Versicherungs-Check

Aus Ausgabe 2/2023
Versicherungsbeiträge sind oft ein beachtlicher Posten im Haushaltsbudget. Es lohnt sich daher, die Policen regelmäßig zu überprüfen. Auf welchen Versicherungsschutz sollte niemand verzichten und welche Beiträge kann man sich getrost sparen? Ein Überblick.

Bild Nr. 1683, Quelle: Postbank / © Eshma

Es ist ein gu­tes Ge­fühl, sich ge­gen die Un­wäg­bar­kei­ten des Le­bens zu­min­dest fi­nan­zi­ell ab­zu­si­chern. Und die­ses Be­dürf­nis scheint im­mer grö­ßer zu wer­den: Laut Sta­tis­tik des Ge­samt­ver­bands der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft stei­gen die Sum­men, die Men­schen für Ver­si­che­run­gen aus­ge­ben, von Jahr zu Jahr. Aber: „Wer viel Geld für Ver­si­che­run­gen zahlt, ist nicht au­to­ma­tisch gut ge­schütz­t“, meint Ste­fan Wei­nert von der Post­bank. „Manch­mal flie­ßt das Geld in über­flüs­si­ge Ver­trä­ge, wäh­rend not­wen­di­ger Ver­si­che­rungs­schutz fehlt.“ Der Ex­per­te rät, dass Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher re­gel­mä­ßig ih­re Po­li­cen über­prü­fen soll­ten. Pas­sen sie noch zur ak­tu­el­len Le­bens­si­tua­ti­on? Sind viel­leicht an­de­re oder zu­sätz­li­che Leis­tun­gen sinn­voll? Wel­che Ver­trä­ge sind gänz­lich über­flüs­sig?

Vor fi­nan­zi­el­lem Ru­in schüt­zen

„Grund­sätz­lich gilt, dass man sol­che Ri­si­ken ab­si­chern soll­te, die im Scha­dens­fall nicht selbst fi­nan­ziert wer­den und die ei­ge­ne Exis­tenz be­dro­hen kön­nen“, sagt Ste­fan Wei­nert. In Deutsch­land sind ei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung und ei­ne Au­to­haft­pflicht ver­pflich­tend. In ei­ni­gen Bun­des­län­dern ist zu­dem ei­ne Hun­de­hal­ter­haft­pflicht vor­ge­schrie­ben. Je­der soll­te zu­dem ei­ne pri­va­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­schlie­ßen. Sie deckt Sach- und Per­so­nen­schä­den ab, die von der ver­si­cher­ten Per­son ver­ur­sacht wur­den. „Ge­ra­de bei Per­so­nen­schä­den kann die Haf­tungs­sum­me in Mil­lio­nen­hö­he ge­hen“, sagt Ste­fan Wei­nert. Haus­ei­gen­tü­mer soll­ten zu­sätz­lich ei­ne Wohn­ge­bäu­de­ver­si­che­rung ab­schlie­ßen, und falls die Im­mo­bi­lie ge­mein­sam mit ei­ner Part­ne­rin oder ei­nem Part­ner fi­nan­ziert wird, ist ei­ne Ri­si­ko­le­bens­ver­si­che­rung in den ers­ten Jah­ren sinn­voll. Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer sind mit dem Ab­schluss ei­ner Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung gut be­ra­ten.

Ge­trost ver­zicht­bar

Aus dem Ver­si­che­rungs­ord­ner aus­sor­tie­ren soll­te man da­ge­gen Ver­trä­ge, de­ren Ver­si­che­rungs­ge­gen­stand be­reits durch ei­ne an­de­re Po­li­ce ab­ge­deckt ist. Da­zu ge­hört bei­spiels­wei­se die In­sas­sen­un­fall­ver­si­che­rung, da Mit­fah­ren­de über die Kfz-Haft­pflicht­ver­si­che­rung des Fah­rers ver­si­chert sind. Auch ei­ne Kran­ken­haus­ta­ge­geld­ver­si­che­rung lohnt sich nicht in je­dem Fall, da Ver­dienst­aus­fäl­le bei län­ge­rer Krank­heit von der Kran­ken­kas­se ab­ge­deckt wer­den. Ei­ni­ge Ar­beit­ge­ber sto­cken das so­ge­nann­te Kran­ken­geld so­gar frei­wil­lig auf. An­de­rer­seits soll­ten Ver­si­che­run­gen ge­kün­digt wer­den, die nur für über­schau­ba­re Scha­dens­sum­men auf­kom­men – und meist nur an­tei­lig zah­len. Da­zu zäh­len Han­dy-, Bril­len- oder Glas­ver­si­che­run­gen. Letz­te­re rech­net sich nur dann, wenn man vie­le gro­ße Glas­flä­chen be­sitzt, et­wa ei­nen Win­ter­gar­ten, Mo­bi­li­arglä­ser oder auch Cer­an­koch­fel­der.