Umfrage: Jeder Zweite verschenkt Geld

Aus Ausgabe 2/2024

Bild Nr. 1718, Quelle: Postbank / © Prostock-studio (YAYMicro)

Auch wenn sich die Zin­sen der­zeit meist nur im un­te­ren ein­stel­li­gen Pro­zent­be­reich be­we­gen, soll­te man ih­re Wir­kung auf die Er­spar­nis­se nicht un­ter­schät­zen: „Bei der Geld­an­la­ge macht es ei­nen gro­ßen Un­ter­schied für die Hö­he des Er­trags, wie hoch der Zins ist. Auch Un­ter­schie­de nach dem Kom­ma ma­chen auf lan­ge Sicht ei­ne Men­ge aus“, meint Frank Kuc­ze­ra von der Postbank. Knapp je­den zwei­ten Spa­rer (45 Pro­zent) scheint das al­ler­dings kaum zu in­ter­es­sie­ren, da er sein Geld un­ab­hän­gig von der Hö­he der Zin­sen oder gar nicht an­legt. Dies er­gibt ei­ne ak­tu­el­le You­Gov-Um­fra­ge im Auf­trag der Postbank. Vor al­lem ein­kom­mens­schwa­che Spa­rer ver­zich­ten dar­auf, Er­trä­ge mit ih­ren Rück­la­gen zu er­zie­len: 43 Pro­zent der Be­frag­ten mit ei­nem mo­nat­li­chen Haus­halts­net­to­ein­kom­men von un­ter 2.500 Eu­ro par­ken den grö­ß­ten Teil ih­rer Er­spar­nis­se auf dem Gi­ro­kon­to oder ver­wah­ren es in Form von Bar­geld. Auf Be­frag­te mit hö­he­rem Ein­kom­men trifft dies hin­ge­gen nur in knapp 22 Pro­zent der Fäl­le zu, der Durch­schnitt liegt bei 30 Pro­zent. „Es ist fa­tal, dass Men­schen mit ge­rin­ge­rem Ein­kom­men vor al­lem er­trag­lo­se Spar­for­men nut­zen. Ge­ra­de für sie ist es wich­tig, Geld mög­lichst ge­winn­brin­gend an­zu­le­gen“, sagt Frank Kuc­ze­ra von der Postbank. „Zins­an­la­gen eig­nen sich da­zu bes­tens, da sie gut plan­bar sind. Auch mit ei­ner kurz­zei­ti­gen, fle­xi­blen An­la­ge – wie ei­nem Ta­ges­geld­kon­to – kön­nen Spa­rer Zin­sen er­wirt­schaf­ten.“ Nicht nur die Zin­sen kön­nen zum ste­ten Wachs­tum der Er­spar­nis­se bei­tra­gen, son­dern auch staat­li­che För­de­run­gen, zum Bei­spiel im Rah­men der „ver­mö­gens­wirk­sa­men Leis­tun­gen“ (VL). Da­bei leis­tet der Ar­beit­ge­ber frei­wil­lig Zah­lun­gen in ei­nen VL-Spar­ver­trag des Ar­beit­neh­mers. Spa­rern mit ge­rin­ge­rem Ein­kom­men greift der Staat zu­sätz­lich un­ter die Ar­me: Jähr­lich ma­xi­mal 80 Eu­ro Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge für ei­ne VL-Wert­pa­pier­an­la­ge und 43 Eu­ro für ei­nen VL-Bau­spar­ver­trag schie­ßt er zu. Vor­aus­set­zung ist, dass das zu ver­steu­ern­de Ein­kom­men im Ka­len­der­jahr bei Sin­gles höchs­tens 40.000 Eu­ro be­trägt. „Die Ein­kom­mens­gren­ze für die Ar­beit­neh­mer­spar­zu­la­ge wur­de seit An­fang des Jah­res mehr als ver­dop­pelt. Es lohnt sich al­so, den ei­ge­nen An­spruch zu prü­fen“, er­gänzt Frank Kuc­ze­ra.

Informationen zur Umfrage

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 17. April 2024 insgesamt 2.140 Personen ab 18 Jahren.