Krypto­währung – Chancen und Risiken einfach erklärt

  • Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum haben die Finanzwelt verändert. Denn sie ermöglichen einen elektronischen Zahlungsverkehr ohne das traditionelle Bankensystem. 
  • Während Kryptowährung primär als spekulative Geldanlage bekannt ist, konnte sie sich als digitales Zahlungsmittel bislang nur bedingt im Alltagsgeschäft etablieren.
  • Informieren Sie sich hier, wie die Cyberwährungen funktionieren, welche Vorteile sie bieten und vor allem, wo die Risiken beim Investment in Krypto liegen.

Tipp

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Was ist Krypto­währung? 

Kryptowährung (Englisch: crypto currency) bezeichnet ein digitales Zahlungsmittel. Im Gegensatz zu gewöhnlichem Geld wie dem Euro steht allerdings keine Notenbank dahinter. Vielmehr sind Kryptowährungen dezentral organisiert und damit unabhängig von Banken, Finanzinstitutionen oder Regierungen. Krypto setzt stattdessen auf Peer-to-Peer, das bedeutet: Die Transaktionen erfolgen von Mensch zu Mensch. Es gibt zudem keine Münzen oder Banknoten – die Coins existieren nur im virtuellen Raum.

Bitcoin (abgekürzt BTC) – die erste und bekannteste Digitalwährung überstieg im Dezember 2024 die Marke von 100.000 US-Dollar. Beim Start im Jahr 2009 war die Cyberwährung noch weniger als 1 US-Dollar wert. Dieser Meilenstein verdeutlicht das enorme Potenzial, dem allerdings auch große Risiken gegenüberstehen. 

Wie funk­tionieren Krypto­währungen?

Kryptowährungen basieren auf einem System namens Blockchain. Die Technologie dient dazu, die einzelnen Transaktionen in Form von Datenblöcken in einer dezentral verteilten Datenbankzu speichern. Es besteht somit ein großes Netzwerk an Rechnern, auf denen die Informationen liegen. Neue Datensätze werden an die bestehende Blockkette angehängt, sobald das Netzwerk sie verifiziert und genehmigt hat. Die Datenhistorie – also alle jemals erfolgten Transaktionen – bleibt permanent erhalten. Eine kryptografische Signatur sorgt dafür, dass sich die chronologische Reihenfolge der Daten nicht verändern kann. Folgende Punkte sollten Sie über die Blockchain-Technologie wissen:

  • Die Daten sind gegen nachträgliche Manipulation geschützt.
  • Es besteht ein hohes Maß an Transparenz, da sich die Blockchain nachvollziehen und prüfen lässt.
  • Die Blockchain führt zu einer Kosten- und Zeitersparnis, da z. B. aufgrund der Sicherheit keine manuelle Kontrolle der Daten erforderlich ist.

Wo­für lassen sich Krypto­währungen ver­wenden?

Zahlungsmittel: Kryptowährungen sind tatsächlich als digitales Zahlungsmittel nutzbar – mit Abstrichen. Auch in Deutschland können Sie bei einigen Investition: Da Kryptowährungen eine starke Volatilität (Kursschwankungen) aufweisen, bieten sie überdurchschnittliche Renditechancen im Vergleich zu vielen anderen Geldanlagen. Diese Eigenschaft macht Cyberwährungen zu einem hoch spekulativen Investment. Geschäften und Restaurants vor Ort mit Bitcoin bezahlen. Dazu gehören beispielsweise die Berliner Subway-Filiale in den Hallen Am Borsigturm, der Küchenladen Ottensen in Hamburg oder der Laufshop in Frankfurt am Main. Die virtuelle Karte von BTCMap.org gibt Ihnen einen Überblick über die Akzeptanzstellen.

Investition: Da Kryptowährungen eine starke Volatilität (Kursschwankungen) aufweisen, bieten sie überdurchschnittliche Renditechancen im Vergleich zu vielen anderen Geldanlagen. Diese Eigenschaft macht Cyberwährungen zu einem hoch spekulativen Investment.

Dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi): Mit Kryptowährungen ist z. B. die Kreditvergabe ohne Beteiligung klassischer Geldgeber wie Banken möglich. Ein Beispiel hierfür ist die Plattform Compound, bei der Sie Kryptowährungen leihen und verleihen können.

Krypto­währung – Liste der be­kanntesten Coins

Der Kryptomarkt wächst: Mittlerweile gibt es mehr als 10.000 Kryptomünzen, die unterschiedliche Zwecke verfolgen. Darunter sind auch Memecoins wie Dogecoin (DOGE), die eher zum Spaß ins Leben gerufen wurden. Die Besonderheit der dezentralen Kryptowelt besteht immerhin darin, dass praktisch jeder eine neue Kryptowährung entwickeln kann.

