Sparen, aber bitte mit Zinsen!

Aus Ausgabe 2/2024
Deutschlands Sparer sind uneins: Während die einen auf Geldanlagen setzen, die Zinsen einbringen, parken die anderen den größten Teil ihrer Rücklagen in ertraglosen Sparformen. Das hat eine aktuelle Postbank Umfrage ermittelt. Was viele nicht bedenken: Geld auf dem Girokonto bringt nicht nur keinen Gewinn, sondern verliert durch die Inflation nach und nach an Wert.

Bild Nr. 1721, Quelle: Postbank / © fotopoly

Ta­ges­geld, Fest­geld und Co. zäh­len zu den be­lieb­tes­ten Geld­an­la­gen der Deut­schen: Je­der drit­te (32 Pro­zent) legt den Gro­ß­teil sei­ner Er­spar­nis­se in An­la­gen an, die Zin­sen ein­brin­gen. Dies er­gibt ei­ne ak­tu­el­le You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Postbank. Doch fast eben­so vie­le Spa­rer (30 Pro­zent) nut­zen er­trag­lo­se Spar­for­men; sie par­ken den grö­ß­ten Teil ih­rer Rück­la­gen auf dem Gi­ro­kon­to oder ver­wah­ren sie zu Hau­se. „Es ist im­mer gut, wenn Men­schen spa­ren. So baut man ein fi­nan­zi­el­les Pols­ter auf, um sich Wün­sche zu er­fül­len oder un­vor­her­seh­ba­re Aus­ga­ben stem­men zu kön­nen“, sagt Frank Kuc­ze­ra von der Postbank. Mit knapp 75 Pro­zent legt der Gro­ß­teil der Deut­schen Geld für zu­künf­ti­ge Aus­ga­ben zu­rück, knapp 18 Pro­zent bil­den kei­ner­lei Rück­la­gen. Wer für sei­ne Er­spar­nis­se in ers­ter Li­nie er­trag­lo­se An­la­gen nutzt, macht ein Ver­lust­ge­schäft: „Geld, das auf dem Gi­ro­kon­to ge­parkt oder zu Hau­se ver­wahrt wird, ver­liert nach und nach an Wert. Be­reits ge­rin­ge In­fla­ti­ons­ra­ten wir­ken sich ne­ga­tiv auf die Kauf­kraft die­ser Er­spar­nis­se aus. Nur wenn mit der An­la­ge Er­trä­ge er­zielt wer­den, die hö­her sind als die In­fla­ti­on, er­zielt man ei­nen rea­len Ge­win­n“, so der Postbank Ex­per­te.

Fle­xi­bel, si­cher, ver­zinst

Ver­brau­cher­schüt­zer ra­ten da­zu, ei­ne fi­nan­zi­el­le Re­ser­ve an­zu­le­gen, die aus­reicht, um da­mit drei Mo­na­te lang die Le­bens­hal­tungs­kos­ten zu de­cken. „Es gibt aber durch­aus Geld­an­la­gen, bei de­nen das Geld eben­so fle­xi­bel und kurz­fris­tig ver­füg­bar ist wie auf dem Gi­ro­kon­to. Die be­kann­tes­te ist das Ta­ges­geld­kon­to. Über die­se Ein­la­gen kön­nen Bank­kun­den je­der­zeit ver­fü­gen und er­hal­ten gleich­zei­tig ei­ne Ren­di­te für ih­re Er­spar­nis­se“, er­klärt Frank Kuc­ze­ra. Laut Postbank Um­fra­ge le­gen knapp 16 Pro­zent der Spa­rer auf ei­nem Ta­ges­geld­kon­to den grö­ß­ten Teil ih­rer Rück­la­gen an – da­mit ist es die be­lieb­tes­te Zins­an­la­ge der Deut­schen. Die Si­cher­heits­stan­dards des Ta­ges­geld­kon­tos sind eben­so hoch wie beim Gi­ro­kon­to, da es der so­ge­nann­ten Ein­la­gen­si­che­rung un­ter­liegt. In­ner­halb der Eu­ro­päi­schen Uni­on sind Bank­ein­la­gen bis zu 100.000 Eu­ro pro Kun­de und Bank ge­setz­lich ge­schützt. Vie­le Kre­dit­in­sti­tu­te ge­hö­ren zu­sätz­lich dem frei­wil­li­gen Ein­la­gen­si­che­rungs­fonds des Bun­des­ver­ban­des deut­scher Ban­ken an, der die Sum­me der ge­schütz­ten Er­spar­nis­se um ein Viel­fa­ches die­ses Be­tra­ges er­höht. „Da­mit sind die Bank­gut­ha­ben der Kun­din­nen und Kun­den sehr gut ge­schütz­t“, er­gänzt der Postbank Ex­per­te.

Informationen zur Umfrage

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 17. April 2024 insgesamt 2.140 Personen ab 18 Jahren.