Eigenes Yoga­studio er­öffnen – lo­kal oder digi­tal?

Namaste! Yoga zählt zu den beliebtesten Sportarten und bietet damit eine realistische Möglichkeit, gutes Geld zu verdienen. Ein Yogastudio ist aber längst kein Selbstläufer mehr. Der Markt ist umkämpft und deshalb müssen sich Yogis beim Schritt in die Selbstständigkeit einiges einfallen lassen. Egal, ob Sie ein lokales Yogastudio eröffnen oder Yogakurse online anbieten: Von einem durchdachten Businessplan bis hin zur Preisgestaltung gibt es wichtige Entscheidungen zu treffen.

Tipp

Kredite für Ihr Business

Yoga­studio lokal er­öffnen

Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2023 praktizieren 3,26 Millionen Menschen in Deutschland häufig Yoga. 8,08 Millionen Menschen gaben an, dass sie hin und wieder Yoga machen. Die Nachfrage nach Kursen und Workshops ist folglich groß, aber das Angebot ist es auch. Neben klassischen Yogastudios bieten auch viele Fitnessstudios Yogakurse für unterschiedliche Level an. Möchten Sie ein lokales Yogastudio eröffnen, ist eine Marktanalyse umso wichtiger: Finden Sie heraus, wie viele Studios es bereits vor Ort gibt und was sie genau anbieten. Dabei geht es im Detail um die Kurszeiten, die Yogarichtungen und die Zielgruppen (z. B. Yoga für Schwangere etc.). Bei Ihrer Recherche bekommen Sie ein Gefühl dafür, was Ihre potenzielle Konkurrenz ausmacht und welche Erfolgsaussichten Ihr Business hat.

Bedenken Sie vor allem auch, dass die Gründung eines eigenen Yogastudios mit größeren Kosten einhergeht.

  • Ladenlokal: Maklerprovision, Kaution, Renovierung und Umbauten
  • Ausstattung: Yogamatten, -polster, -blöcke und weiteres Yogazubehör, Möbel für Rezeption und Garderobe

Die Gesamtkosten können sich leicht auf mehrere zehntausend Euro summieren – je nachdem, wie groß Ihr neues Yogastudio ist und ob Sie es für Ihre gewählte Zielgruppe eher einfach oder luxuriös einrichten. Hinzu kommen regelmäßige Ausgaben, wie die Kosten für Miete, Strom, Marketing, Reinigung und Personal. Denken Sie zudem an Ihre persönlichen Lebenshaltungskosten und die Kosten für eine private Absicherung.

Tipp

Beschäftigen Sie sich in Ihrem Businessplan mit der Frage, ob es sich finanziell lohnt, gleich ein eigenes Yogastudio zu eröffnen. Viele Yogalehrende sind in der Anfangszeit freiberuflich auf Honorarbasis tätig, ehe sie ihr eigenes Studio gründen. Dadurch lässt sich herausfinden, wo Nachfrage besteht und mit welchen Alleinstellungsmerkmalen Sie punkten können.

Yoga­kurse on­line an­bieten

Yogamatte ausrollen und schon kann es losgehen: Das Schöne am Yoga ist, dass jeder direkt mitmachen kann – auch online von zu Hause aus und ohne spezielles Equipment. Daraus ergibt sich für Yogalehrende eine lukrative Möglichkeit, Online-Kurse via Videokonferenz-Apps wie beispielsweise Zoom anzubieten. Vorteilhaft dabei ist, dass ein Online-Yogastudio deutlich weniger Kosten verursacht und sich schneller umsetzen lässt. Darüber hinaus sind Sie örtlich ungebunden: Sie können Ihr Setup für einen Yogakurs im Livestream theoretisch auch am Strand aufbauen und Teilnehmende aus aller Welt begrüßen.

Kurzum: Online-Kurse können den Start in die Selbstständigkeit erleichtern und den Weg ebnen, später einmal ein lokales Yogastudio zu eröffnen. Manche Yogalehrende setzen hingegen langfristig auf Online-Yoga und organisieren nur gelegentlich Workshops oder Yogareisen vor Ort. Falls Sie sich für ein virtuelles Yogastudio entscheiden, kommt es insbesondere auf die folgenden Punkte an:

