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Umfrage: Urlaub 2024 auf Balkonien?
Reisen war schon immer ein Luxus. Aber angesichts steigender Lebenshaltungskosten wird dieser Luxus für immer mehr Menschen unerschwinglich. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank schränken sich in diesem Jahr 53 Prozent der Deutschen aus finanziellen Gründen bei privaten Reisen ein. 23 Prozent müssen sogar ganz auf eine Reise verzichten, 29 Prozent sparen an den Ausgaben für den Urlaub. Vor allem die unteren Einkommensgruppen verfügen nicht über die Mittel, eine Reise zu bezahlen: Gut jeder Dritte, dem ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von unter 2.500 Euro zur Verfügung steht (37 Prozent), verreist nicht, weil ihm das nötige Geld fehlt. Immerhin geben knapp 31 Prozent aller Befragten an, dass die hohen Kosten ihre Reisepläne nicht beeinträchtigen. Knapp fünf Prozent wollen in diesem Jahr sogar eine besonders teure Reise unternehmen – dieser Anteil ist selbst in den höheren Einkommensgruppen kaum größer.
Nur eine Reise statt zwei oder drei im Jahr
Wer am Urlaub spart, schränkt sich besonders oft bei der Reisehäufigkeit ein (52 Prozent). 44 Prozent steuern gezielt ein Urlaubsziel an, bei dem sie mit niedrigen Kosten für Unterkunft und Verpflegung rechnen können. 38 Prozent wollen weniger Geld vor Ort ausgeben – etwa für Freizeitaktivitäten oder den Kauf von Souvenirs. 37 Prozent wählen ein nahes, kostengünstig zu erreichendes Reiseziel und ebenfalls 37 Prozent verkürzen die Dauer ihres Aufenthalts.
Entspannung ist in Sicht
Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Postbank, überrascht die Sparsamkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher mit Blick auf ihren Urlaub nicht: „Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise im Jahr 2022 haben zu so großen Kaufkraftverlusten geführt, dass auch die kräftigen Lohnerhöhungen im Folgejahr diese nicht völlig ausgleichen konnten. Wir stehen erst am Anfang der Erholung. Derzeit ist der finanzielle Spielraum vieler Menschen aber immer noch eingeschränkt, sodass sie Zurückhaltung beim Urlaub üben.“ Die Erholungsphase wird glücklicherweise noch weiter andauern: „Die Löhne sollten 2024 deutlich stärker zulegen als die Inflation. Somit zeichnet sich eine weitere Stärkung der Kaufkraft ab“, prognostiziert Dr. Ulrich Stephan.
Informationen zur Umfrage
In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 12. und 15. Januar 2024 insgesamt 2.063 Personen ab 18 Jahren.