Vor­sicht, Falsch­geld!

  • Kontaktlos mit der Postbank Mastercard oder dem Smartphone bezahlen – vor allem junge Leute schätzen die Vorzüge moderner Zahlungssysteme wie Apple Pay, Google Pay und Wero.
  • Wenn doch mal Bargeld nötig ist, heißt es: Aufpassen! Denn die Zahl der gefälschten Banknoten hat in Deutschland zuletzt spürbar zugenommen.
  • Wie kann ich Falschgeld erkennen und was ist zu tun, wenn ich eine „Blüte“ im Portemonnaie entdecke? Hier lesen Sie die Antwort auf diese und weitere Fragen rund um das Thema Falschgeld.
     

Tipp

Postbank Card plus

Obwohl Bargeld nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel in Deutschland ist, setzen sich zunehmend Mobile Payment und kontaktloses Bezahlen durch. Gerade bei den Digital Natives (18 bis 39 Jahre) haben sich viele mit dem Bezahlvorgang via Near Field Communication (NFC) angefreundet: 81 Prozent der Befragten aus der Postbank Digitalstudie 2024 zücken an der Kasse lieber ihr Smartphone oder halten ihre Karte an das Terminal, um ruckzuck kontaktlos zu bezahlen.

Auch wenn Bargeld immer weniger verwendet wird, häufen sich Fälschungen von Banknoten und Münzgeld. Rund 56.600 gefälschte Euro-Banknoten hat die Deutsche Bundesbank im Jahr 2023 registriert. Das sind fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Nennwert der Blüten stieg sogar um 90 Prozent auf 5,1 Millionen Euro. Das lag daran, dass es einige Betrugsfälle mit gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten gab. Sie allein summierten sich auf mehr als 3 Millionen Euro Nennwert. Normalerweise sind hauptsächlich gefälschte 50er-, 20er- und 100er-Noten im Umlauf.

Wie kann ich Falsch­geld er­kennen?

Der für Bargeld zuständige Vorstand der Bundesbank Burkhard Balz betont zwar, dass das Risiko an Falschgeld zu geraten, weiterhin gering sei – im Schnitt entfielen 2023 auf 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger nur sieben gefälschte Banknoten. Dennoch kann es vor allem bei größeren Summen nicht schaden, einen genaueren Blick auf die Banknoten zu werfen.

Gefälschte Banknoten erkennen

Euro-Banknoten sind mit einer Reihe von Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die Ihnen eine Überprüfung nach dem „Fühlen, Sehen, Kippen“-Prinzip ermöglichen:

  • Beispielsweise haben Banknoten auf der Vorderseite ein fühlbares Relief, das Sie mit den Fingern erstasten können.
  • Zudem verfügt jede Banknote im unbedruckten Bereich über ein Wasserzeichen. Dieses ist auch als Schattenbild zu sehen, wenn Sie den Geldschein gegen das Licht halten.
  • Und: Die Elemente im silbrig glänzenden Hologrammstreifen auf der rechten Seite verändern sich beim Kippen der Banknote.

Details zu weiteren Sicherheitsmerkmalen finden Sie auf der Website der Europäischen Zentralbank (EZB).

Falschmünzen erkennen

Um gefälschte Münzen von echtem Münzgeld zu unterscheiden, ist auf folgende Eigenschaften zu achten:

  • Während echte Euro-Münzen scharfe Konturen haben und eher ausgeprägte Details, erkennen Sie Fälschungen zum Teil an eher weichen Übergängen.
  • Gleiches gilt für die Ränder: Echte Münzen haben saubere Prägungen mit unterschiedlichen Riffelungen. Die Ränder gefälschter Münzen sind oft unsauber gearbeitet.
  • Häufig lassen sich gefälschte Euro-Münzen auch einfach daran erkennen, dass die Beschichtung blättert.
  • Und Sie können zum Überprüfen einen Magneten nutzen: Der Mittelteil echter 1- und 2-Euro-Münzen ist magnetisch, der Rand hingegen nicht. Die echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen sind nicht magnetisch, die 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wiederum sind stark magnetisch.

