Soziales En­ga­ge­ment – so kann sich jeder be­teiligen

Wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft, Kriege, Klimakrise – es existieren zahlreiche Gründe, weshalb soziales Engagement aktuell an Brisanz gewinnt. Wenn Unternehmen sich verantwortlich gegenüber Themen wie diesen zeigen, können sie zu einer besseren Zukunft beitragen.

Ein Beispiel dafür ist die junge Hotelkette Konzept Hotels, die sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt. Jedes Mal, wenn Urlaubersuchende über die hoteleigene Webseite buchen, pflanzt das Unternehmen einen Baum. Dafür kooperiert Konzept Hotels mit dem Startup Click a Tree, das sich der Wiederaufforstung weltweit verschrieben hat. Soziales Engagement funktioniert auch, wenn es mit dem eigenen Unternehmenszweck verknüpft wird. Die Berliner Stadtreinigung fördert beispielsweise bürgerliches Engagement und bietet ein kostenloses Kehrpaket an. Damit können Bürger:innen der Hauptstadt dabei mithelfen, ihren Kiez zu verschönern.

Geldspenden an Hilfsorganisationen, lokale Vereine und gemeinnützige Einrichtungen sind sicherlich eine der einfachsten Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren. Spenden helfen unter anderem dabei, sportliche Events für Kinder zu finanzieren, Klimaschutzprojekte voranzubringen oder Katastrophenfälle besser zu bewältigen.

Da Spenden wichtig sind und viel leisten, gibt es für die gute Tat steuerliche Erleichterungen: Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können Spenden von der Steuer absetzen. Welche Steuerbegünstigungen möglich sind, hängt zunächst von der Rechtsform des Unternehmens ab. Beispielsweise kann eine GmbH die Spenden als Betriebsausgaben geltend machen und dadurch ihren steuerlichen Gewinn mindern. Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften (OHG, GbR) handelt es sich in der Regel um private Ausgaben. Daher gehören die Spenden als Sonderausgaben in die Einkommensteuererklärung.

In den meisten Fällen benötigen Sie eine Zuwendungsbescheinigung, um die Spenden von der Steuer abzusetzen. Die Geldspende muss immer uneigennützig sein. Das heißt: Sie dürfen beispielsweise keine wirtschaftliche Beziehung mit dem Spendenempfänger haben und keine Gegenleistung erwarten.

Durch Spenden können sich Unternehmen also Steuervorteile sichern und gleichzeitig das eigene Image verbessern. Einen weiteren Anstoß dafür liefert die Bereitschaft zur Solidarität. Derzeit stehen Unternehmen unter dem gesellschaftlichen Druck, sich gegenüber den Menschen in der Ukraine solidarisch zu zeigen und zum Beispiel ihre Geschäfte aus Russland abzuziehen. Spenden helfen zusätzlich, die Menschen vor Ort zu unterstützen und dort einzuspringen, wo es am nötigsten ist.

Sicherlich ist nicht jede Firma für alle Probleme auf dieser Welt verantwortlich. Doch kann sich jeder Mensch gesellschaftlich engagieren – und das auch für gute Zwecke, die außerhalb des unternehmenseigenen Verantwortungsbereichs liegen.

Nicht jedes Marketing zielt darauf ab, eine Marke direkt zu bewerben. Bei Social Marketing geht es um mehr: Bewusstsein für ein bestimmtes Anliegen schaffen und möglicherweise einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Nebenbei kann sich das positiv aufs Image auswirken und zur Kundengewinnung beitragen. Die repräsentative Studie „Der Corporate Social Mind Report“, bei der sich mehr als 1.000 Personen aus den USA und Deutschland beteiligten, liefert dazu ein klares Bild. Nahezu 60 Prozent der deutschen Verbraucher:innen haben die Erwartung, dass sich Unternehmen auch gesellschaftlich engagieren. Dafür sind viele bereit, mehr Geld für Produkte und Dienstleistungen auszugeben, wenn sie damit Gutes bewirken können.

Hier kommen wir wieder auf den einleitenden Satz „Tue Gutes und rede darüber“ zurück – den der Kommunikationschef der BASF, Georg-Volkmar Graf Zedtwitz-Arnim, schon 1962 prägte. Unternehmen im Einzelhandel können beispielsweise über die Problematik Lebensmittelverschwendung aufklären und Verbraucher:innen Tipps geben, um sich aktiv daran zu beteiligen. Damit regen sie zum Umdenken an und generieren idealerweise einen Doppeleffekt, indem sie die Kaufentscheidung von Verbraucher:innen positiv beeinflussen.

Bei der Jobwahl geht es vielen heute nicht nur ums Gehalt oder die Karrierechancen. Die junge Generation wünscht sich Unternehmen, die soziales Engagement beweisen. Um gute Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten, müssen Unternehmen daher auf die sich wandelnden Bedürfnisse eingehen. Dabei geht es um Fragen, wie die Firma zum Beispiel den Klimaschutz oder gemeinnützige Zwecke unterstützen kann. Mancher Arbeitgeber ermutigt die Belegschaft dazu, sich aktiv einzubringen – dafür können Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen einen Tag im Jahr freistellen, um etwa einen Spendenmarathon zu laufen oder sich anderweitig sozial zu engagieren.

Idee #1
Überlegen Sie sich, wie Ihre berufliche Tätigkeit der Gesellschaft im ehrenamtlichen Sinne nutzen könnte. Ein:e Personalberater:in kann beispielsweise jungen Bewerber:innen mit schwierigen Startbedingungen helfen, eine Bewerbungsmappe zusammenzustellen.

Idee #2
Bitten Sie Ihr Personal um Vorschläge, welche Maßnahmen zum Klimaschutz das Unternehmen umsetzen kann.

Idee #3
Unterstützen Sie den lokalen Sportverein mit einer Spende.

Idee #4
Kaufen Sie Betriebsmittel bewusst bei Anbietern ein, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Werte engagieren.

Idee #5
Beteiligen Sie sich an Crowdfunding für soziale Projekte, um Ihr gesellschaftliches Engagement zu zeigen.

Möglichkeiten wie diese sind meist leicht umzusetzen und wirken sich in mehrfacher Hinsicht positiv aus: Sie leisten eine gute Tat, nutzen das soziale Engagement für ihr Marketing und machen gleichzeitig als sozial engagierter Arbeitgeber auf sich aufmerksam. Wenn Sie Geld spenden, gibt es steuerliche Vorteile on top.