Viele Ehepaare starten mit einem rauschenden Fest in das Abenteuer Ehe. Nach der Hochzeitsfeier und den Flitterwochen beginnt dann ein gemeinsamer, neuer Lebensabschnitt. Häufig rücken nun neue Wünsche und Ziele in den Fokus: Für manche ist es das eigene Haus im Grünen, für andere vielleicht Nachwuchs – oder sogar beides. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Träume als Paar erreichen.
Hafen der Ehe – voll auf Kurs mit den Postbank-Finanztipps
Wie leben Sie als Ehepaar?
Nach den Flitterwochen starten Sie in den Alltag als Ehepaar. Hier wünschen sich viele Paare ein Lebensumfeld, das den Schritt in ein gemeinsames Leben symbolisiert. Welche Projekte nun in den Vordergrund treten, hängt ganz von der individuellen Situation ab:
- Zahlreiche Paare, die bereits vor der Hochzeit zusammengewohnt haben, wünschen sich nun ein neues, gemeinsames Zuhause. Die Studentenwohnung ist zu klein geworden oder ein Partner ist bei dem anderen eingezogen. Die Ehe bringt oftmals den Wunsch nach einem gemeinsamen, größeren Nest mit sich. Ein zusammen ausgesuchtes und eingerichtetes Heim, vielleicht auch mit ausreichend Platz für Kinder, steht bei vielen Verheirateten auf der Wunschliste ganz oben.
- Andere Paare nehmen die Hochzeit als Anlass, ihre getrennten Wohnungen aufzugeben und in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen.
Die Auswahl der Möglichkeiten ist groß. Während sich die einen eine neue Mietwohnung suchen, beginnen die anderen mit der Suche nach einem Eigenheim. Auch der Wunsch, ein eigenes Haus neu zu bauen, ist bei vielen Ehepaaren groß. Allerdings kostet ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung oft deutlich mehr, als Rücklagen vorhanden sind. Die Preise für Immobilien steigen zudem ständig, weshalb Kaufinteressenten flexibel bei der Suche nach dem idealen Objekt bleiben sollten. Den Traum vom eigenen Nest können Sie trotzdem verwirklichen – und das ist in finanzieller Hinsicht meist auch sinnvoll, insbesondere im Hinblick auf Ihre Altersvorsorge. Mit der richtigen Immobilienfinanzierung kommen Sie schnell in Ihre eigenen vier Wände.
Tipp
Lassen Sie sich zunächst bei Ihrer Hausbank beraten. Besprechen Sie zeitgleich die Vor- und Nachteile verschiedener Finanzierungsarten mit Ihrem Steuerberater.
Neue Steuerklasse bringt finanzielle Gestaltungsspielräume
Mit dem Ehering am Finger ändert sich auch in steuerlicher Hinsicht so einiges. Ehepartner haben schließlich die Möglichkeit, ihre Steuerklassen komplett neu zu definieren. Als unverheiratetes Paar mit Steuerklasse I hatten beide Lebenspartner zuvor die gleichen Abzüge auf der Lohnabrechnung. Nun aber können sie die Karten beim Fiskus neu mischen. Falls sich einer der Eheleute entschließt, beruflich etwas kürzer zu treten – z. B. für die Kindererziehung – wäre die Steuerklassenkombination III/V eine gute Wahl. Da Lohnsteuerklasse III die niedrigste Abgabenlast vorsieht, sollte diese Einstufung vom Hauptverdiener gewählt werden. Der Lebenspartner wird dann verpflichtend in Steuerklasse V veranlagt und hat entsprechend höhere Abzüge. Das macht auch Sinn, wenn die Gehälter der Ehepartner weit auseinanderliegen.
Berufstätige Ehepaare, deren Einkommen annähernd gleich ist, wählen hingegen die Steuerklassenkombination IV/IV. Mit Steuerklasse IV haben Verheiratete getrennt voneinander einen steuerfreien Grundfreibetrag von aktuell 9.744 Euro für 2021, im Jahr 2022 erhöht sich der Grundfreibetrag auf 9.984 Euro. Bis zu dieser Verdienstgrenze ist keine Einkommenssteuer fällig. Noch genauer wird es mit dem Faktorverfahren. Hierbei melden Eheleute dem Finanzamt im Vorfeld ihre zu erwartenden Jahreseinkommen. Der Finanzbeamte errechnet hieraus dann einen Faktor, durch den die Steuerlast möglichst gerecht aufgeteilt wird.
Wichtig zu wissen: Ehegatten werden grundsätzlich gemeinsam besteuert. Eine getrennte Veranlagung macht meist nur dann Sinn, wenn ein Teil der Ehegemeinschaft gerade Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Elterngeld oder Kurzarbeitergeld erhält. Ihr Steuerberater hilft Ihnen dabei, die individuell passende Veranlagungsform zu finden. Eines ist so sicher wie Ihr „Jawort“ vor dem Traualtar – Heiraten hilft tatsächlich dabei, Steuern zu sparen. Dabei spielt beispielsweise auch das Ehegattensplitting eine Rolle, mit dem verheiratete Paare Steuergeschenke vom Staat einstreichen können. Ehegattensplitting zahlt sich insbesondere für Paare aus, bei denen einer oder eine ein gutes Einkommen hat und der oder die andere nur wenig verdient. Von den verschiedenen Steuervorteilen profitieren auch Lebenspartner: Denn eingetragene Lebenspartnerschaften sind im steuerlichen Sinne einer Ehe gleichgestellt.