  • Location: Ein Livestream aus dem heimischen Wohnzimmer kann funktionieren. Dennoch sollten Sie dabei einen vollen Wäschekorb aus dem Blickfeld räumen und die Kissen auf dem Sofa ästhetisch arrangieren. Idealerweise nutzen Sie einen freien, wenig dekorierten Raum, um Ihre Yogakurse anzubieten. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie ungestört sind und kein Straßenlärm von draußen die Tonqualität beeinträchtigt.
  • Beleuchtung: Da Ihre Kursteilnehmenden Sie nur über den Bildschirm sehen, ist eine gute Beleuchtung des Raums ein Muss. Testen Sie mit einer Probeaufnahme Bild und Audio, bevor Sie mit Ihrem ersten Yogakurs online live gehen.
  • Technische Ausstattung: Eine hochwertige Webcam ist beim Streaming ebenso ein Muss wie eine leistungsstarke, zuverlässige Internetverbindung. Wählen Sie zudem ein Buchungstool für Ihre Webseite aus, das den Buchungs- und Bezahlprozess optimiert.

Welche Yoga-Zerti­fizier­ungen brauche ich?

Yogalehrer und Yogalehrerin ist bislang keine geschützte Berufsbezeichnung. Deshalb ist der Einstieg für Yogalehrende vergleichsweise einfach: Im Grunde genommen kann jede Person Kurse geben und damit Einnahmen erzielen.

Eine anerkannte Yoga-Zertifizierung ist dennoch aus mehreren Gründen sinnvoll:

  • Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Yogakurse im Rahmen der Prävention und Gesundheitsförderung, sofern der Kurs durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZZP) zertifiziert ist. Um eine entsprechende Krankenkassenzulassung zu bekommen, brauchen Sie üblicherweise eine abgeschlossene Ausbildung. Erfüllen Sie die Prüfkriterien, erscheint Ihr Yogakurs in der zentralen Datenbank und auf den Webseiten der Krankenkassen. Für gesetzlich Versicherte ist es aufgrund der Kostenerstattungen von Vorteil, einen zertifizierten Gesundheitskurs zu besuchen.
  • Das Prüfsiegel der ZZP kann gleichzeitig als Aushängeschild für Ihr Yogastudio dienen und signalisiert, dass es sich um ein qualitätsgeprüftes Angebot handelt. Gerade für neu eröffnete Yogastudios bietet sich damit die Chance, die eigene Vertrauenswürdigkeit und Expertise zu unterstreichen.

Tipp

Die Ausbildungsangebote sind vielfältig, doch nicht jede Yoga-Lehrausbildung führt zur gewünschten Zertifizierung. Hilfreiche Informationen bieten u. a. der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. sowie der Berufsverband der freien Yogalehrer und Yogatherapeuten e.V..

Wie kann ich mein Yoga­studio pro­mo­ten und Ein­nahmen sich­ern?

Neben der Leidenschaft für Yoga geht es in erster Linie darum, mit dem eigenen Studio Gewinn zu erwirtschaften. Wenn Sie ein Yogastudio eröffnen, landet eine Rechnung nach der anderen im Postfach. Deshalb sparen Selbstständige anfangs häufig bei den Marketingkosten – obwohl es erfahrungsgemäß wichtig ist, gerade jetzt die Werbetrommel zu rühren. Nutzen Sie deshalb einfache Marketingmaßnahmen, die weniger Kosten verursachen und dennoch effektiv sind:

  • Mit einem Yogablog stärken Sie Ihr Personal Branding und machen auf Ihr Kursangebot aufmerksam.
  • Nutzen Sie Networking-Events, um sich ein Netzwerk in der Branche aufzubauen und mehr über die Konkurrenz sowie Ihre Zielgruppen zu erfahren.
  • Falls Sie online Yogakurse anbieten, können Sie den Livestream aufzeichnen und auf einem eigenen YouTube-Kabel veröffentlichen.
  • „Kunden werben Kunden“ ist eine bewährte Strategie, mit der Sie Ihre Teilnehmerliste füllen können. Bieten Sie zum Beispiel einen Rabatt an, wenn sich eine Person gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden für einen Yogakurs anmeldet oder Ihre Kurse weiterempfiehlt. Bitten Sie auch um positive Bewertungen bei Google und auf Social Media.

 

Fazit: Wer ein eigenes Yogastudio eröffnen möchte, benötigt vor allen Dingen genügend Startkapital. Denn möglicherweise dauert es mehrere Monate, bis sich Ihr Angebot herumgesprochen hat und das neue Business erfolgreich wirtschaftet. Aus diesem Grund ist es essenziell, dass Sie Ihre Finanzierung im Blick haben. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan hilft Ihnen dabei.