Falsch­geld prüfen: Hilfs­mittel zur Er­kennung von Falsch­geld

Für einen Schnelltest von Falschgeld gibt es manuelle Geldprüfstifte und batteriebetriebene elektronische Scanner, die Sie im Fachhandel schon für weniger als 10 Euro bekommen. Für die automatische Prüfung größerer Geldmengen eignen sich leistungsfähige Prüfgeräte (ab ca. 60 Euro). Letztere können hilfreich sein, wenn Sie regelmäßig Waren gegen bar verkaufen, etwa auf dem Flohmarkt oder für den gewerblichen Einsatz. Die Bundesbank empfiehlt in erster Linie solche Geräte, mit denen sich verschiedene Merkmale der Banknoten prüfen lassen.

Tipp: Die EZB veröffentlicht auf ihrer Homepage eine regelmäßig aktualisierte Liste erfolgreich getesteter Geräte zur Echtheitsprüfung von Banknoten.

Sicher Bar­geld ab­heben am Geld­automaten

Geldautomaten dürfen grundsätzlich nur mit Banknoten befüllt werden, die zuvor eine Prüfung von dafür zertifizierten Maschinen durchlaufen haben. Auch Geldautomaten, an denen Sie Geld einzahlen und abheben können, verfügen über eine von der Bundesbank zertifizierte Prüftechnik. Damit sortieren Sie Falschgeld aus, bevor es in den Umlauf gelangen könnte.

Falsch­geld – was tun, wenn ich gefälsch­tes Geld er­halten habe?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie gefälschte Banknoten oder unechtes Münzgeld besitzen, verständigen Sie die Polizei. Sie wird das Falschgeld prüfen lassen. Sind die Banknoten oder Münzen echt, so bekommen Sie das Geld natürlich zurück.

Wenn Sie einen Betrugsversuch mit Falschgeld vermuten, bitten Sie zunächst die zahlende Person höflich um eine andere Banknote. Möglicherweise war sie sich nicht bewusst, dass sie mit Falschgeld bezahlt hat. Wenn Sie den Verdacht haben, dass die Person vorsätzlich Falschgeld in Umlauf bringen will, verständigen Sie die Polizei.

Falsch­geld an­ge­nommen – wer haftet?

Für Falschgeld wird kein Ersatz geleistet. Sie können deshalb gefälschte Banknoten nicht gegen echte umtauschen. Melden Sie gefälschte Banknoten und Münzen dennoch unbedingt der Polizei, um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Mache ich mich straf­bar, wenn ich mit Falsch­geld be­zahle?

Der Bundesverband deutscher Banken erklärt dazu: „Schon der Versuch, vorsätzlich mit Falschgeld zu bezahlen oder es anderweitig in Umlauf zu bringen, ist strafbar.“ Allerdings müssen die Behörden Beweise dafür erbringen, dass die Tat vorsätzlich begangen wurde. Bezahlen Sie wissentlich mit Falschgeld, ist eine Strafe möglich: Das Strafgesetzbuch sieht hierfür je nach Schwere der Tat eine mindestens einjährige Freiheitsstrafe vor.

Wenn Sie versehentlich Falschgeld am Bankautomaten einzahlen, werden die Banknoten eingezogen und Sie erhalten dafür keine Gutschrift auf Ihr Konto. Mitunter melden sich Ihre Bank oder die Polizei mit Rückfragen bei Ihnen.

Falschgeld

Falschgeld im Urlaub: Machen Sie sich vorab mit den Sicherheitsmerkmalen der Fremdwährung vertraut, um Falschgeld zu erkennen. Nutzen Sie im Ausland die Möglichkeit zur Kartenzahlung, so erhalten Sie kein Bargeld als Rückgeld. Heben Sie nur an vertrauenswürdigen Automaten Bargeld ab und gehen Sie ausschließlich zu offiziellen Wechselstuben.