Derzeit führen diese Coins die Liste der größten Kryptowährungen an:

  • Bitcoin (BTC) ist mit einer Marktkapitalisierung von fast 2 Billionen US-Dollar die mit Abstand erfolgreichste Kryptowährung. Darüber hinaus konnte sich Bitcoin als alternatives Zahlungsmittel etablieren, auch wenn die Akzeptanz sicherlich noch im Anfangsstadium steht. 
  • Ethereum (ETH) nimmt den zweiten Platz im Ranking ein. Die Kryptowährung ist vorrangig im Bereich der Smart Contracts aktiv. Die intelligenten Verträge ermöglichen es Nutzern, digitale Transaktionen automatisch und rechtssicher abzuwickeln. 
  • Tether (USDT) zählt zu den Stablecoins, die den Wert konkreter Vermögenswerte außerhalb der Blockchain abbilden. Das kann z. B ein gesetzliches Zahlungsmittel (Fiat-Währung) wie der US-Dollar sein. Dadurch sind Stablecoins anders als viele andere Kryptowährungen deutlich weniger volatil
    und in ihrer Wertentwicklung stabiler. 

Krypto­währungen – ein Ge­schäft mit hohen Risiken

Der Ruf von Cyberwährungen ist gemischt. Einerseits können sie zwar attraktive Renditen erwirtschaften und ermöglichen einen dezentralen Zahlungsverkehr, bergen aber auch erhebliche Risiken:

  • Kursschwankungen: Bitcoin und seine digitalen Verwandten unterliegen zum Teil enormen Kursschwankungen und sind daher riskant. Je größer das Risiko der Geldanlage, umso höher sind die Renditechancen. Damit geht allerdings die Gefahr einher, dass Sie möglicherweise Ihr eingesetztes Vermögen verlieren und die damit verbundenen finanziellen Schäden große Auswirkungen auf Sie hat. Das Marktsentiment und Spekulationen spielen hier eine wesentlich größere Rolle als bei den meisten anderen Kapitalanlagen.
  • Betrugsmaschen: Immer mehr Investoren hoffen darauf, mit Krypto schnelles Geld zu verdienen. Diesen Hype machen sich Cyberkriminelle zunutze und versprechen hohe Gewinne bei angeblichen Investments. Die Betrüger nehmen mitunter auch über Dating-Plattformen Kontakt zu ihren Opfern auf und erschleichen sich ihr Vertrauen, bevor sie geschickt auf die Geldanlage zu sprechen kommen.
  • Keine Einlagensicherung: Die gesetzliche Einlagensicherung sorgt bei Bankkonten dafür, dass Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank geschützt sind. Kryptowährungen bieten kein derartiges Sicherungssystem.
  • Fehlende Regulierung: Der Kryptomarkt ist weitestgehend unreguliert. Das macht Krypto auch zum beliebten Mittel für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche.
  • Wallet-Passwort verloren: Wenn Sie Ihr Passwort verloren haben, gestaltet es sich schwierig, den Zugang zur Krypto-Wallet wiederherzustellen. Auch dadurch kann die Investition in  Kryptowährung unwiederbringlich verloren sein.

Tipp

Die Verbraucherzentrale warnt: Kryptowährungen sind hoch spekulativ und deshalb nicht zum Vermögensaufbau geeignet. Um sich beim Investment in Krypto zu schützen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  1. Wählen Sie seriöse Krypto-Plattformen aus.
  2. Schützen Sie Ihre Zugangsdaten zur Krypto-Wallet.
  3. Legen Sie Sicherheitskopien Ihrer Wallet an.  

Krypto­währungen handeln – so geht’s

Das Wichtigste vorweg: Das Risiko eines Totalverlustes ist bei Krypto sehr hoch. Sofern Sie doch investieren möchten, beachten Sie die folgenden Punkte:

  1. Kryptowährungen können Sie über verschiedene Börsenoder Broker handeln, u. a. können Sie über Anbieter wie Coinbase, Bitpanda und Trade Republic das Geschäft abwickeln.
  2. Eröffnen Sie ein Handelskonto bei einem Anbieter Ihrer Wahl. Um die Anmeldung abzuschließen, müssen Sie sich in der Regel mit einem Ausweisdokument verifizieren.
  3. Bevor Sie mit dem Handel von Krypto beginnen können, müssen Sie das Verrechnungskonto mit Geld aufladen. Das funktioniert je nach Anbieter beispielsweise via Kartenzahlung oder Überweisung. 
  4. Jetzt haben Sie die Möglichkeit, mit Ihrem Guthaben die gewünschte Kryptowährung zu kaufen. Dabei stehen mehrere Optionen zur Verfügung: Markt-Order bedeutet, dass Sie die Kryptomünzen sofort erwerben. Wenn Sie eine Limit-Order anlegen, erfolgt der Kauf erst bei einem bestimmten Preis.

Tipp

Für einen Vermögensaufbau eignen sich Kryptowährungen nicht. Dafür sind andere Anlageformen wie z. B. ein ETF-Sparplan oder Zinssparen besser geeignet.