Wer sammelt, sollte dies deshalb in erster Linie aus emotionalen Gründen tun. „Soll das Geld vor allem gewinnbringend angelegt werden, hat ein Wertpapierfonds in der Regel deutlich bessere Renditechancen“, sagt Karsten Rusch, Wertpapierexperte der Postbank. Statt einen kostbaren Weinvorrat im Keller zu verwahren, kann die Investition in einen Fonds, der auf Weingüter und Weinberge spezialisiert ist, eine Alternative sein. Jedoch gibt es auch bei einer solchen Anlage ein gewisses Verlustrisiko: „Empfehlenswert ist in der Regel eine möglichst breit gestreute Wertpapieranlage, die in verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen investiert und über einen langen Zeitraum gehalten wird“, rät Postbank Experte Karsten Rusch.
Informationen zur Umfrage
In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 27. und 30. Oktober 2023 insgesamt 2.120 Personen ab 18 Jahren.