- Wer eine Immobilie erwirbt oder ein Haus baut, investiert eine Menge Geld. Der richtige Versicherungsschutz ist deshalb ein Muss.
- Wichtig sind vor allem die Wohngebäudeversicherung, die Hausratversicherung und die Rechtsschutzversicherung. Für die Bauzeit gibt es die Bauherrenhaftpflicht, die Bauleistungsversicherung und die Feuerrohbauversicherung.
- Lesen Sie hier, welche Versicherungen fürs Haus sich lohnen könnten.
Eigenheim im Bau absichern
Projekt Eigenheim: Welche Versicherungen brauche ich beim Bau?
Wenn Ihr neues Traumhaus langsam Formen annimmt, spielen Sie bestimmt schon gedanklich Dinge wie die Wandfarbe und das Lichtkonzept durch. Bis zum Einzugstermin bedarf es somit viel Planung. Da beim Bauen aber immer auch ein gewisses Risiko mitschwingt, sollten Bauherren zudem die nötigen Versicherungen für ihr Eigenheim abschließen – das ist schon in der Rohbauphase essenziell.
Bauherrenhaftpflichtversicherung
Was ist versichert? Die Bauherrenhaftpflichtversicherung springt ein, wenn andere Personen oder ihr Besitz wegen der Baumaßnahmen zu Schaden kommen. Beispielsweise kann ein schlecht gesichertes Baugerüst umkippen und z.B. Handwerker verletzen.
Für wen sinnvoll? Bauherren haften mit ihrem Vermögen, wenn sich auf der Baustelle Unfälle ereignen oder Sachschäden entstehen. Dabei geht es speziell um die Verkehrssicherungspflicht und die Überwachungspflicht. Gerade bei Personenschäden sind schnell Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe möglich. Die Bauherrenhaftpflicht schützt Sie vor den finanziellen Konsequenzen. Falls Sie ein Haus bei einem Bauträger kaufen, benötigen Sie in der Regel keine eigene Haftpflicht.
Was kostet eine Bauherrenhaftpflicht? Die Höhe der Versicherungsprämie hängt insbesondere von der Bausumme, den Eigenleistungen und der gewählten Versicherungssumme ab. Im Schnitt kostet die Bauherrenhaftpflicht zwischen 150 und 300 Euro (ca. 0,1 Prozent der Bausumme).
Tipp: Falls Sie selbst am Bau mitarbeiten oder Ihnen Freunde helfen, können die Leistungen im Schadensfall eingeschränkt sein. Achten Sie deshalb darauf, Eigenleistungen in den Versicherungsschutz aufzunehmen.
Bauleistungsversicherung
Was ist versichert? Mit einer Bauleistungsversicherung schützen Sie sich vor hohen Kosten, wenn es zu unvorhergesehenen Schäden beim Hausbau kommt. Die Versicherung deckt verschiedene Risiken wie Sturm, Überflutung, Vandalismus und Fahrlässigkeit der Bauarbeiter ab. In der Bauleistungsversicherung sind neben Bauleistungen auch Baustoffe und -teile sowie bestimmte Außenanlagen inbegriffen.
Für wen sinnvoll? Schäden am Bau kommen häufig vor und führen mitunter zu hohen finanziellen Einbußen. Eine Bauleistungsversicherung gehört aus diesem Grund zu den wichtigsten Versicherungen fürs Haus während der Bauphase.
Was kostet eine Bauleistungsversicherung? Die Kosten richten sich nach der Deckungssumme und dem Leistungsumfang. Für Projekte normaler Größenordnung können Sie mit ca. 200 bis 500 Euro rechnen.
Tipp: Die Bauleistungsversicherung greift nicht bei Schäden, die durch Explosion, Brand oder Blitzschlag entstehen. Hierfür benötigen Sie zusätzlich eine Feuerrohbauversicherung.
Feuerrohbauversicherung
Was ist versichert? Eine Feuerrohbauversicherung reguliert Schäden an noch nicht fertiggestellten Häusern, wenn ein Feuer auf der Baustelle ausbricht. Dafür können zum Beispiel eine Gasexplosion, Brandstiftung, ein Gewitter mit Blitzschlag oder ein technischer Defekt an Elektrogeräten verantwortlich sein.
Für wen sinnvoll? Ein Feuer am Rohbau geht häufig mit größeren Schäden einher und verzögert dadurch die Fertigstellung. In Ergänzung zur Bauleistungsversicherung stellt die Feuerrohbauversicherung einen unerlässlichen Schutz für Bauherren dar.
Was kostet eine Feuerrohbauversicherung? Die Feuerrohbauversicherung ist als Vorversicherung zur Wohngebäudeversicherung zumeist kostenlos.
Tipp: Für Bauherren bietet es sich an, ihr Eigenheim mit einer Versicherung gegen Brand vor und nach der Fertigstellung zu schützen. Viele Versicherer bieten eine Feuerrohbauversicherung zeitweise beitragsfrei (als Teil einer späteren Wohngebäudeversicherung) an. Sobald das Haus einzugsbereit ist, wandelt sich die Versicherungspolice in eine Wohngebäudeversicherung um.
Gut zu wissen:
Beim Hausbau dürfen Sie selbst entscheiden, ob und welche Versicherung Sie abschließen. Einige Versicherungen fürs Haus können allerdings im Rahmen einer Immobilienfinanzierung seitens der Bank vorgeschrieben sein.
