Von Wertpapieren und Zinseszins

Aus Ausgabe 3/2024

Bild Nr. 1726, Quelle: Postbank / © rissix

Machen Wertpapiere glücklich? Laut Ergebnis einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank sind stolze 77 Prozent der Befragten, die den größten Teil ihres Geldes an der Börse investieren, zufrieden mit ihrer Rendite. Zum Ver­gleich: Durch­schnitt­lich sa­gen nur 44 Pro­zent al­ler Spare­rin­nen und Spa­rer, dass der Er­trag ih­ren Vor­stel­lun­gen ent­spricht. „Zwar ist die Chan­ce auf hö­he­re Ren­di­ten bei ei­ner Wert­pa­pier­an­la­ge mit ei­nem er­höh­ten Ver­lust­ri­si­ko ver­bun­den. An­le­gen­de kön­nen das Ri­si­ko al­ler­dings re­du­zie­ren, in­dem sie die An­la­ge breit streu­en“, er­klärt Kars­ten Rusch von der Postbank. Das Gu­te: „Schreibt ein Fonds­spar­plan schwar­ze Zah­len, ar­bei­tet der­sel­be Zin­ses­zins­ef­fekt für den An­le­gen­den, der auch auf kon­ser­va­ti­ve Zins­an­la­gen wirkt.“ Die­ser Ef­fekt sorgt da­für, dass die An­la­ge­sum­me im Lau­fe der Jah­re spür­bar wächst, so­fern für die Ge­win­ne wei­te­re Fon­d­an­tei­le ge­kauft wer­den. „Da die Ren­di­te von Fonds in der Re­gel hö­her ist als die von Ta­ges­geld- oder Fest­geld­kon­ten, ist der Zin­ses­zins­ef­fekt hier meist deut­li­cher spür­bar“, sagt der Postbank Ex­per­te. Ob ak­tiv ge­ma­nag­te In­vest­ment­fonds oder pas­si­ve In­dex­fonds („ETFs“) – ent­schei­dend sei, dass Zin­sen und Di­vi­den­den den An­la­ge­be­trag er­hö­hen und im Fol­ge­jahr wie­der­um Ren­di­te er­wirt­schaf­ten. Die­se Art der An­la­ge be­zeich­net man als „the­sau­rie­ren­d“ und un­ter­schei­det sie von ei­nem aus­schüt­ten­den Fonds, der die Ge­win­ne jähr­lich an die An­le­ger aus­zahlt. Sei­ne Wir­kung zeigt der Zin­ses­zins­ef­fekt erst über die Zeit: Der An­la­ge­be­trag wächst im Lau­fe der Jah­re – durch den Zin­ses­zins und ab­hän­gig von der Wert­ent­wick­lung des Fonds. Üb­ri­gens: Wer An­tei­le an ei­nem the­sau­rie­ren­den Fonds hält, muss seit An­fang 2024 ei­nen Ab­schlag auf die Ab­gel­tungs­steu­er, die so­ge­nann­te Vor­ab­pau­scha­le, zah­len. „Die Vor­ab­pau­scha­le be­misst sich an der jähr­li­chen Wert­ent­wick­lung des Fonds. Wer sei­ner Bank ei­nen Frei­stel­lungs­auf­trag er­teilt hat, ist bis zu ei­ner be­stimm­ten Frei­be­trags­gren­ze von der Steu­er be­freit“, sagt Kars­ten Rusch.

Informationen zur Umfrage

In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung interviewte YouGov im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 17. April 2024 insgesamt 2.140 Personen ab 18 Jahren.