Hurra, das gemeinsame Heim ist gefunden
„Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt“, sagt der Volksmund. Unabhängig davon, ob Sie nach der Hochzeit in eine gemeinsame Mietwohnung oder in ein Eigenheim ziehen – der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Tapeten, Wandfarbe, Teppiche, neue Möbelstücke, eine Einbauküche und die Kosten für den Transport – die Rechnung für den Umzug fällt selbst bei viel Eigenleistung ziemlich hoch aus. Eine gute Planung hilft, unnötige Kosten zu vermeiden, doch zu viel Verzicht ist auch nicht angebracht. Denn schließlich soll Ihr Zuhause einladend und gemütlich sein. Vielleicht ist ein Privatkredit der richtige Weg, um Ihr Heim als „Basisstation“ für ein gemeinsames Leben einzurichten. Die Einrichtung eines Raums oder die Ausstattung der Küche ist nur schwer in Etappen zu realisieren. Es ist viel einfacher und auch angenehmer, die Räume direkt komplett und „aus einem Guss“ einzurichten. So haben Sie viele Jahre Freude an Ihrer geschmackvollen und gut aufeinander abgestimmten Einrichtung.
Job und Familie unter einen Hut bringen
Spätestens, wenn sich ein junges Ehepaar den lang gehegten Babywunsch erfüllt, sollte auch die Jobsituation beider Partner auf den Prüfstand gestellt werden. Das klassische Rollenbild hat hier ausgedient: Heute ist es längst nicht mehr so, dass immer die Frau daheim bleibt und der Mann das Geld verdient. Vielmehr sind auch dank staatlicher Unterstützung ganz unterschiedliche Modelle der Lebensplanung möglich: Die Elternzeit für Väter gewährt dem jungen Papa z. B. ein paar freie Monate, um sich intensiv mit dem Nachwuchs zu beschäftigen. Frauen müssen sich auch nicht mehr zwischen Job und Familie entscheiden, denn die moderne Arbeitswelt hält viele Lösungen parat, um beide Lebensbereiche zu managen. Wie wäre es beispielsweise, bei Wiederaufnahme der Berufstätigkeit zunächst in Gleitzeit zu arbeiten? Alternativ sind dank der modernen Technik Arbeitsplätze im Homeoffice immer weiter verbreitet. Vielleicht wollen Sie sich aber auch einen ganz anderen Berufstraum erfüllen, bei dem Sie selbstständig arbeiten und als eigener Chef agieren? Wie Sie sich auch entscheiden: Mit Unterstützung des Partners lässt sich so gut wie jeder Wunsch erfüllen.
Für Paare in gleichgeschlechtlichen Ehen sind diese Modelle selbstverständlich genauso interessant. Regenbogenfamilien und gleichgeschlechtliche Paare haben die gleichen Bedürfnisse, auch wenn sie in ihrer Konstellation oftmals vielseitiger sind.
An die Zukunft denken
Eine Ehe bedeutet nicht nur, gemeinsam Geld auszugeben. Auch das gemeinsame Sparen ist wichtig. Die Kinder benötigen Geld für den Führerschein, ein späteres Studium oder als Starthilfe in ein unabhängiges Leben. Auch Paare ohne Kinder haben gemeinsame Träume, für die das Sparen lohnt – vom neuen Auto über eine Modernisierung von Haus und Garten bis hin zur Weltreise. Mit einer gemeinsamen Geldanlage erreichen Sie Ihre Ziele. Das Angebot an Finanzprodukten reicht hier vom klassischen Aktiendepot für die chancenorientierte Wertanlage über risikoarme Anleihen bis zu modernen Konzepten, bei denen Sie in Pflegeimmobilien oder nachhaltige Geldanlagen investieren können. Für den Nachwuchs könnte sich eine ETF-Geldanlagen für Kids eignen.
In puncto Finanzfragen kommt bei einigen Paaren zusätzlich ein Ehevertrag ins Spiel. Kurz vor der Hochzeit möchte zwar eigentlich niemand bereits an eine Scheidung denken – ein Ehevertrag schafft dennoch klare Verhältnisse für den Fall der Fälle und kann darüber hinaus möglicherweise mit erbrechtlichen oder steuerrechtlichen Vorteilen einhergehen.
Neben dem Vermögensaufbau zur Wunscherfüllung sollten Ehepaare das Thema Rente nicht vergessen. Je früher Sie mit der privaten Vorsorge beginnen, desto weniger Geld müssen Sie monatlich in die Altersvorsorge einfließen lassen. Insbesondere wenn Sie Eltern werden und ein Partner einige Jahre beruflich kürzer tritt, ist eine private Rentenversicherung nahezu unumgänglich. Eine solide finanzielle Basis lässt Sie das gemeinsame Leben unbeschwert genießen.
Sorgen Sie rechtzeitig vor
Als junges Ehepaar fühlen Sie sich energiegeladen, glücklich und nahezu unverletzbar. Dieses Gefühl gemeinsamer Stärke ist ein großes Geschenk, das Sie genießen sollten. Doch auch, wenn der Lebensabend jetzt noch in weiter Ferne liegt – nehmen Sie sich unbedingt Zeit und denken Sie auch darüber nach. Wer soll sich um Ihre Angelegenheiten kümmern, wenn Sie wegen Alter, Krankheit oder einem Unfall eingeschränkt sind? Der Wunsch, dass der geliebte Partner diese Aufgabe übernimmt, ist verständlich. Dazu müssen Sie aber wissen, dass Ihr Ehepartner sich nicht automatisch um Ihre Angelegenheiten kümmern darf. Ohne entsprechende Vollmachten kann er weder Ihre Finanzen regeln noch darf er/sie wichtige Entscheidungen zu medizinischen Behandlungen treffen. Setzen Sie sich deshalb ganz in Ruhe zusammen und regeln Sie diese Dinge, um Ihr Eheglück bis ins hohe Alter zu sichern. Eine gute Ehe wird schließlich nicht nur glücklich durch die Liebe, sondern auch durch gemeinsame Vernunft und Planung!