Es ist eine gewaltige Summe: Berechnungen des „Handelsblatts“ zufolge verfügten allein die DAX-Konzerne zuletzt über Cashreserven (Bargeld und kurzfristige Bankeinlagen) in Höhe von 259 Milliarden Euro. Das ist fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Gründe, Cash zu horten, gibt es aktuell für Unternehmen aller Größenordnungen etliche, allen voran die Angst vor der erwarteten Rezession.
So schön sich ein Liquiditätspolster gerade in unsicheren Zeiten anfühlen mag, es stellt Firmen vor eine grundsätzliche Frage: „Wohin mit dem Geld?“ Traditionell parken Unternehmen ihre Cashreserven kurzfristig auf Tages- und Festgeld- beziehungsweise Termingeldkonten oder in Geldmarktfonds. In den vergangenen Jahren war das aufgrund der Niedrig- und Minuszinsphasen, die zeitweise mit Verwahrentgelten für größere Einlagen bei Geschäftsbanken einhergingen, unattraktiv. Laut dem „Corporate Cash Barometer“ der internationalen Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer kostete die Lagerung liquider Mittel in Höhe von 688 Milliarden Euro die deutschen Unternehmen im Minuszinsjahr 2021 rund 734 Millionen Euro.