Vorsorge für den Todesfall – lohnt sich eine Sterbegeldversicherung?

Der Tod ist ein Thema, das man gerne verdrängt. Dabei ist es wichtig, sich zu Lebzeiten damit zu beschäftigen – leider auch aus finanziellen Gründen. Machen Sie sich Gedanken über die Vorsorge für den Todesfall? Nach Angaben der Stiftung Warentest fallen für ein Begräbnis inklusive Grabgebühren durchschnittlich immerhin 7.000 bis 8.000 Euro an. Wenn Sie eine repräsentative Trauerfeier, ein besonderes Grabmal oder einen hochwertigen Sarg wünschen, muss oft sogar das Doppelte veranschlagt werden.

Wer Geld für seine Bestattung ansparen möchte, kann dazu eine Sterbegeldversicherung abschließen. Bei dieser Vorsorge für den Todesfall handelt es sich im Prinzip um eine kleine Kapitallebensversicherung mit entsprechend geringerer Ablaufleistung (beispielsweise 5.000 Euro). Stirbt der Versicherte bereits während der Ansparphase, zahlt die Versicherung trotzdem eine vertraglich festgelegte Summe an die Hinterbliebenen aus. Mit einer Sterbegeldversicherung können Sie Ihre Angehörigen finanziell entlasten.

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Nicht jede Vorsorge für den Todesfall ist immer sinnvoll

Verbraucherschützer wie die Stiftung Warentest kritisieren allerdings, dass die Policen gerade für ältere Kunden ab 65 Jahren meist unwirtschaftlich sind – sie zahlen oft mehr ein, als sie herausbekommen. Wenn Sie mit 50 oder 55 Jahren eine Sterbegeldversicherung abschließen, müssen Sie entweder anhand eines entsprechenden Fragenkatalogs einen guten Gesundheitszustand nachweisen oder Wartezeiten von bis zu drei Jahren in Kauf nehmen. Sterben Sie während der Wartezeit, bekommen Ihre Angehörigen nur einen Teil der vereinbarten Versicherungssumme ausbezahlt.

Sinnvoll kann eine Sterbegeldversicherung für Senioren sein, wenn sie beispielsweise den Ruhestand im Ausland verbringen, aber in Deutschland beigesetzt werden möchten. Achten Sie darauf, dass in diesem Fall die teure Rückführung des Leichnams mitversichert ist.

Mehr Informationen zur Rente im Ausland lesen Sie hier.

Die Bestattung vorab finanziell regeln

Wer seine Angehörigen in der Stunde ihrer Trauer finanziell und auch organisatorisch nicht mit seinem Tod belasten möchte, kann einen Vorsorgevertrag mit einem Bestatter abschließen. Vorteil: Sie können zunächst Preise und Leistungen vergleichen und sich von verschiedenen Unternehmen beraten lassen. Mit dem Anbieter Ihrer Wahl legen Sie dann Ablauf, Umfang und persönliche Wünsche für die Bestattung schriftlich fest. Den erforderlichen Betrag zahlen Sie am besten auf ein Treuhandkonto ein, beispielsweise bei der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand.

Achtung: Wer das Geld zur Aufbewahrung direkt an den Bestatter zahlt, riskiert, dass das Geld bei einer Insolvenz des Bestattungsunternehmens verloren geht.

Wünsche für die eigene Bestattung sollten Sie mit engen Angehörigen (Ehepartner, Kinder) am besten persönlich besprechen. Verfassen Sie dann eine Bestattungsverfügung und erteilen Sie dem Partner oder einer anderen Vertrauensperson handschriftlich Vollmacht in Ihrem Sinne zu handeln. Solche Anweisungen im Testament niederzulegen, ist weniger sinnvoll. In der Regel wird das Testament nämlich erst nach der Bestattung eröffnet. 

 

Worauf Sie vor dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung achten sollten

Überprüfen Sie vor dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung grundsätzlich die Alternativen:

  • Die Rückholung im Todesfall kann auch durch private Kranken- oder Auslandskrankenversicherungen abgedeckt werden.
  • Die Bestattungskosten können bei Unfalltod aus Zahlungen der gesetzlichen oder privaten Unfallversicherung geleistet werden.
  • Bei der gesetzlichen Rentenkasse können Hinterbliebene sofort nach dem Tod des Versicherten drei volle Monatsrenten (Sterbevierteljahr) zur Auszahlung beantragen. Auch Hinterbliebene von Beamten erhalten ein entsprechendes Sterbegeld in Höhe der zweifachen Bezüge des Verstorbenen.
  • Möglicherweise haben Sie Anspruch auf Leistungen aus einer betrieblichen Sterbekasse beim (ehemaligen) Arbeitgeber.