Versicherungen fürs Haus – welcher Schutz ist notwendig?
Mit einer eigenen Immobilie erfüllen sich Hausbesitzer ihren Lebenstraum und haben dabei häufig größere Summen investiert. Um dieses Vermögen zu schützen und im Schadensfall zumindest den finanziellen Verlust einzudämmen, kommt es auf einen guten Versicherungsschutz an. Informieren Sie sich hier zu den wichtigsten Versicherungen fürs Haus und zu den Kosten.
Wohngebäudeversicherung
Was ist versichert? Mit einer Wohngebäudeversicherung sorgen Sie für den Fall vor, dass Leitungswasser, Feuer, Hagel oder Sturm Ihr Eigenheim beschädigen. Die Versicherung umfasst das Wohngebäude sowie mit der Immobilie verbundene Gebäudebestandteile und Gebäudezubehör. Darunter fallen zum Beispiel die Terrasse und die Heizungsanlage. Je nach Tarif können zudem Zäune, Carports und andere Grundstücksbestandteile enthalten sein.
Für wen sinnvoll? Eine Wohngebäudeversicherung stellt sicher, dass Sie Ihr Eigenheim im Falle eines Schadens schnell wieder bewohnen können. Damit bewahrt die Versicherungspolice den Wert Ihrer Immobilie. Wenn Sie einen Immobilienkredit für Ihre Immobilie aufnehmen, ist die Wohngebäudeversicherung deshalb meist vorgeschrieben.
Was kostet eine Wohngebäudeversicherung? Die Preise einer Wohngebäudeversicherung belaufen sich auf ungefähr 100 bis 800 Euro pro Jahr. Hierbei spielen verschiedene Faktoren wie die Hausgröße und das Leistungspaket eine Rolle.
Tipp: Der Zusatzbaustein Elementarversicherung (erweiterte Naturgefahren) deckt Schäden ab, die beispielsweise durch Hochwasser, Erdbeben, Starkregen oder Lawinen entstehen. Da Naturgefahren infolge des Klimawandels zunehmen, lohnt es sich, diesen Schutz in die Wohngebäudeversicherung aufzunehmen.
Hausratversicherung
Was ist versichert? Eine Hausratversicherung sorgt dafür, dass Sie Schäden am eigenen Hausrat ersetzt bekommen. Dazu gehören Möbel, Bücher, Kleidung, Sportgeräte, elektronische Geräte und viele weitere Dinge. Im Gegensatz zur Wohngebäudeversicherung schützt die Hausratpolice somit bewegliche Gegenstände. Die Versicherung sichert Sie gegen eine Reihe an Risiken ab: wie Einbruchdiebstahl, Vandalismus, Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel.
Für wen sinnvoll? Ob sich eine Hausratversicherung für Sie auszahlt, hängt einerseits vom Wert Ihres Besitzes ab. Wenn Sie eine teure Einrichtung oder größere Wertsachen haben, ist ein umfassender Versicherungsschutz umso vorteilhafter. Andererseits kann die Versicherungspolice auch für Personen empfehlenswert sein, denen im Schadensfall die finanziellen Mittel fehlen, um beispielsweise eine beschädigte Waschmaschine zu ersetzen.
Was kostet eine Hausratversicherung? Die Kosten einer Hausratversicherung berechnen sich nach dem Wohnort und dem Wert des Hausrats. Die Deckungssumme lässt sich pauschal anhand der Wohnfläche ermitteln: Versicherer gehen dabei von ca. 650 Euro pro Quadratmeter aus. Daraus ergeben sich Beiträge zwischen durchschnittlich 50 und 200 Euro im Jahr.
Tipp: Wie bei anderen Versicherungen fürs Haus haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Zusatzbausteinen. Prüfen Sie daher, ob Sie eine Elementarschadenversicherung, eine Fahrradversicherung oder eine Wasserschadenversicherung (z. B. für ein Aquarium im Haus) benötigen.
Rechtsschutzversicherung
Was ist versichert? Eine Rechtsschutzversicherung bewahrt Hausbesitzer vor den Kosten, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten rund um die Immobilie kommt. Dabei kann es sich beispielsweise um Konflikte mit einem Nachbarn über die Grundstücksgrenzen handeln. Wer eine Wohnung oder ein Haus vermietet, sichert sich mit einer Rechtsschutzversicherung gegen Mietstreitigkeiten ab.
Für wen sinnvoll? Mit einer Rechtsschutzversicherung bekommen Sie professionelle Hilfe und schützen sich vor den finanziellen Risiken eines Rechtsstreits – egal, ob Sie Ihre Immobilie selbst bewohnen oder vermieten. Da eine Rechtsschutzversicherung allerdings nicht alle Risiken versichert, sollten Sie prüfen, inwiefern die Versicherungspolice für Sie infrage kommt.
Was kostet eine Rechtsschutzversicherung? Die Kosten variieren stark je nach gewünschten Rechtsgebieten und persönlicher Situation.
Tipp: Immobilienrechtsschutzversicherungen können unterschiedliche Rechtsstreitigkeiten abdecken. Wählen Sie deshalb einen Tarif aus, der auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist (z. B. Mietrechtsschutz oder Steuerrechtsschutz).
Tipp
Darüber hinaus existieren weitere Versicherungen, die für Bauherren und Hausbesitzer ebenfalls lohnenswert sein können: wie eine Privathaftpflicht und eine Berufsunfähigkeitsversicherung.